Diagnose ist da Borussia-Stürmer Plea fällt mehrere Wochen aus

Update | Mönchengladbach · Borussia muss zum Saisonstart auf zwei Mittelstürmer verzichten. Breel Embolo ist schon länger verletzt, nun gibt es auch bei Alassane Plea Gewissheit. Dabei hatte der Franzose noch Glück im Unglück.

Alassane Plea im Porträt - aus Nizza zum Knipser bei Gladbach
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Das ist Alassane Plea

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Der Eindruck der Szene, die sich in der 15. Minute des Testspiels gegen den FC Metz (1:0) abspielte, ließ nichts Gutes vermuten. Plea blieb bei einem Zweikampf an der Strafraumgrenze im Rasen hängen und verdrehte sich das rechte Knie. Der Franzose lag dann am Boden und hielt sich vor Schmerz die Hände vor das Gesicht. Plea weiß, wie sich eine Knieverletzung anfühlt, 2015 zog er sich einen Kreuzbandriss zu.

Die Kollegen um ihn herum schauten konsterniert, Patrick Herrmann deutete gleich an: Wechseln! Mannschaftsarzt Stefan Hertl machte am lädierten Gelenk den sogenannten „Schubladentest“, um die Stabilität zu testen. Danach wurde Plea vom Feld geführt, das Knie konnte er nicht belasten.

Noch am Samstagabend gab es einen MRT-Termin, um sich ein Bild zu machen, die finale Diagnose kam dann am Montag: Plea hat sich eine Kapselverletzung zugezogen und wird den Borussen damit länger fehlen. Über die Ausfallzeit machte der Verein keine Angaben, mit vier bis acht Wochen ist bei einer Kapselverletzung am Knie jedoch zu rechnen. Zum Saisonstart hat Hütter mit einem regelrechten Mittelstürmer-Schwund zu kämpfen zum Start seiner Gladbach-Zeit.

Borussia Mönchengladbach: Marcus Thuram und Florian Neuhaus sehen Testspiel gegen Metz
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Thuram und Neuhaus sehen 1:0-Sieg gegen Metz

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Denn auch Breel Embolo wird aufgrund der Muskelverletzung im Oberschenkel, bei der die Sehne in Mitleidenschaft gezogen wurde, länger fehlen. Fällt Plea aus, muss Hütter auf beide Herren verzichten, die offiziell der Kategorie „Mittelstürmer“ zuzuordnen sind.

Der 28-jährige Plea, der vergangene Saison nicht immer so lustvoll daherkam bei der Arbeit, wirkte in den ersten Wochen der Vorbereitung sehr motiviert, er war lauf- und einsatzfreudig. Nun ist er das nächste Sorgenkind Borussias. Neben dem sportlichen gibt bei der Geschichte einen weiteren Aspekt: Plea wurde zuletzt mit Stade Rennes und Olympique Lyon in Verbindung gebracht, er gehört zu den Borussen, die Manager Max Eberl bei einem guten Angebot wohl gehen lassen würde.

Mit einem geschätzten Marktwert von 22 Millionen Euro gehört Plea zu den sechs wertvollsten Spielern im Kader, rund 20 Millionen Euro könnte Eberl bei einer Veräußerung des Stürmers wohl einplanen. Interessierte Klubs haben nun immerhin Gewissheit, dass Plea sich keine Verletzung zugezogen hat, die ihn möglicherweise für den Rest des Jahres außer Gefecht gesetzt hätte.

Auch um Embolo rankten sich Wechselgerüchte, er wurde angeblich bei  AC Mailand und Westham United gehandelt. Beim Schweizer liegt der geschätzte Marktwert bei 16 Millionen Euro. Auch in dem Fall dürfte die Verletzung die Transfer-Möglichkeit deutlich beeinflussen. Dass Max Eberl gern „etwas machen“ würde im Kader hat er gesagt, und auch, dass zwei bis drei Spieler vielleicht gehen werden. Alternativen hat er auf dem Zettel, es gibt sicherlich Verabredungen, die aktiviert werden können, wenn dann ein Abgang fix ist.

 Alassane Plea verletzte sich im Testspiel gegen Metz nach 15 Minuten am Knie.

Alassane Plea verletzte sich im Testspiel gegen Metz nach 15 Minuten am Knie.

Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Für den Job im Zentrum des Angriffs war bisher Plea eingeteilt im 4-2-3-1-System. Marcus Thuram kann übernehmen, wenn er im Training ist, auch Lars Stindl kann den Mittelstürmer geben. Hannes Wolf hat ebenfalls schon ganz vorn gespielt. Alternativen sind also da. Dennoch wäre es problematisch, wenn nach Embolo der zweite „echte“ Mittelstürmer der Gladbacher ausfallen würde. Aus sportlicher, aber vielleicht auch aus finanzieller Sicht.

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