Borussia Mönchengladbach Borussia übernimmt mit Schützenfest gegen Hertha Platz vier

Mönchengladbach · Und Borussia Mönchengladbach kann sie doch, die Big Points. In Mainz, Wolfsburg und beim FC Schalke 04 misslang das Vorhaben, direkte Konkurrenten auf Distanz zu halten, weil es trotz großer Dominanz und fußballersicher Überlegenheit jeweils ein 1:2 gab.

Borussia Mönchengladbach - Hertha BSC: Einzelkritik
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Gladbach - Hertha: Einzelkritik

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Foto: dpa, bt hak

Am Sonntag aber klappte es: 5:0 besiegte das Team von Trainer André Schubert das Überraschungsteam der Saison, Hertha BSC, und schob sich damit auf den vierten Platz. Hertha bliebt Dritter, ist aber nur noch drei Punkte entfernt. Mehr noch: Der Vorsprung auf Platz acht, den ersten definitiven Nicht-Europa-Rang, beträgt nun mächtige sieben Punkte. "Europapokal", sangen die Gladbach-Fans.

Es war also ein Sieg zur richtigen Zeit für die Gladbacher, die nachher erneut bekundeten, im nächsten Versuch, der beim FC Ingolstadt anberaumt ist, auch mal die zuletzt so leidige Auswärtsschwäche zu beenden. Ingolstadt jedoch hat sich gerade am Samstag als Schreckgespenst für Champions-League-Aspiranten entpuppt, als es Schalke klar besiegte. Wie seltsam der Aufsteiger ist, stellten die Gladbacher beim 0:0 im Hinspiel fest. In der Form der zweiten Halbzeit gegen Berlin jedoch, da dürfen die Borussen voller Selbstvertrauen nach Bayern reisen.

Auch Hertha BSC gehört sicherlich zu den Gegnern, die nicht für lustige Fußballfeste stehen. Trainer Pal Dardai hat dem Hauptstadtklub ein effektives Defensivspiel beigebracht. Die Borussen jedoch waren recht ideenreich unterwegs und fanden einige Lücken im dunkelblauen Bollwerk. Und das ohne den großen Inspirator Raffael, der verletzt fehlte. Statt des Brasilianers spielte der robuste André Hahn im Dreierkonstrukt von Schubert und er sorgte für viel Unruhe.

Besonders aktiv war auch das belgische Talent Thorgan Hazard, das in Gladbach als Raffaels Kronprinz geführt wird. Hazard war flink und wuselig unterwegs — und auch Torschütze. Als Rune Jarsteins Abschlag bei Mo Dahoud landete und der dann Hazard schickte, schob dieser den Ball zum 1:0 ins Berliner Tor.

André Schubert Defensivversion mit einer Dreierkette und zwei vorgezogenen Außenverteidigern ließ Berlin wenig Gelegenheit, seine zuletzt dargebotene große Effektivität im Spiel nach vorn auszuleben. Spannend blieb es allein deswegen etwas länger, weil Gladbach das Ergebnis nicht höher stellte. Nach 57 Minuten war dann aber alles durch. Borussia kombinierte grandios im Vorfeld des 2:0, und am Ende der Passkette stand Hahn, der eben erst zurückgekehrt ist nach einer bösen Verletzung, und er schoss den Ball aus der Drehung in den Winkel. Das Tor war der ästhetische Höhepunkt des Spiels, Hahns nach seinem dritten Saisontor war der emotionale Höhepunkt. Patrick Herrmann, Hazard und der wie Herrmann eingewechselte Ibo Traoré vollendeten den Tag mit weiteren Treffern.

Hertha entzaubert und zugleich der Konkurrenz mal wieder, wie zuletzt immer in den Heimspielen (fünf Siege, 17:1 Tore) einen spielerisch beeindruckenden Hinweis an die Konkurrenz abgegeben.

(RP)
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