Bundesliga hofft auf Geisterspiele Gladbachs OB hat „große Bedenken“ wegen Borussias Fans

Mönchengladbach · Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners hat sich kritisch gegenüber dem Plan, die Bundesliga mit Geisterspielen fortzuführen, geäußert. Er begründet seine Sorgen mit den Vorkommnissen bei Borussias Derby gegen Köln.

 Gladbacher Fans versammeln sich vor Spielbeginn gegen Köln vor dem Stadion.

Gladbacher Fans versammeln sich vor Spielbeginn gegen Köln vor dem Stadion.

Foto: dpa/Jonas Güttler

Nach wie vor ist die große Hoffnung der Klubs, der Liga und vielen anderen in der Gesellschaft, dass bald wieder Bundesliga-Fußball gespielt werden kann. Die Klubs warten auf das „Go“ der Politik, das für den 9. Mai erhofft wird. Doch es gibt auch Gegner und Politiker, die Bedenken haben – auch in Mönchengladbach.

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk PŠffgen (dirk)

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners hat Sorge, Geisterspiele stattfinden zu lassen. Der Grund: die Fans der Borussen. „Stand jetzt hätte ich große Bedenken, es zuzulassen, wenn nicht sichergestellt werden kann, dass die Regeln, die im Augenblick gelten, dann auch tatsächlich eingehalten würden. Das kann ich im Augenblick noch nicht erkennen“, sagte der 64-Jährige in einem Interview mit „WDR 2“.

Reiners spielt auf die Geschehnisse beim Geisterderby gegen Köln (2:1) am 11. März an, als sich viele Gladbach-Fans vor dem Borussia-Park versammelten, um das Team zu unterstützen. Eine solche Ansammlung darf es bei einer Liga-Fortführung keinesfalls geben. „Wir haben in Mönchengladbach die Erfahrung gemacht, dass sich mehrere hundert Zuschauer vor dem Stadion auch durchaus dicht gedrängt versammelt haben. Und das ist ein Problem“, sagte Reiners. „Ich erwarte von der DFL, aber auch von den einzelnen Klubs deutlich mehr in der Frage, was kann man tun, um Gesundheitsschutz auch außerhalb des Zauns rund ums Stadion zu gewährleisten. Ich bin sehr sicher, dass das innerhalb des Zauns sehr gut gelingen wird.“

Was Reiners aber nicht anspricht: Die Situation vor etwa sechs Wochen war eine ganz andere. Die Corona-Krise startete damals erst, der Ernst der Angelegenheit war in der Gesellschaft – und auch in der Politik – noch nicht so sehr angekommen, wie inzwischen. Auch bei den Fans herrscht das Bewusstsein, dass solche Ansammlungen eine Gefahr für viele Menschen darstellt. Und für die Bundesliga, die bei Vorkommnissen dieser Art wohl schnell wieder abgebrochen würde.

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