„Da darf jeder mitmachen“ Hütter nutzt Neuhaus-Thema für seine Definition von schönem Fußball

Mönchengladbach · Borussias Trainer Adi Hütter will ungern immer wieder aufs Neue erklären, warum Florian Neuhaus aktuell außen vor ist. Der 24-Jährige ist beileibe kein Bauernopfer, sondern weiß, was er tun muss, um zu spielen.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Adi Hütter hat es zur Kunst erhoben, ausgiebig zu antworten auf Personalfragen, ohne zu viel zu verraten. Nicht ausgeschlossen ist es dabei, dass ein Reporter auch mal mit einer Gegenfrage konfrontiert wird. „Wen würden Sie denn rausnehmen von diesen dreien?“, wollte er am Donnerstag wissen, gemeint waren Manu Koné, Denis Zakaria und Jonas Hofmann, die aktuell alle einen Platz einnehmen, auf dem sich auch Florian Neuhaus wiederfinden könnte. Doch der saß zuletzt dreimal in Folge, zum allerersten Mal in seiner Bundesliga-Karriere, von Beginn an auf der Bank.

„Wenn man in fünf Spielen vier Punkte holt und in drei Spielen sieben, dann versteht es sich für mich von selbst, dass ich aktuell zufrieden bin mit dem, was ich habe“, betonte Hütter und nutzte Neuhaus, einen der feinfüßigsten Profis im Kader, als Brücke zu seiner persönlichen Definition von schönem Fußball. „Für mich bedeutet das, dass ich probiere, attraktiv, mit Power und mit Punch zu spielen, die Leute zu begeistern und die Spiele zu gewinnen. Das ist mein Stil, und da darf jeder mitmachen“, sagte der Österreicher.

Manager Max Eberl hatte sich in der Zeit von Trainer Marco Rose immer dagegen gewehrt, wenn von „Revolution“ oder einem „radikalen Kurswechsel“ die Rede war. Rose habe seinen Stil „on top“ gesetzt auf den bei Borussia typischen. Gerade in der Rückrunde der vergangenen Saison wurde dann aber deutlich, dass das fußballerische Fundament Risse bekommen hatte und gewisse Basics auf der Strecke geblieben waren. Hütter erinnerte nun indirekt noch einmal an die Prioritätensetzung seiner Anfangszeit, die nach knapp vier Monaten noch nicht unbedingt als abgeschlossen bezeichnet werden kann.

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„Bevor ich gekommen bin, ging es darum, dass in vielen Spielen in den letzten 15 Minuten die Zweikämpfe nicht so gewonnen wurden, Spiele verloren gingen, man nach Rückstand nicht mehr zurückkam“, so der Trainer. „Ich weiß, dass diese Mannschaft sehr viel fußballerisches Vermögen hat. Aber es gehört im Fußball nicht nur die feine Klinge dazu, sondern speziell in der Bundesliga geht es darum, einen Kampf anzunehmen und dagegen zu halten.“

Neuhaus ist in diesem Kontext kein Bauernopfer, sondern in die Mühlen der Prioritätensetzung geraten. Und da standen Stabilität, Zweikämpfe und in der Folge weniger Gegentore eben ganz oben auf der Liste. „Ich habe den Flo Neuhaus nicht gerne rausgenommen, aber ich habe nicht die Leistung gesehen, die er zu leisten imstande ist“, sagte Hütter. „Auch er hat eine schwierige Zeit gehabt. Er war bei der Nationalmannschaft, ist später eingestiegen. Das muss man alles berücksichtigen. Nichtsdestotrotz ist er ein sehr guter Spieler. Das ist es, was übrigbleibt.“

Letztlich geht es Hütter, auch wenn er das Wort dieses Mal nicht in den Mund nahm, ums Leistungsprinzip. Und vor allen Dingen: um den Erfolg.

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