Herrmann bleibt bis 2022 Der ewige Borusse ist einer für die Zukunft

Mönchengladbach · Ur-Borusse Patrick Herrmann ist ein Fan-Liebling. Und ist, das zeigt die Vertragsverlängerung, auch interessant für den künftigen Trainer Marco Rose.

Patrick Herrmann: Das stolze Eigengewächs von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Patrick Herrmann

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Foto: Dirk Päffgen

Patrick Herrmann war zu Scherzen aufgelegt. Kurz nachdem Borussia bekanntgegeben hatte, dass der Vertrag des Offensivspielers bis 2022, also um drei Jahre, verlängert wird, postete er bei Instagram ein Doppelfoto, das ihn als vitalen jungen Mann in der Gegenwart und auch als in Ehren gealterten Herrn zeigt. Das letztere Foto entstammt einer Werbekampagne, in der Herrmann für die Altenpflege wirbt. Darunter steht geschrieben: „Einmal Borussia, immer Borusse.“ Nebendran hat er ein grünes Herz gestellt.

Dass Herrmann glücklich ist, weiter in Gladbach kicken zu können, geht daraus hervor. Auch die Fans freuen sich. Über 11.000 „Gefällt mir“ hatte der Post bis zum frühen Donnerstagabend, fast ebenso viele Aufrufe hatte das Video, das Herrmann ins Netz stellte: einen kleinen Rückblick auf seine fast elf Gladbach-Jahre. „Urgestein“, schrieb einer darunter, „wir alle freuen uns über deine Verlängerung“. Herrmann ist ein Publikumsliebling. Weil er als durch und durch als Borusse wahrgenommen wird. Genau darum ist es wichtig und richtig, seinen Vertrag langfristig zu verlängern.

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Foto: AP/Martin Meissner

Borussia wächst und expandiert. Auch sonst ist vieles anders geworden, seit Herrmann mit der Kapitänsbinde in der Hand am 16. Januar 2010 bei seinem Erstliga-Debüt auf den Platz rannte gegen den VfL Bochum. Er kam gar nicht dazu, das Stoffstück an den Adressaten Dante weiterzureichen, sondern legte erst mal Fabian Bäcker ein Tor auf. „Es war ein unglaubliches Gefühl“, sagt er noch heute. Wenn Herrmann, damals 18 Jahre alt, jetzt 28, so etwas sagt, weiß man, dass das von Herzen kommt.

Herrmann steht für das, was Manager Max Eberl immer sagt: Er ist ein selbstgemachtes Talent, auch wenn er erst in der späten Jugend Borusse wurde, er hat den Sprung geschafft in die Bundesliga, bis in die Champions League sogar, genau wie Tony Jantschke, ebenfalls ein Spross der Gladbacher Akademie. Herrmanns Vertragsverlängerung zeigt: Er spielt eine Rolle in den Planungen des neuen Trainers Marco Rose. Der braucht schnelle Leute, die mit Herz spielen für den Stil, den er pflegen will in Gladbach. Herrmann hat beides.

Er hatte lange stagniert nach seiner Verletzungs-Odyssee, doch seit dem Sommer 2018, als ihm Trainer Dieter Hecking andeutete, ihn so nicht mehr gebrauchen zu können, ist er wieder voll da. Denis Zakaria, der lauf- und kampfstarke Schweizer, sei der Gewinner der Rückrunde sagte Hecking am Donnerstag. Gleich danach jedoch dürfte in dieser Kategorie Herrmann kommen. Er ist wieder da, und nun, das hat er schriftlich jetzt, ein Baustein für die Zukunft Borussias. Sein großer Vorzug ist, dass er stets positiv denkt. Und dass er nicht murrt, wenn er mal auf die Bank muss, sondern gleich da ist, wenn er reinkommt. Darum hat Herrmann Joker-Qualitäten. Gegen Hoffenheim am Samstag jedoch dürfte er die nicht brauchen, da er zur Startelf zählen dürfte.

Große Borussen wie Günter Netzer und Rainer Bonhof hat er im Ranking der Gladbacher Bundesligaspiele bereits überholt. Wenn er gegen Hoffenheim zum Einsatz kommt, zieht er mit Ewald Lienen (244) gleich. Schon jetzt ist er unter den Top 15 aller Borussen. „Natürlich bedeutet mir das etwas“, sagt Herrmann. Er kann nun noch viel weiter vorrücken in der Liste, theoretisch sogar bis auf Platz drei oder vier, wo Herbert Wimmer (360) und Wolfgang Kleff (321) logieren. „Meine Geschichte bei Borussia ist lange nicht zu Ende“, sagt Herrmann.

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Foto: AFP/UWE KRAFT

Mit Wimmer hat er bisher eines gemeinsam: Auch der spielte immer für Gladbach. Wie Uwe Kamps (390) und natürlich Berti Vogts (419), der Anführer des Klassements. Die Wahrscheinlichkeit, dass Herrmann am Ende seiner Karriere zu diesem erlauchten Kreis gehören wird, ist stark gewachsen: Wenn sein neuer Vertrag endet, ist er 31. Das klingt sehr nach dem Etikett „ewiger Borusse“. Deswegen passte sein Post.

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