Pleite beim Zweitliga-Tabellenführer Gladbach fliegt in Darmstadt aus dem DFB-Pokal

Darmstadt · Borussia Mönchengladbach ist in der zweiten Runde des DFB-Pokals an Darmstadt 98 gescheitert. Luca Netz gelang nur der zwischenzeitliche Ausgleich für Daniel Farkes Mannschaft. In der Schlussphase schoss Aaron Seydel den Zweitliga-Tabellenführer in die nächste Runde.

Noten Borussia Mönchengladbach: Einzelkritik beim SV Darmstadt 98
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Darmstadt - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: IMAGO/Jan Huebner/IMAGO/Florian Ulrich

Für Borussia Mönchengladbach ist die Pokalsaison am Dienstagabend zu Ende gegangen. Bei Zweitligist Darmstadt 98 verlor Gladbach in der regulären Spielzeit mit 1:2 (0:1). Dabei hatte Trainer Daniel Farke geahnt, was seiner Mannschaft am Böllenfalltor in Darmstadt blühen würde. „Der Underdog wird alles tun, um uns ein Bein zu stellen in einem emotionalisierten Heimstadion“, hatte er vor der Partie erklärt. Und Gladbachs Trainer sollte Recht behalten, denn es war der Tabellenführer der 2. Bundesliga, für den in der zweiten Runde des DFB-Pokals früh alles nach Plan lief.

Das Feuerwerk, das die Heimfans vor dem Anpfiff hinter ihrer Kurve zündeten, übertrug sich sprichwörtlich auf ihre Mannschaft, die von Beginn an den Weg in Richtung des Gladbacher Tores suchte und sich in der zweiten Minute den ersten Eckball erspielte. Kurze Zeit später dann der erste Schock für Borussia: Torhüter Yann Sommer musste behandelt werden, nachdem er einen Ball aus der Luft abgefangen hatte und bei der Landung mit dem linken Fuß umgeknickt war.

Zunächst ging es weiter beim Schweizer, der in wenigen Wochen zur Weltmeisterschaft nach Katar reisen soll, doch nach 13 Minuten war Schluss. Sommer humpelte vom Feld, Ersatztorhüter Tobias Sippel kam zu seinem Saisondebüt und musste in der 23. Minute erstmals den Ball aus dem Netz holen. Darmstadts Torjäger Phillip Tietz hatte dabei leichtes Spiel, das 1:0 zu erzielen. Marvin Mehlem legte ihm den Ball von der rechten Seite quer in den Strafraum, Tietz stand völlig frei und sicherte Darmstadt die Führung. Sippel war chancenlos und Borussia musste sich vorwerfen lassen, dem Zweitligisten in der eigenen Hälfte viel zu viele Freiräume zu gewähren.

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Farke hatte auf der Bank erste Sorgenfalten im Gesicht, als Darmstadts Matthias Bader in der 33. Minute aus der zweiten Reihe abzog und der Ball die Querlatte touchierte – und das 2:0 wäre gar nicht unverdient gewesen. Danach meldete sich Gladbach aber erstmals gefährlich vor dem Tor von Marcel Schuhen. Nach einem Zuspiel Alassane Pleas tauchte Marcus Thuram alleine vor Schuhen auf, umkurvte diesen, scheiterte aber an Thomas Isherwood, der den Ausgleich auf der Linie verhinderte (37.).

Auch Nathan Ngoumou, den Farke anstelle von Kapitäns Lars Stindl spielen ließ und der neben Luca Netz (für Ramy Bensebaini) der zweite Neue in der Borussia-Startelf war, hatte seine erste Chance, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Schuhen (40.). Pleas Schuss aus 18 Metern entschärfte Darmstadts Torwart kurz darauf ebenfalls. Die rund 1300 mitgereisten Gladbach-Fans mussten sich in der Pause darauf einstellen, das Pokal-Aus ihrer Mannschaft mitzuerleben.

Farke brachte zur zweiten Halbzeit Stindl aufs Feld, Jonas Hofmann blieb in der Kabine. So gut für Darmstadt die erste Hälfte begonnen hatte, so gut startete Gladbach in die zweite: Plea spielte einen Steilpass auf Luca Netz, der von der linken Seite in den Strafraum zog und mit einem strammen Schuss ins lange Eck das 1:1 erzielte (48.). Wer nun dachte, Darmstadt würde sich zurückziehen, sah sich getäuscht, denn Braydon Manu kam praktisch im Gegenzug nach einem Freistoß von halblinks zum Kopfball, sein Versuch touchierte den Außenpfosten (50.).

Borussia Mönchengladbach: Bilanz im DFB-Pokal seit 1970
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Borussias Bilanz im DFB-Pokal

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Im Anschluss rückte erstmals Schiedsrichter Robert Schröder in den Mittelpunkt. Thuram lief im gegnerischen Strafraum an der Grundlinie in Richtung Tor und wurde dabei erst von Jannik Müller gehalten, dann von hinten umgegrätscht. Schröders Elfmeter-Pfiff blieb jedoch aus, Glück für Darmstadt, denn den Video-Assistenten gibt es im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale. Ruhephasen kannte das Pokalspiel nicht – und Darmstadt schlug noch einmal zu.

Zunächst hatte Emir Karic noch eine Riesenchance aus kurzer Distanz liegen gelassen, dann sorgte der eingewechselte Aaron Seydel für das 2:1. Gegen Nico Elvedi setzte er sich robust durch und traf in die lange Ecke. Farke wechselte dreimal für die Schlussoffensive: Ramy Bensebaini, Yvandro Borges Sanches und Patrick Herrmann sollten das frühe Aus verhindern. Doch bald darauf war klar: Borussia wird mindestens im 28. Jahr ohne Titelgewinn im DFB-Pokal bleiben. Herrmann vergab noch eine letzte große Chance in der 90. Minute.

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