Starker Joker gegen die Bayern Embolos Wucht ist für Borussia wichtig

Mönchengladbach · Breel Embolo kam gegen Bayern München als Joker ins Spiel. Ohne ihn fehlte etwas im Angriffsspiel von Borussia Mönchengladbach, mit ihm kam schließlich der Erfolg.

Breel Embolo im Zweikampf.

Breel Embolo im Zweikampf.

Foto: dpa/David Inderlied

Breel Embolo war ehrlich. „Ich war überrascht, dass ich nicht von Beginn an gespielt habe“, sagte Borussias Stürmer nach dem 2:1 gegen den FC Bayern München. Embolo war beim 4:2 gegen den SC Freiburg der Matchwinner gewesen mit seinem Doppelpack und der Vorlage für Patrick Herrmann. Und nun gehörte er nicht zur Startelf. Herrmann auch nicht, doch das hatte der Flügelstürmer schon vermutet, da sich andeutete, dass es eine Mittelfeld-Raute geben würde gegen den Rekordmeister. Böses Blut gab es aber nicht. „Ich weiß ja mittlerweile, wie unser Trainer tickt. Bei ihm kann man nie sicher sein, ob man spielt oder nicht“, sagte Embolo.

Der Kader der Borussen ist breit, die Vielfalt groß, personell und systemisch. Embolo hat auch im Rauten-System schon gute Spiele gemacht als der Mann hinter den Spitzen. Den Job bekam nun aber Lars Stindl. Rose setzte an der Stelle mehr auf Spielkunst als auf Wucht. Am Ende jedoch war es die Mischung an beidem, die den Bayern zusetzte – plus die Geschwindigkeit, die Herrmann ebenfalls als Einwechselspieler noch dazu einbrachte. Stindl wurde zum Achter, Embolo besetzte im Dreierangriff, auf den Rose umgestellt hatte, das Zentrum und Herrmann machte Dampf auf der Seite. Mit seinem Pass leitete er in der Nachspielzeit auch die Szene ein, die zum Elfmeter führte.

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Roses Taktik- und Personalentscheidungen waren am Sonntagabend bei der „Sky90 Fußballdebatte“ ein großes Thema. Gladbachs Ex-Trainer Ewald Lienen fand den Ansatz, den Rose gewählt hatte, suboptimal. Rose erläuterte seinen Plan. In den hätte auch Embolo gepasst, doch der Trainer entschied anders. „Wenn Breel von Anfang an gespielt hätte, hätte ihm am Ende vielleicht die entscheidende Power gefehlt. Er hat gezeigt, dass er von der Bank aus dem Spiel noch etwas geben kann“, sagte Rose.

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So war Embolo am Ende einer der Gewinner des Tages, obwohl er zunächst ein etwas trauriger Bank-Angestellter gewesen war. Denn es zeigte sich, dass seine Wucht für das Spiel der Borussen sehr wichtig ist. Es war ein ganz anderes Spiel mit ihm, er ermutigte das Team regelrecht. Roses Idee ist, den Gegner zu stressen. Und Embolo ist mit seinem Willen und seiner extremen Körperlichkeit ein Spieler, der extrem stressig ist. Der Schweizer „haut“ sich rein im wahrsten Sinne des Wortes. Dabei schont er weder sich noch den Gegner. Die Bayern hatten damit einige Probleme, immer wieder sorgte Embolo für Gefahrenmomente. Darum dürfte er am Donnerstag in der Europa League gegen Basaksehir FK wieder eine Startelf-Option sein. Denn die Borussen wollen weiterkommen in Europa und Embolo kann der Rammbock sein, der gegen die robusten Istanbuler den Weg frei macht.

Beim Hinspiel in der Türkei war Embolo die Zehn im Rauten-System. Damals, am 3. Oktober, war die Spielkultur bei Borussia noch weniger ausgeprägt, darum tat sich Roses Team schwer. Die Raute ist indes noch immer nicht etabliert, nur in Wolfsberg und gegen die Bayern ließ Rose sie nochmal spielen seit der Partie in Istanbul. Doch in beiden Fällen lief es nicht rund. Dass Rose daher gegen Basaksehir wieder auf ein 4-3-3 setzen wird, ist denkbar. In diesem System fühlen sich die Borussen extrem wohl. Thuram – Embolo – Herrmann, das könnte am Donnerstag die Formel für den Dreierangriff sein. Das Trio stand zuletzt gerade in Heimspielen für Power, Wucht und Geschwindigkeit. Und damit für die wesentlichsten Erfolgs-Faktoren.

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