Borussias Weltmeister verrät Wen Gladbach wirklich scoutete, bevor Kramer geholt wurde
Mönchengladbach · Christoph Kramer ist ein Mann klarer Worte. Nun verriet er, dass sein aktueller Arbeitgeber, Borussia Mönchengladbach, häufig Leon Goretzka scoutete. Kramer spielte damals auch bei Bochum. Und profitierte davon, dass Goretzka wohl „zu teuer war“.
Borussia Mönchengladbach ist dafür bekannt, das vorhandene Geld gern in junge, entwicklungsfähige Spieler zu investieren. Auch in dieser Transferperiode verpflichtete Sportdirektor Max Eberl in Breel Embolo (Schalke, 10 Millionen Euro), Marcus Thuram (Guingamp, 9 Millionen Euro) und Ramy Bensebaini (Rennes, 9 Millionen Euro) Spieler, die wirtschaftlich bei eventuellen Wiederverkäufen einen Gewinn einbringen könnten. Um diese Spieler aber überhaupt zu finden, ist ein intensives Scouting von Nöten.
Rund fünf Millionen Euro gibt Borussia pro Jahr für ihr Scouting aus. Der Direktor der Abteilung ist der ehemalige Gladbacher Profi Steffen Korell, Abteilungsleiter ist Mario Vossen. Neben den beiden arbeiten noch 13 weitere hauptamtliche Scouts für die Gladbacher.
In der Vergangenheit wilderte Borussia am häufigsten in Dänemark (18 Spieler) und in Belgien (11-mal) - in den vergangenen Jahren kamen die Zugänge vermehrt aus der Schweiz und Frankreich. „Die Ausbildung dort ist ausgezeichnet. In Frankreich war es früher so, dass viele junge Spieler den Weg nach England gesucht haben, jetzt ist auch die Bundesliga für sie interessant“, erklärt Eberl gegenüber „Bild“.
Natürlich wird sich aber auch in Deutschland auf Spielersuche begeben. Bei fast jedem Spiel der Junioren-Bundesliga finden sich mehr als ein Dutzend Scouts, die interessante Spieler beobachten. Vor einigen Jahren zählte auch der heutige Bayern-Spieler Leon Goretzka zu diesen vielversprechenden Jugendlichen. Der Nationalspieler stand damals noch für die Jugendteams des VfL Bochum auf dem Platz. Auch mit von der Partie: Gladbachs Christoph Kramer. „Ich weiß, dass Gladbach damals immer in Bochum zugeguckt hat, weil man meinen Kumpel Leon Goretzka auf dem Schirm hatte“, sagt er „Bild“. „Der war dann aber wohl zu teuer. Und ich habe neben ihm offenbar auch nicht ganz so schlecht gekickt.“
Und so kam schließlich die Verpflichtung von Kramer zustande.