Gladbach gewinnt Topspiel mit 1:0 Wolf trifft, Borussia besiegt Leipzig
Mönchengladbach · Trainer Marco Rose hatte ein gutes Gespür vor dem Topspiel gegen RB Leipzig: Er entschied sich für Hannes Wolf als Startelf-Teilnehmer – und der revanchierte sich mit einem Treffer gegen seinen Ex-Verein.

Borussia - Leipzig: die Bilder des Spiels
Für Marco Rose, den Trainer von Borussia Mönchengladbach, war es ein besonderes Spiel, schließlich ist RB Leipzig der Klub aus seiner Heimatstadt – und sein Ex-Verein. So ist es auch bei Hannes Wolf, dem Sommer-Zugang der Gladbacher, der von RB ausgeliehen ist. Er gehörte gegen die Sachsen zur Startelf.
Und er war der Mann des Spiels: Mit seinem ersten Bundesliga-Tor für Borussia sorgte der Österreicher, den Rose früher bei RB Salzburg aufgebaut hat, für die 1:0-Führung nach einer Stunde. Die reichte den Gladbachern, um im neunten Anlauf erstmals gegen RB zu gewinnen. Die Borussen kletterten mit dem zweiten Liga-Sieg in Folge und nun elf Punkten zunächst mal auf Rang vier.

Borussia - Leipzig: die Fohlen in der Einzelkritik
Rose hatte neben Wolf zwei weitere Veränderungen im Team vorgenommen im Vergleich zum Champions-League-Spiel am Samstag gegen Real Madrid. Patrick Herrmann und Breel Embolo standen dieses Mal von Beginn an auf dem Feld anstelle Marcus Thurams und Christoph Kramers. Dessen Job im defensiven Mittelfeld besetzte Rose im Topspiel offensiv mit Jonas Hofmann, der mit Florian Neuhaus somit ein spielstarkes Duo vor der Abwehr bildete.
Vorn sollte die Wucht Embolos den Gegner beeindrucken, Herrmann und Wolf über die Außen Dampf machen und Alassane Plea im Zentrum des Angriffs bedienen. Es entwickelte sich ein Spiel, in dem Leipzigs Spielanlage reifer wirkte, Borussia aber wehrhaft dagegen hielt. Torchancen gab es kaum, die Beste hatte nach zehn Minuten noch Leipzigs Marcel Sabitzer, doch Yann Sommer reagierte gekonnt.

Alle Trikots von Borussia Mönchengladbach
RB, bei dem Alexander Sörloth, dessen Vater Göran einst bei Borussia spielte, versuchte es oft über rechts, da war die Flanke der Gladbacher zu offen. Doch RB fehlte die Konsequenz, um die Borussen, die in den neuen pechschwarzen Sondertrikots spielten, zu bestrafen für diese Offenheit. Auch, weil Sommer bei den Hereingaben von außen sehr aufmerksam war. Folgenlos blieben auch einige böse Fehlpässe im Aufbauspiel.
Die Gladbacher waren mit dem Ansinnen unterwegs, nach vier Heimniederlagen gegen das sächsische Fußball-Projekt diese Serie zu beenden. Nach vorn jedoch kam zunächst mal zu wenig, RB stand im flachen 4-4-2 gegen den Ball eng zusammen und ließ keine Räume für Gladbach. Dann kam Plea kurz vor der Pause zum Abschluss und traf, doch er stand im Abseits.
Zur Pause musste Nico Elvedi raus, Ramy Bensebaini rückte nach innen neben Matthias Ginter, Oscar Wendt komplettierte die Viererkette. Borussia kam mit mehr offensivem Engagement aus der Kabine, nach 49 Minuten eroberte Hofmann den Ball, nahm Plea mit, dessen Schuss aber zu schwach war, um Peter Gulacsi vor allzu große Probleme zu stellen.
Gladbach lief den Gegner nun offensiver an, den nächsten Torschuss gab erneut Plea ab, doch wieder war es kein Problem für Gulacsi. Der Ungar war in der 60. Minute dann machtlos, als ausgerechnet Hannes Wolf, der frühere Teamkollege, ihn nach einer Hereingabe des guten Plea überwand.
Rose bewies ein gutes Gespür, als er sich für Wolf entschied, er schenkte ihm das Vertrauen, wie schon am ersten Spieltag beim Topspiel in Dortmund. Bis Samstag hatte Wolf, der um Geduld gebeten hatte, nicht überzeugt, jetzt machte er sein Tor. Fast hätte Passgeber Plea nach einer schnellen Kombination in der 67. Minute nachgelegt, doch sein fulminanter Abschluss landete am Lattenkreuz.
RB, das immer wieder Embolo attackierte, war bemüht, im Spiel zu bleiben, Borussia blieb aber dran, es galt, dieses Mal die Führung zu halten, nachdem gegen Madrid in der Königsklasse ein 2:0 nicht zum Sieg gereicht hatte. RB wollte sich nach dem 0:5 bei Manchester United nicht wieder geschlagen geben und rannte wütend an, Borussia wackelte in einigen Szenen. Doch sie blieb standhaft und hielt die defensive Null, auch dank des sicheren Sommer. Am Ende kam Valentino Lazaro zu seinem Borussia-Debüt und trug so noch aktiv zum Sieg bei. Es blieb aber der Tag von Hannes Wolfs.
Statistik
Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi (46. Wendt), Bensebaini - Hofmann, Neuhaus (73. Kramer) - Herrmann (80. Lazaro), Embolo (73. Thuram), Wolf - Plea (80. Stindl). - Trainer: Rose
Leipzig: Gulacsi - Henrichs, Orban, Upamecano, Angelino - Kampl (66. Haidara) - Sabitzer, Samardzic (69. Nkunku) - Dani Olmo (66. Forsberg) - Poulsen (66. Hwang), Sörloth. - Trainer: Nagelsmann
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Tor: 1:0 Wolf (60.)
Zuschauer: keine
Beste Spieler: Sommer, Wolf - Poulsen, Orban
Wendt, Neuhaus (3) - Kampl, Hwang, Sabitzer, Nkunku