Borussias Herrmann vor Spiel gegen Köln „Das Derby hat echt gefehlt“

Mönchengladbach · Weil der 1. FC Köln in der vergangenen Saison in der Zweiten Liga spielte, kam es nicht zum Duell der Rivalen. Am Samstag ist es wieder so weit, und Borussias Patrick Herrmann könnte dabei zum zehnten Mal auf dem Platz stehen.

 Ein Ur-Borusse im Kölner Sandwich: Patrick Herrmann setzt sich gegen Dominique Heintz (rechts) und Jonas Hector (links) durch. Dennoch verlor Gladbach das letzte Derby im Januar 2018.

Ein Ur-Borusse im Kölner Sandwich: Patrick Herrmann setzt sich gegen Dominique Heintz (rechts) und Jonas Hector (links) durch. Dennoch verlor Gladbach das letzte Derby im Januar 2018.

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Kein Borusse weiß besser, was es heißt, beim Derby gegen den 1. FC Köln auf dem Platz zu stehen. Schon neunmal spielte Patrick Herrmann gegen den Erzrivalen. „Und meine Quote ist richtig gut, wir haben sechsmal gewonnen, zweimal Unentschieden gespielt – und über das eine Mal sprechen wir nicht“, sagt er. „Das eine Mal“ war das bislang letzte Derby, am 14. Januar 2018 besiegte der „Effzeh“ die Borussen 2:1. Das einzige Negativ-Erlebnis, das Herrmann bisher gegen Köln hatte.

Nachdem dieses Prestige-Duell vergangene Bundesliga-Saison nicht stattfand, da die Domstädter ein Jahr in der Zweiten Liga verbringen mussten, steigt am Samstag wieder das Highlight-Spiel für beide Klubs, Anstoß ist um 15.30 Uhr. „Gerade weil es diese Partie in der vergangenen Saison nicht gab, freut man sich umso mehr darauf, es kribbelt bereits“, sagt Herrmann. „Das Derby hat echt gefehlt.“

Patrick Herrmann: Das stolze Eigengewächs von Borussia Mönchengladbach
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Das ist Patrick Herrmann

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Der 28-Jährige, der schon seit 2008 bei Borussia ist, weiß ganz genau um die Besonderheit dieses Spiels. „Jeder, der mal beim Derby dabei war, egal ob als Spieler, als Fan oder in einer anderen Funktion, ob als Borusse oder als Kölner, weiß, welche Brisanz bei diesem Duell in der Luft liegt. Nicht nur am Spieltag selbst, sondern in der gesamten Woche“, sagt Herrmann.

Schon nach dem Spiel gegen Leipzig, das Gladbach nach einer ansprechenden Leistung 1:3 verlor, war das Auswärtsspiel in Köln Thema. „Wir haben alle noch im Hinterkopf, wie die Fans uns nach dem Abpfiff schon für das Derby heiß gemacht haben“, sagt Herrmann.

Ihm ist die Motivation anzumerken, er will am liebsten sein persönliches Derby-Jubiläum feiern, es wäre Herrmanns zehnter Einsatz gegen Köln. Damit es dazu kommt, muss er aber seine Saison-Premiere feiern dürfen. Denn unter dem neuen Trainer Marco Rose ist Herrmann noch ohne Pflichtspieleinsatz. In den drei Bundesliga-Partien sowie beim Pokalspiel in Sandhausen saß er über 90 Minuten auf der Bank. „Das ist natürlich nicht so schön. Man möchte immer auf dem Platz stehen oder reinkommen, zumal ich auch in ein paar Minuten noch Gas geben und der Mannschaft helfen kann“, sagt Borussias Offensivspieler. Er verspricht aber: „Die Situation ist gerade leider so, aber ich bleibe dran und werde weiter alles geben.“ Und es gäbe keinen besseren Zeitpunkt für den Lohn seiner harten Arbeit, als ein Derby-Einsatz. „Ich bin immer heiß, mache mich gut warm und will unbedingt reinkommen. Aber gegen Köln bin ich nochmal extra-heiß“, sagt Herrmann.

Es wird an Rose liegen, ob der Fan-Liebling der Borussen das Derby auf dem Platz erleben darf. Herrmann könnte allerdings sportlich schon helfen, aber wäre auch in emotionaler Hinsicht eine Stütze für das Derby, das immer auch von „Jeföhl“ geprägt ist.

Doch Gladbachs Trainer hatte zuletzt auch betont: „Ich brauche Futter, wenn jemand mehr spielen will.“ Und Herrmann ist bewusst, dass er das zumindest beim Testspiel gegen Wehen Wiesbaden (1:1) während der Länderspielpause nicht geliefert hat. „Wir wissen alle, dass das nicht nur von mir nicht das war, was wir können“, sagt er. „Aber ich hänge mich immer rein und gebe in jedem Training alles. Vielleicht kann ich mich so ja anbieten.“

Sollte es im Derby nicht für einen Einsatz reichen, wird Herrmann in den kommenden Wochen dagegen sicher seine Chance bekommen, haben die Gladbacher aufgrund der Europa-League-Spiele doch ein straffes Programm mit 13 Spielen in acht Wochen vor sich.

Da wird Rose viel rotieren, das hat der Trainer bereits angekündigt hat. „Man kann schon sagen, dass damit eine neue Zeitrechnung beginnt. Wir haben jetzt mehr Spiele, sodass wir durchtauschen müssen, weil nicht jeder jedes Spiel machen kann. Ich hoffe, ich bekomme dann auch meine Einsatzzeiten“, sagt Herrmann.

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