„Schon bedauerlich, dass so viele am Stadion waren“ Oberbürgermeister kritisiert Borussias Feier mit Fans

Exklusiv | Mönchengladbach · Aufgrund des Coronavirus wurde die Partie zwischen Borussia und Köln als Geisterspiel ausgetragen. Nach der Begegnung feierte die Fohlenelf mit Hunderten Fans den Derbysieg. Nun äußerte sich der Mönchengladbacher Oberbürgermeister zu diesem Vorgang.

Während des Rheinderbys zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln herrschte eine beängstigende Stimme im weiten Rund des Borussia-Parks. Aufgrund des Coronavirus fand die Begegnung ohne Zuschauer statt. Nach Abpfiff hatten die Fans dennoch die Gelegenheit, die Borussia-Spieler für den Derbysieg (2:1) gegen den Rheinrivalen zu feiern.

Die Borussen versammelten sich am Umlauf des Oberranges und schauten auf die zahlreichen Fans hinab, die hinter der verwaisten Nordkurve mit Leuchtraketen den Derbysieg feierten. „Das war Gänsehaut. Da weiß man, wofür man Fußball spielt“, sagte Weltmeister Christoph Kramer beim Pay-TV-Sender „Sky“ über die skurrile Party – und fühlte sich an eine Meisterfeier erinnert. Stürmer Marcus Thuram hatte sogar wie gewohnt die Eckfahne mitgenommen.

Die Stimmung war zwar eindrucksvoll - allerdings kamen auch einige kritische Stimmen aufgrund der Feierlichkeiten auf. Eine größere Versammlung von Menschen sollte ja schließlich vermieden werden. „Das ist in einer emotionalen Situation passiert. Wir haben die Situation natürlich wahrgenommen, aber keinen Anlass gesehen, mit ordnungsbehördlichen Maßnahmen einzugreifen“, erklärte Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners am Tag danach. Die Reaktion der Gladbacher Mannschaft sieht er dabei kritisch. „Bei allem Verständnis dafür, hätte ich es besser gefunden, man hätte es nicht getan. So ist das Signal gesendet worden: ‚Schön, dass ihr hier seid.’“

Allerdings appelliert Reiners gleichzeitig auch dafür, „das nicht zu überhöhen, aber es ist schon bedauerlich, dass so viele Leute am Stadion waren und den Appell von Stadt und Borussia nicht befolgt haben.“

Laut dem Oberbürgermeister müsse es zukünftig das Ziel sein, dass die Stadt, der Verein und die Fans Hand in Hand zusammenarbeiten. „In erster Linie ist Verständnis gefragt und Solidarität für das Ziel, die Ausbreitung der Infektion zu verhindern.“

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