Borussia Mönchengladbach Raffael trifft wieder, Kruse nicht

Mainz · Borussias Brasilianer erzielt in Mainz seine ersten Tore im Jahr 2015. Sein Sturmpartner hingegen, der seit sieben Ligaspielen ohne Tor aus dem Spiel ist, vergibt zwei Topchancen und trägt so dazu bei, dass es trotz des 2:0-Vorsprungs nur ein 2:2 gibt.

 "Komm in meine Arme, Raffa" - Granit Xhaka ist sichtlich erfreut über die Tatsache, dass sein brasilianischer Kollege gerade ein Tor erzielt hat. Raffael ließ in Mainz seinem Tordebüt 2015 gleich einen zweiten Treffer folgen.

"Komm in meine Arme, Raffa" - Granit Xhaka ist sichtlich erfreut über die Tatsache, dass sein brasilianischer Kollege gerade ein Tor erzielt hat. Raffael ließ in Mainz seinem Tordebüt 2015 gleich einen zweiten Treffer folgen.

Foto: Dirk Päffgen

Raffael kann auch den Mittelstürmer. Als Ibrahima Traoré in Mainz millimetergenau in die Schnittstelle zwischen den gegnerischen Verteidigern flankte, hielt Borussias Brasilianer den Kopf hin und beförderte den Ball ins Tor. Später, als Fabian Johnson flankte und Max Kruse den Ball passieren ließ, stand Raffael wieder richtig und schoss aus kurzer Distanz das 2:0.

Schon gegen Paderborn eine Woche zuvor hatte er den Kopfball geprobt, doch der fiel zu harmlos aus. Nun in Mainz klappte es. Damit beendete Raffael seine Torlosigkeit im Jahr 2015. Und das mit dem ersten Doppelpack seit dem 20. September 2013, als er zweimal gegen Braunschweig traf. Auch damals war der erste Treffer einer mit dem Kopf. An jenem Tag gab es allerdings einen 4:1-Erfolg, nun in Mainz nur ein 2:2 trotz des 2:0-Vorsprungs. "Ich bin ein bisschen enttäuscht", gestand Raffael, dessen persönlicher Glückstag keiner für das Team war.

Das lag auch daran, dass sein Sturmpartner Max Kruse nicht traf. Damit bleibt es dabei: Der Nationalspieler trifft derzeit nicht aus dem Spiel heraus. Das gelang ihm zuletzt beim 3:0 in Hannover am 18. Oktober 2014, damals war der Einschuss zum finalen Ergebnis in der 90. Minute sogar sein zweiter Treffer des Tages. Seither sind 1440 Minuten vergangen. Dreimal stand Kruses Name seither auf der Anzeigetafel, gegen Bremen, in Augsburg und zuletzt in Offenbach, jeweils jedoch mit dem Hinweis versehen, dass er einen Elfmeter verwandelt hatte.

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In Mainz hätte Kruse das leicht ändern können. Erst spielte ihn Fabian Johnson frei, doch er verfehlte das Ziel, dann, als er kurz nach dem Mainzer Anschlusstreffer allein auf Loris Karius zu rannte, schoss er zwar am Torhüter vorbei, doch prallte der Ball am Pfosten ab. "Wenn wir da das 3:1 machen, ist die Messe gelesen", vermutete Max Eberl. Kruse jedoch ist derzeit in einer Phase, "die jeder Stürmer mal hat", wie der Sportdirektor weiß.

In der vergangenen Saison hatte Kruse ebenfalls eine Torblockade, die währte neun Spiele (16. bis 24. Spieltag). Nun hat er in den vergangenen sieben Spielen nicht getroffen. Wie viel Zeit seit seinem letzten Nicht-Elfmetertor vergangen ist, verdeutlicht der Spielplan: Am Sonntag kommt Hannover zum Rückspiel nach Gladbach.

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Kruse bleibt wie gewohnt gelassen, während in den einschlägigen sozialen Netzwerken doch recht heftig über seine unfreiwillige Abstinenz diskutiert wird. Hinzu kommt, dass Kruse nach wie vor mit Borussia Dortmund und Schalke in Verbindung gebracht wird und somit unter dem Verdacht steht, Borussia mithilfe der in seinem Vertrag installierten Ablöseklausel im Sommer zu verlassen. Das wiederum nimmt Max Eberl gelassen zur Kenntnis. Selbst für den Fall, dass Kruse geht. "Dann haben wir schon zwei gute Ideen", gab er nun bei "Sky" bekannt. Namen nannte er nicht, doch darf man zumindest über die Jobbeschreibung spekulieren: Borussia sucht einen schnellen, spielenden Mittelstürmer.

Einen, der vor allem tut, was Raffael jetzt in Mainz tat: Im Strafraum da sein, wo der Ball ins Tor gemacht werden muss. Zu oft fliegen brauchbare Flanken derart, wie sie Traoré jetzt in Mainz produzierte, unverrichteter Dinge durch des Gegners Strafraum. "Er kann das, er kann in den Strafraum gehen, und er ist stark beim Kopfball, auch wenn er nicht so groß ist", sagte Trainer Lucien Favre über Raffaels Tordebüt 2015. Der Trainer kennt Raffael, seit dieser 18 ist, er muss es also wissen. Raffael selbst gab an: "Ich bin bereit, wenn gute Flanken kommen." Und jetzt ist er bereit, wieder der Raffael zu sein, der er in der vergangenen Saison war" (Eberl). Da schaffte dieser 15 Treffer, so viele wie nie zuvor. "Ja, jetzt geht es wieder los mit den Toren", versicherte Raffael. Nur, so hofft er, soll es dann auch wieder Siege geben.

(RP)
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