Gladbachs gefährliches Quartett Diese vier Borussen sind an jedem Tor beteiligt

Mönchengladbach · Dank Alassane Plea, Marcus Thuram, Breel Embolo und Patrick Herrmann ist Borussia im Angriff in dieser Saison sehr gut bestückt. An jedem Gladbacher Pflichtspieltreffer war mindestens einer von ihnen beteiligt.

 Alassane Plea (oben) und Breel Embolo feiern gemeinsam ein Tor beim 3:1-Sieg in Mainz.

Alassane Plea (oben) und Breel Embolo feiern gemeinsam ein Tor beim 3:1-Sieg in Mainz.

Foto: dpa/Torsten Silz

Die Länderspielpause, die am Sonntag mit dem Abpfiff des Spiels gegen den FC Augsburg, das Borussia 5:1 gewann, begonnen hat, dürfte seit langem die schönste für jeden Gladbacher sein. Denn mindestens zwölf Tage lang ist Borussia Mönchengladbach Tabellenführer der Bundesliga, ehe Bayer Leverkusen nächste Woche Freitag das Team von Marco Rose mit einem Sieg in Frankfurt vorerst vom Thron stoßen kann. Vor acht Jahren war Borussia das letzte Mal Tabellenführer, vor 43 Jahren das letzte Mal am siebten Spieltag, als Gladbach unter Udo Lattek in der Saison 1976/77 die Bundesliga zu diesem Zeitpunkt anführte.

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Der Erfolg der Borussen hat viel mit der vordersten Reihe auf dem Spielfeld zu tun. In diesem Teil änderte sich am meisten unter Rose. Die Stürmer sollen nun aggressiv mitarbeiten, pressen, Ballgewinne forcieren. Damit das gelingt, wurden dynamische, wuchtige Akteure wie Marcus Thuram und Breel Embolo verpflichtet. Das Personal ist zum großen Teil neu, die Spielweise auch. Und das gilt ebenso für die Leistungsdichte im Angriff, nachdem im Vorjahr vieles von den Leistungen des nach Dortmund gewechselten Thorgan Hazard und Alassane Plea abhing. Doch der Franzose ist nun sogar der Anführer eines Tor-Quartetts der Borussen.

Plea, Marcus Thuram, Breel Embolo und nun auch Patrick Herrmann haben einen erheblichen Anteil am erfolgreichen Start der Borussen in der Saison. Sie erzielten 14 von 17 Pflichtspieltoren, und bei den übrigen drei Treffern war einer dieser vier Spieler auch noch der Vorbereiter. Kurzum: Ohne Borussias Tor-Quartett ging bislang nichts.

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Plea ist dabei derjenige mit der größten Effektivität. Vier Tore erzielte er bereits, fünf weitere Treffer bereitete er vor. Nachdem er in der vergangenen Saison nach seinem Rekordwechsel für 23 Millionen vom OGC Nizza als reiner Knipser (zwölf Saisontore) in Erscheinung trat, ist Plea nun ein kompletter Stürmer und auch der fußballerisch beste Angreifer der Borussen.

Was die aktuelle Form angeht, übertrumpfen ihn jedoch Marcus Thuram und Patrick Herrmann. Herrmann schoss gegen Augsburg zwei Tore und lieferte einen Assist, drei Tage zuvor rettete er mit seinem Treffer kurz vor Schluss einen Punkt beim Europa-League-Auswärtsspiel in Istanbul gegen Basaksehir FK (1:1). Thuram sorgte mit seinem Doppelpack gegen Fortuna Düsseldorf (2:1) dafür, dass Borussia unmittelbar nach dem 0:4 gegen den Wolfsberger AC nicht in unruhigere Zeiten schlittert, war in Sinsheim gegen Hoffenheim (3:0) ebenfalls mit einer Vorlage und einem Tor der Matchwinner, und gegen Augsburg bereitete er das 1:0 vor.

Da Borussia gerade vier Stürmer in ihrem Kader hat, die jederzeit das Zeug haben, Spiele mit Toren und Vorlagen zu entscheiden, fällt es auch nicht so sehr auf, wenn einer aus dem Tor-Quartett eine Schwächephase hat. Thuram sprang für den schwachen Plea gegen Düsseldorf in die Bresche, Herrmann in Istanbul für alle Kollegen, Plea und Embolo waren vor einigen Wochen in einer spielerisch schwierigen Phase die Spieler, die hervorstachen.

Der Schweizer Nationalspieler ist neben Laszlo Bénes die größte Überraschung bei den Borussen. Sein Transfer – Embolo kam für zehn Millionen Euro von Schalke 04 – sorgte für Aufsehen, da er im Ruhrgebiet verletzungsanfällig war, aufgrund einer Fußblessur auch in den ersten Wochen in Mönchengladbach nicht mitwirken konnte. Doch Embolo kam auch für die sportlich Verantwortlichen überraschend schnell in Fahrt. Er war in Mainz (3:1) als Joker der entscheidende Mann, traf auch eine Woche später gegen Leipzig.

Im Anschluss daran war etwas weniger von Embolo zu sehen, gegen Augsburg saß er zunächst auch nur auf der Bank. Ein Problem ist das aber nicht, wenn man im Sturm so gut bestückt ist wie Borussia. Und so verhalf ihm Herrmanns Querpass dazu, mit dem 5:1 seine kleine Durststrecke auch noch zu beenden.

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