Bittere Niederlage in Freiburg Warum schon ein Punkt für Borussia wichtig gewesen wäre

Analyse | Mönchengladbach · Borussia kassierte in Freiburg eine ärgerliche Niederlage. Ein Unentschieden hätte schon viel gebracht, wie wichtig auch das sein kann, zeigt der Blick auf RB Leipzig. Und auch Gladbach hat das in dieser Saison schon erfahren.

 Die Borussen konnten die Freiburger Defensive nicht bezwingen.

Die Borussen konnten die Freiburger Defensive nicht bezwingen.

Foto: dpa/Ronald Wittek

Man darf den Borussen gratulieren. Vier Spieltage vor Schluss steht fest, dass sie in der Saison 2020/21 international spielen werden. Zum sechsten Mal seit 2012, das ist eine starke Bilanz. Dass die Gladbacher nicht selbst den einen Punkt geholt haben, der vor dem 30. Spieltag noch fehlte, ist der Makel an der Geschichte: Nicht nur deswegen ärgert die Niederlage beim SC Freiburg Trainer Marco Rose und Manager Max Eberl extrem. Sie wissen, dass sie sehr teuer werden kann. Sie kann in der Endabrechnung die dritte Teilnahme an der Champions League inklusive der damit verbundenen Einnahmen kosten. Mit denen könnte das Corona-Minus aufgefangen werden – und es wäre noch genug Geld für Transfers da.

SC Freiburg gegen Borussia Mönchengladbach - die Fohlen in der Einzelkritik
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Freiburg - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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In Freiburg ging das Spiel verloren, weil Borussia einen gefährlichen Trend fortsetzte, den es zu stoppen gilt: Es gab das vierte Standard-Gegentor seit dem 1:3 gegen Leverkusen. Rose ist gekommen, um die Borussen unbedingten Siegeswillen zu lehren. Doch der Lernprozess ist noch nicht abgeschlossen. Beim Gegentor in Freiburg war davon nichts zu sehen, niemand war da, der Nils Petersen aufhalten konnte. Hinzu kommt: Borussia schafft es derzeit nicht mehr, nach hinten raus nochmal einen Punch zu setzen. Diese Qualität brachte sie in der Hinrunde ganz nach vorn.

Wie groß der Schaden der Niederlage ist, wird sich erst in der Endabrechnung zeigen. Wie wichtig es aber gewesen wäre, zumindest einen Punkt mitzunehmen aus dem Breisgau, zeigt der Blick auf die Tabelle. Denn RB Leipzig patzte zwar gegen den SC Paderborn und konnte deswegen seinen Vorsprung auf Borussia und Leverkusen nicht deutlich erweitern. Doch auch das 1:1 kann ein entscheidender Schritt gewesen sein. Denn Leipzig hat nun drei Punkte mehr als die rheinische Konkurrenz – und zudem die deutlich bessere Torbilanz. So ist Leipzig im Rennen um die Champions-League-Plätze drei und vier nun quasi vier Punkte vorn. Es sieht also nach einem Zweikampf um Rang vier aus zwischen Gladbach und Leverkusen.

Wie sehr ein Punkt helfen kann, hat Borussia selbst schon erfahren: beim 0:0 in Bremen. Damit wurde wegen der Leverkusener Niederlage gegen Wolfsburg Platz vier verteidigt. Das ist der Vorteil, den Gladbach noch immer gegenüber Bayer hat. Borussia profitierte für den Moment vom normalen Lauf der Dinge, in dem Fall dem, dass die Bayern in Leverkusen siegten. Mit der Niederlage in Freiburg hat Borussia aber erneut die Chance verpasst, sich von Bayer abzusetzen, so war es schon im direkten Vergleich. Schon ein Punkte hätte in der Sache gut getan. Zumal Borussia damit in Eigenregie das Europa-Ticket gelöst hätte.

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