Dritter Heimsieg in Folge Borussia mit Köpfchen gegen Freiburg

Mönchengladbach · Tony Jantschke und Jonas Hofmann haben mit ihren Hereingaben beim 3:1 gegen den SC Freiburg für seltene Momente gesorgt. In einer Rangliste verlässt Borussia somit einen Abstiegsplatz – und hat in der Bundesliga-Tabelle zumindest ein Teilziel erreicht.

Borussia Mönchengladbach gegen SC Freiburg: Einzelkritik
16 Bilder

Borussia - Freiburg: Einzelkritik

16 Bilder
Foto: dpa, fg gfh

Tony Jantschke und Jonas Hofmann haben mit ihren Hereingaben beim 3:1 gegen den SC Freiburg für seltene Momente gesorgt. In einer Rangliste verlässt Borussia somit einen Abstiegsplatz — und hat in der Bundesliga-Tabelle zumindest ein Teilziel erreicht.

Tony Jantschke: Die Nummer fünf von vier

Wenn ein Vorlagengeber mit einer Mischung aus Rührung und Selbstironie antwortet, dann muss sich Seltenes ereignet haben. "Wahnsinn! Was soll ich dazu sagen?", sagte Tony Jantschke nach dem Spiel, in dem er Teil einer blitzsauberen Flanke-Kopfball-Tor-Kombination gewesen war. Jantschke brachte die Hereingabe auf Josip Drmic den ersten Assist seit Dezember 2013. Damals landete der Ball nach einem gewonnenen Zweikampf eher unbewusst bei Raffael, der ihn gegen Schalke in den Winkel schoss. Nun gegen Freiburg sah das alles deutlich gewollter aus bei Jantschke. "Wir üben wirklich viel, mit Dirk Bremser haben wir uns das ein bisschen auf die Fahne geschrieben", sagte der 28-Jährige. Auf ein Tor muss er zwar weiterhin warten (seit Dezember 2014), aber die Vorlage machte aus einer ordentlichen Leistung eine gute. "Ich bin so ein bisschen von vier Leuten die Nummer fünf", sagte Jantschke über seine Situation in dieser Saison. Freiburg war aus diversen Gründen erst sein neuntes Spiel von Beginn an in dieser Saison, inklusive DFB-Pokal.

Jonas Hofmann empfiehlt sich

Blitzsaubere Eckentore sind in den vergangenen Monaten nicht ganz so selten geworden wie Jantschke-Assists, aber Borussia brachte in dieser Disziplin auch nicht mehr viel zustande, nachdem es zwischenzeitlich sehr gut gelaufen war. Ein schwächelnder Thorgan Hazard, der bis Januar vier Eckballtore vorbereitet hatte, wurde zuletzt häufiger abgelöst. Lars Stindl durfte sich versuchen und am Samstag war es Jonas Hofmann. Ende der ersten Halbzeit traf Matthias Ginter nach dessen gezielter Hereingabe noch die Latte, in der zweiten Halbzeit war dann Nico Elvedi erfolgreich. In der Statistik werden zehn Gladbacher Standard-Tore gezählt, Elfmeter werden separat geführt — damit hat Borussia am Samstag einen Abstiegsrang verlassen.

Vier Heimpleiten — eine zu viel?

Das Ziel "Besser abschneiden als letzte Saison" hatte Borussia zu Hause schon mit dem Sieg gegen Wolfsburg erreicht. Auf nur 26 Punkte im eigenen Stadion folgen jetzt 31, macht Platz sieben in der Heim-Tabelle, punktgleich mit dem Fünften Borussia Dortmund und dem Sechsten RB Leipzig. Drei Heimsiege in Folge hatte es zuletzt 2016 unter André Schubert gegeben — damals allerdings so oft, dass es am Ende zehn waren mit 31:5 Toren. Vielleicht sollte Max Eberl in seinen "Was passieren muss, damit Borussia Europa erreichen kann"-Kanon die Heimbilanz aufnehmen. Denn vier Niederlagen, darunter je eine gegen die jetzt noch direkten Konkurrenten Leipzig und Eintracht Frankfurt, könnten am Ende genau eine zu viel sein.

Das siebte Mal in Folge

Die "Besser als letzte Saison"-Zielsetzung hatte einen Vorteil für alle, die die Wörter "einstellig" und "Einstelligkeit" nicht mehr hören wollten: Sie sind nicht ganz so häufig zu hören gewesen. Punktemäßig ist Borussia mit 47 besser als 2016/17, als sie 45 geholt hat. Einen Nachteil gibt es: Das "Besser als" war offen auf die Platzierung gemünzt und dahingehend steht Borussia genauso da wie vor einem Jahr. Die Einstelligkeit ist allerdings schon sicher, zum siebten Mal in Folge. Das gelang dem Verein zuletzt 1978 — damals jedoch zum zwölf Mal in Folge.

Die Wege werden weniger

Die Liste der Szenarien, die Borussia noch nach Europa führen, ist kürzer geworden. Hertha BSC ist raus aus jeglichen Rechenspielen, genauso die Option, sich mit einem Unentschieden aus der Affäre zu ziehen. Dieter Heckings Mannschaft muss beim Hamburger SV am nächsten Samstag gewinnen, dann überholt sie...

  • ... den VfB Stuttgart, wenn der Achte beim FC Bayern höchstens einen Punkt holt
  • ... Eintracht Frankfurt, wenn der Siebte beim FC Schalke verliert oder nur einen Punkt holt, Borussia aber mit fünf Toren Unterschied beim HSV gewinnt
  • ... RB Leipzig, wenn der Sechste bei Hertha BSC verliert und Borussia gleichzeitig fünf Tore gutmacht (zum Beispiel: Leipzig verliert 0:2, Borussia gewinnt 3:0).

Treten bei einem gleichzeitigen Sieg in Hamburg zwei der drei Fälle ein, ist Borussia Siebter. Treten alle ein, ist sie Sechster. Was das dann bringt, entscheidet mit großer Wahrscheinlichkeit jedoch erst Frankfurt im DFB-Pokalfinale. Es sei denn, am Ende ist die Eintracht Sechster. Dann muss und darf der Siebte ganz sicher in die Europa-League-Qualifikation.

(jaso)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort