Bensebaini trifft, Plea enttäuscht So lief für Borussias Debütanten die Königsklassen-Feuertaufe

Mailand · Fünf Spieler aus Borussias Startelf standen gegen Inter Mailand erstmals in der Champions League auf dem Platz. Zwei von ihnen hatten sich sicher mehr vorgenommen, für die anderen drei lief es recht gut.

Ramy Bensebaini feierte ein starkes Debüt in der Champions League.

Ramy Bensebaini feierte ein starkes Debüt in der Champions League.

Foto: AFP/MIGUEL MEDINA

Für Borussia war das Spiel bei Inter Mailand gewissermaßen eine Lehrstunde. Nicht, weil sie vorgeführt wurde, dafür spricht weder das Ergebnis von 2:2 noch der Spielverlauf. Inter war zwar überlegen, aber Gladbach hielt sehr gut mit. Doch es war Neuland für viele Borussen, das war auch auf dem Platz zu erkennen. „Man sieht, dass wir nicht jeden Tag in der Champions League unterwegs sind“, sagte Marco Rose hinterher entsprechend.

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Auch der Trainer feierte sein Debüt in der Königsklasse. Er wollte, dass seine Mannschaft mutig agiert, in der Offensive war davon jedoch recht wenig zu sehen. Dabei hatte Rose sein Team durchaus offensiv aufgestellt, mit Alassane Plea, Marcus Thuram und Breel Embolo brachte er seine wuchtigsten Spieler, er setzte auch auf die eher stürmische Formation 4-3-3. Dass es nicht ganz nach seinen Vorstellungen lief, lag eben auch daran, dass einige Feldspieler ihre Premiere in der Champions League feiern. Nicht alle haben die Feuertaufe bestanden.

Alassane Plea gehört zu den Borussen, die sich ihren Einstand in der Königsklasse deutlich besser vorgestellt haben. Er hatte schon zu Beginn der Partie einige Abspielfehler drin und fand auch danach nie so richtig in die Partie. Dafür sprechen auch die Zahlen. Plea gewann nur 38 Prozent seiner Zweikämpfe und lediglich zwei Drittel seiner Zuspiele gingen zum eigenen Mann. Zwei von sechs Torschüssen der Borussen gingen zwar auf sein Konto, richtig gefährlich wurde es bei seinen Aktionen aber nicht.

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Die Leistung von Marcus Thuram war dagegen nahezu ein Spiegelbild seiner Auftritte beim 3:1-Sieg in Köln und beim 1:1 gegen Wolfsburg. Schon da war noch nicht so viel von der Klasse des Franzosen, der aber nach seiner langen Verletzungspause noch immer nicht bei 100 Prozent ist, zu sehen. Doch dann gab es wieder den spritzigen Moment und die richtige Bewegung, Thuram war gedankenschneller als sein Gegenspieler Arturo Vidal und wurde von ihm elfmeterwürdig gefoult. So war es auch schon in Köln und Wolfsburg, zum dritten Mal in Folge hat Thuram nun einen Strafstoß herausgeholt, weil er im richtigen Moment das Näschen und die nötige Spritzigkeit hatte. Insgesamt muss von ihm aber mehr kommen.

Bei Florian Neuhaus war zu Beginn auch zu erkennen, dass die Champions League Neuland für ihn ist. In den ersten Minuten ließ er es etwas zu behäbig angehen und wurde von Vidals Aggressivität überrascht, der in einer gefährlichen Situation den Ball eroberte. Doch es war ein Warnschuss, den Neuhaus für sich nutzte. Er setzte sich in der Folge körperlich deutlich besser ein und hatte gute Ideen im Spiel nach vorne. Das gipfelte in seiner traumhaften Vorlage zum 2:1 auf den Torschützen Jonas Hofmann.

Keinerlei Anpassungsschwierigkeiten hatten dagegen Stefan Lainer und Ramy Bensebaini. Lainer wirbelte wie eh und je auf der rechten Seite, er zeigte auch von Beginn an seinen Drang nach vorne. Danach bremste er sich ein wenig, machte seine Sache aber auch in der Defensive recht gut. Dort hat Bensebaini seine Stärken gezeigt. 62 Prozent seiner Zweikämpfe hat er gewonnen und dabei auch den einen oder anderen Inter-Spieler mit Schmerzen zurückgelassen, von Respekt vor der großen Champions-League-Aufgabe war da nichts zu sehen. Auch bei seinem Elfmeter nicht, den er eiskalt verwandelte.

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