Doppelpack gegen Oberneuland Wird Herrmann auch gegen den BVB Gladbachs Mittelstürmer?

Mönchengladbach · Patrick Herrmann traf gegen den FC Oberneuland gleich doppelt, der Flügelspieler hat als Mittelstürmer im DFB-Pokal überzeugt. Diese Rolle könnte er auch bei Borussias Top-Spiel in Dortmund einnehmen.

 Stolzer Torschütze: Patrick Herrmann erzielte beim 8:0 im Pokalspiel gegen den FC Oberneuland zwei Tore. Er könnte auch in der Bundesliga erstmal Mittelstürmer sein.

Stolzer Torschütze: Patrick Herrmann erzielte beim 8:0 im Pokalspiel gegen den FC Oberneuland zwei Tore. Er könnte auch in der Bundesliga erstmal Mittelstürmer sein.

Foto: Dirk Päffgen

Es lief die 13. Minute im DFB-Pokal gegen den FC Oberneuland: Patrick Herrmann zeigte die Faust und schrie die Freude über seinen Treffer zum 1:0 gegen den FC Oberneuland heraus. Nur eine Minute später das gleiche Bild: Herrmann bekam einen langen Ball von Florian Neuhaus mit der Fußspitze perfekt unter Kontrolle, zog ab – und durfte zusammen mit den 300 anwesenden Fans erneut jubeln.

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Es waren diese beiden Herrmann-Treffer, durch die die Borussen beim 8:0-Erfolg am Samstag früh in Führung gingen. Seine Tore erzielte der 29-Jährige, der wie schon im Testspiel gegen Venlo (4:0) als vorderste Spitze agiert hatte, aus echter Mittelstürmer-Position. Und genau dort könnte er auch am kommenden Wochenende beim Bundesliga-Auftakt in Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) spielen.

„Er ist nicht der typische Mittelstürmer, der 1,90 Meter groß und ein Brecher ist. Aber er gibt uns immer wieder Tiefe in unserem Spiel und findet auch immer wieder die Räume, in denen er die Bälle selbst wieder tief fordern kann“, sagte Borussias Co-Trainer Alexander Zickler, der den gesperrten Cheftrainer Marco Rose gegen Oberneuland an der Seitenlinie vertrat.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Marcus Thuram ist ein solcher Brecher, der, sofern er bei 100 Prozent Leistungsfähigkeit wäre, Herrmann aus dem Sturmzentrum verdrängen würde. Doch im Pokal feierte der Franzose gerade erst sein Comeback nach drei Monaten Verletzungspause – entsprechend wird er beim Borussia-Gipfel noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein.

Rose hält sich aber die Möglichkeit offen, dass Thuram in der Startelf stehen könnte. „Aber klar ist, dass Tikus noch keine 90 Minuten spielen kann, dafür hat er noch nicht die Kraft. Aber ob Flaco jetzt in Dortmund Mittelstürmer sein wird? Das ist eine andere Aufgabe, ein anderer Gegner. Wir müssen mal gucken, wie was passen kann“, sagte Rose. „Aber Fakt ist, dass er sich natürlich zu einer Option da vorne drin gemacht hat.“

Das ist auch Herrmann bewusst, der sich in der Rolle sehr wohl fühlt. „Die Tore tun mir gut und geben mir Selbstvertrauen für die nächsten Spiele“, sagte Herrmann, der in seinen vorigen 26 Pokalspielen nur einmal getroffen hatte. Sein Doppelpack bestätigte nun seine gute Form, die er in den Testspielen der Vorbereitung angedeutet hatte.

Nur sechs Minuten nach seinem zweiten Treffer hätte er sogar den Hattrick fast perfekt gemacht. Doch die Oberneuländer bekamen für ihren geschlagenen Torwart im letzten Moment noch ein Bein dazwischen. „Ich habe ihn leider nicht gemacht. Darüber ärgere ich mich ein bisschen“, sagte Herrmann, hinter dem in Hannes Wolf, Lars Stindl und Jonas Hofmann eine offensive Dreierreihe agierte.

Genau so könnte Borussias Offensive auch gegen den BVB aussehen. Zwar soll Alassane Plea nach seiner Muskelverletzung sein Kader-Comeback feiern, doch anders als Thuram ist ein Startelfeinsatz bei ihm so gut wie ausgeschlossen. „Alassane wird, wenn es richtig gut läuft, eine Option in Dortmund sein“, sagte Rose.

Herrmann hat als alleinige Spitze zwar nicht den Aktionsradius, den er sonst von der Außenbahn gewohnt ist, und muss teilweise mitunter Minuten warten, bis er mal wieder an den Ball kommt, doch dafür ist sein intensives Anlaufen auch im Zentrum elementar für das Gegenpressing der Gladbacher. „Flaco macht es gerade super da vorne, aber er ist nicht der geborene Mittelstürmer. Im Moment können wir glauben, er ist es, vielleicht haben wir ihn auch jahrelang falsch aufgestellt“, sagte Rose mit einem Lächeln.

In Dortmund kann Herrmann das unter Umständen untermauern. Seine Marschroute steht: „Dortmund ist eine andere Hausnummer. Aber wir werden das trotzdem versuchen, gut anzugehen. Wir wollen hoch pressen, unsere Tugenden auf den Platz bringen und dann hoffentlich auch dort was mitnehmen.“

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