Der Schwede fehlt fast nie Borussias Wendt ist unverwüstlich

Mönchengladbach · Oscar Wendt könnte in dieser Saison die 300-Spiele-Marke bei Borussia knacken. Zum Bundesliga-Start gegen Dortmund war Gladbachs Schwede gleich wieder gefragt.

Oscar Wendt spielt seit 2011 bei Borussia Mönchengladbach.

Oscar Wendt spielt seit 2011 bei Borussia Mönchengladbach.

Foto: Dirk Paeffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Es ist, wie es ist mit Oscar Wendt, und der Schwede ist mit seinen fast 35 Jahren alt und erfahren genug, zu wissen, wie er damit umzugehen hat: Wenn er für Gladbach spielt, gibt es Menschen, die damit nicht einverstanden sind.

So auch jetzt, als Wendt der vorgeschobene Linksverteidiger war in Marco Roses 3-4-3-System beim 0:3 in Dortmund. Da war es sein Job, die Flügelwucht des BVB abzufedern. Wendt machte seine Aufgabe seriös, aber ohne zu glänzen, routiniert, aber eben nicht so spektakulär wie zum Beispiel auf der anderen Seite Stefan Lainer.

Wendt polarisiert genau deswegen – weil sein Spiel nicht so sehr nach Arbeit aussieht, nach Grasfressen, wie es sich vielleicht für einen Verteidiger gehört. Dass er zuweilen nach hinten etwas flapsig arbeitet und nicht mehr so fix ist wie vor neun Jahren, als er nach Gladbach kam, sind ebenfalls beliebte Argumente der Wendt-Kritiker.

Seinem Trainer hingegen gefällt, wie Wendt spielt, das hat Rose im Interview mit unserer Redaktion zuletzt nochmal explizit und ungefragt erwähnt. „Alle haben gesagt: Keine Chance, mit ihm diesen Fußball zu spielen. Und jetzt muss ich sagen: Wenn ich sehe, wie Oscar spielt und trainiert, ist er nahezu bei 100 Prozent, wenn es darum geht, vorwärts zu verteidigen, Situationen zu erkennen.“

So wurde Wendts Vertrag nochmal verlängert um ein Jahr. Ramy Bensebaini soll in die Rolle auf links mehr und mehr hinweinwachsen – doch es gibt eben auch Spiele und Systeme, wo es mit beiden geht wie jetzt, als Bensebaini der dritte Innenverteidiger war. Zudem: Der Algerier ist öfter mal angeschlagen, was seinem aufwändigen Spiel geschuldet ist. Wendt hingegen ist fast nie verletzt. In neun Jahren als Borusse hat er 34 Spiele verpasst, nur einmal hatte er einen Muskelfaserriss. Der unverwüstliche Wendt.

Indes: Gesund zu sein ist – mal abgesehen vom nötigen Glück, unfallfrei zu bleiben – eine Qualität und Ausdruck von Professionalität. Gerade in einer Saison wie der aktuellen, in der sich die Spiele häufen und längere Pausen Mangelware sind, kommt es sehr darauf an, das Richtige und alles für die Gesundheit zu tun.

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Foto: Dirk Paeffgen

Wendt kennt das Geheimnis. „Du musst auf deinen Körper achten, du musst die richtigen Sachen machen, beim Training und, auch wenn es sich langweilig anhört, wenn man jung ist, beim Schlafen und Essen“, sagte er mal im Interview mit unserer Redaktion. Rose jedenfalls weiß, dass er sich darauf verlassen kann, dass Wendt bereit ist.

Samstag in Dortmund war er – und das wird die Regel sein – der Senior auf dem Rasen, die beiden Dortmunder, die für das 1:0 sorgten, Jude Bellingham und Giovanni Reyna, waren mit ihren jeweils 17 Jahren zusammen so alt wie der Gladbacher. Der hat gerade sein 278. Spiel für die Niederrheiner absolviert und er wird in dieser Saison wohl die 300 voll machen. Auch wenn es seinen Kritikern nicht unbedingt gefallen wird.

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