Die Verträge der „Oldies“ laufen aus Wendt und Raffael kämpfen um ihre Borussia-Zukunft

Mönchengladbach · Raffael und Oscar Wendt haben zusammen schon viel erlebt als Borussen, in 158 Spielen standen sie zusammen auf dem Rasen. Nun kämpfen beide darum, ihren Vertrag nochmal zu verlängern.

 Oscar Wendt und Raffael haben 158-mal gemeinsam als Borussen auf dem Platz gestanden.

Oscar Wendt und Raffael haben 158-mal gemeinsam als Borussen auf dem Platz gestanden.

Foto: O.Behrendt/Imago

Oscar Wendt und Raffael haben viel zusammen erlebt. In 158 Spielen haben der Schwede, der 2011 kam, und der Brasilianer, der seit 2013 da ist, gemeinsam für Borussia auf dem Platz gestanden, insgesamt 11.409 Minuten. Fünf Tore haben sie im Teamwork produziert, 1,61 Punkte gab es im Schnitt, wenn sie gemeinsam spielten, auf 34 Spiele hochgerechnet ist das Europapokal-tauglich. Alles in allem kann sich das sehen lassen – und beide Profis hätten nichts dagegen, wenn sie diese skandinavisch-brasilianische Statistik noch ein wenig ausbauen könnten. Bestenfalls nicht nur in der aktuell durch die Corona-Krise zum Erliegen gebrachten Saison, sondern auch darüber hinaus.

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Beide haben statistische Topwerte. Raffael fehlt ein Einsatz zum 200. Gladbach-Spiel und zwei Tore zum Einzug in die Top 10 der besten Borussen-Torschützen. Wendt ist Gladbachs Rekordausländer in der Bundesliga mit 214 Einsätzen. Beide sind die Senioren im Borussen-Kader – Raffael ist seit Ende März 35, Wendt erreicht dieses Alter am 24. Oktober – sie kämpfen derzeit darum, ihre im Sommer auslaufenden Verträge nochmal zu verlängern. Sie wollen mehr Gladbach.

Dass sie das gern tun würden, haben sie schon mehrfach öffentlich hinterlegt. „Ich habe Bock, Borusse zu bleiben. Ich bin guter Dinge, dass ich noch gebraucht werde in diesem Projekt“, sagte zum Beispiel Raffael im Februar unserer Redaktion. Dies hat er zuletzt gegenüber dem „Kicker“ nochmal unterstrichen. Wendt hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass er sich als Borusse sehr wohl fühlt. Das Ziel der beiden: Sie wollen für den Rest ihrer Karriere Borussen sein.

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Die Botschaft ist bei Sportdirektor Max Eberl angekommen, natürlich. Der hat beiden, wie den anderen Spielern, deren Verträge enden, schon eine Tendenz aufgezeigt. Wendt dürfte etwas bessere Karten haben, noch ein Jahr dranzuhängen. Er teilt sich in dieser Saison den Job hinten links mit Ramy Bensebaini, dem Mann für die Zukunft. Wendt könnte als Backup des Algeriers noch bleiben, wenn Eberl an der Stelle nicht investieren kann oder will.

Raffael kam nur 113 Minuten zum Einsatz in den bisherigen Spielen. Seine letzte Vertragsausweitung ist ziemlich genau elf Monate her, er weiß, wie auch Wendt, dass es „wegen der Corona-Krise verständlicherweise keine Vertragsgespräche gibt“, wie er nun dem „Kicker“ sagte. „Ich muss warten und mich gedulden“, sagte er. Wendt dürfte einen ähnlichen Ansatz haben.

Raffael, der seit kurzem wie seine gesamte Familie auch einen deutschen Reisepass hat, ließ zuletzt von seinem Ausrüster ein kleines Filmchen daheim drehen. Man sieht ihn mit seiner Familie beim Gesellschaftsspiel, auf dem Ergometer, beim Krafttraining mit einem überdimensionalen Softball und mit seinen Söhnen Raffael Junior und Raicky kicken. Es wird deutlich: Raffaels Sprösslinge sind sehr ballfertig. Wie der Vater. Deswegen ist er für seine Kollegen auch der „Maestro“.

Wie alle Brasilianer hat er eine besondere Beziehung zum Ball, darum ist er froh, dass die Borussen nun wieder in Kleingruppen auf dem Rasen sind und der Ball wieder eine größere Rolle spielt im Training. Er und Wendt wollen bereit sein, wenn es wie erhofft wieder losgehen sollte im Mai. Sie wollen um ihre Zukunft in Gladbach kämpfen und Trainer Marco Rose zeigen, dass sie noch einen Mehrwert haben für Gladbach.

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