Borussia Mönchengladbach Raffael macht sich fit für mehr Borussia-Tore

Mönchengladbach · Borussias "Maestro" fehlte in der vergangenen Saison oft. Das soll in der neuen Spielzeit anders werden. Darum ist er schon im Training.

 Das will Raffael in Zukunft wieder öfter machen: Den Ball ins Tor treten. Hier macht er das beim 4:1 gegen Werder Bremen am dritten Spieltag der vergangenen Saison. Er traf in dem Spiel sogar doppelt.

Das will Raffael in Zukunft wieder öfter machen: Den Ball ins Tor treten. Hier macht er das beim 4:1 gegen Werder Bremen am dritten Spieltag der vergangenen Saison. Er traf in dem Spiel sogar doppelt.

Foto: Dieter Wiechmann

Der "Maestro" war sehr aktiv im Urlaub. Er postete Bilder bei Instagram, die ihn mit seinem Cousin Ruy zeigen im Fitnessstudio. "Hartes Fitnesstraining zur Saisonvorbereitung", schrieb Borussias Brasilianer darunter. Wie wichtig das ist, hat ihm und seinem Arbeitgeber die vergangene Saison gezeigt. Raffael fehlte so oft wie nie in seiner Karriere - und Gladbach fehlte unter anderem deswegen auch die Extra-Qualität für das Mehr, das in der Saison möglich war.

Raffael will, dass das wieder anders wird in der neuen Spielzeit. Darum ist er Teil eines Quartetts, das schon vorab in die Saisonvorbereitung eingestiegen ist. Neben Raffael sind Tony Jantschke, Mamadou Doucouré und Marvin Schulz schon zurück aus dem Urlaub und arbeiten mit Reha-Trainer Andy Bluhm. Alle vier hatten in der vergangenen Saison ein gesteigertes Frustpotenzial, weil sie lange fehlten.

Insbesondere Doucouré und Schulz waren die großen Pechvögel, für die beiden Jung-Spieler war es ein komplett verlorenes Jahr. Der Franzose hat bereits angekündigt, dass er viel vor hat in der neuen Saison. "Meine Muskeln sind wieder in Ordnung, ich will angreifen", sagte das Defensivtalent vor dem Urlaub. Genau das hat auch Raffael vor. "Ich bin wieder fit und das ist das Wichtigste. Ich war in der vergangenen Saison leider lange verletzt. Deswegen bin ich froh, jetzt wieder auf dem Platz stehen zu können. Ich hoffe, dass ich in der nächsten Saison fit bleibe und eine gute Saison spielen kann", sagte Raffael.

32 ist er inzwischen, doch er ist bis zur vergangenen Serie ohne größere Malaisen ausgekommen. 88 Verletzungstage und 18 verpasste Spiele sind zusammengekommen. In den acht Jahren zuvor hatte er insgesamt nur 13 Spiele verletzungsbedingt verpasst. Bei einem wie Raffael darf man annehmen, dass er 17 Spiele für das eine oder andere weitere Tor genutzt hätte. So blieb er erstmals in seiner Zeit als Borusse einstellig in der Bundesliga-Torbilanz, zuvor hatte er 15, 12 und 13 Tore geschafft. Sieben Treffer und kein Assist, das macht einen wie ihn nicht zufrieden. Da auch andere Offensivkräfte wie Thorgan Hazard, Fabian Johnson oder Patrick Herrmann lange ausfielen, summierte sich die anzunehmende Zahl der eventuell mehr erzielten Tore beachtlich. Nicht von ungefähr waren es Hazard und Raffael, die im letzten Spiel gegen Darmstadt bei ihrem Startelf-Comeback gleich trafen.

Daher könnte man sagen, dass der Sportwissenschaftler Dr. Andreas Schlumberger, der quasi als Supervisor für die medizinische Abteilung eingestellt wurde, um die Abläufe zu optimieren, fast schon eine Verstärkung für die Offensive sein könnte. "Gut ist, dass wir das Betreuer-Team im medizinischen Bereich mit Andreas Schlumberger verstärkt haben. Wir hatten über einen langen Zeitraum sehr viele Verletzte, und wenn die Spieler, die uns gefehlt haben, häufiger spielen können, wird das enorm helfen", sagte Trainer Dieter Hecking.

So hat Borussia nicht nur die von Vincenzo Grifo und Julio Villalba zu erhoffenden Scorerpunkte eingekauft, sondern will auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die etablierten Offensivmänner auf dem Rasen stehen. Gleiches gilt natürlich auch für die anderen Mannschaftsteile: Mehr Optioren steigern die grundsätzliche Erfolgswahrscheinlichkeit. "Es ist wichtig, in Form zu bleiben", weiß Raffael. Der "Maestro" will fit bleiben, um wieder mehr Borussia-Tore zu machen.

(kk)
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