Borussias Hinrundenzeugnis Nur Jantschke und Elvedi steigern sich

Mönchengladbach · Das Hinrundenzeugnis unserer Redaktion zeigt deutlich, dass die Borussen in den Pokalwettbewerben besser abschnitten als in der Meisterschaft. Gewinner gibt es kaum.

Das Hinrunden-Zeugnis der Borussia
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Foto: dpa, ps sam fdt

26 Pflichtspiele hat Borussia zwischen dem 16. August (3:1 bei Young Boys Bern) und dem 20. Dezember (1:2 gegen den VfL Wolfsburg) in der Saison 2016/17 bereits absolviert — 16 in der Bundesliga, zwei im DFB-Pokal sowie acht im Europapokal. Dass sie in den einzelnen Wettbewerben bislang stark unterschiedlichen Erfolg hatte, spiegelt sich auch in den Benotungen unserer Redaktion wider.

In den beiden Cup-Wettbewerben zeigte Gladbach überwiegend gute bis ordentliche Auftritte und sicherte jeweils das Überwintern, entsprechend liegt die Durchschnittsnote der gesamten Mannschaft bei 3,1. In der Meisterschaft lief es hingegen unbefriedigend, Platz 14 ist das Resultat einer überwiegend enttäuschenden Hinrunde. So kommen die Borussen dann auch nur auf eine 3,7 in der Liga. Doch es lohnt sich ein noch detaillierterer Blick auf die RP-Benotungen der vergangenen Monate.

Die Notenbesten Unter jenen Spielern, die in der Hinrunde auf mindestens zehn benotete Spiele (Liga und Pokalwettbewerbe) kommen, ist Raffael der Notenbeste. Seine 3,1 verdankt er vor allem seinen starken Auftritten im Europapokal, wo er bei fünf Einsätzen viermal mit einer 2+ oder besser benotet wurde. Ihm nahe kommt Yann Sommer (ebenfalls 3,1) trotz so mancher schwächeren Partie in den vergangenen Wochen. Es folgen Ibo Traoré, Tony Jantschke und Zugang Jannik Vestergaard (jeweils 3,2).

Die Notenschlechtesten André Hahn kam gut in die Saison, er traf sowohl im Champions-League-Play-off in Bern als auch zum Liga-Auftakt gegen Leverkusen. Doch dem erfolgreichen Start folgten nur noch wenige überzeugende Auftritte, so dass der Offensivmann letztlich nur auf eine 3,7 kommt. Mo Dahoud und Oscar Wendt (jeweils 3,6) liegen lediglich knapp vor ihm.

Der Aufsteiger Für Tony Jantschke war 2015/16 eine verkorkste Saison. Zunächst lief es weder bei ihm noch bei der Mannschaft, dann war er seltener erste Wahl und schließlich fehlte er lange verletzt. Doch der Defensivallrounder hat sich zurückgemeldet mit einer konstant soliden Hinrunde, in der es kaum Ausreißer nach unten gab. So steigerte er seinen Notenschnitt im Vergleich zur (Gesamt-)Vorsaison von 3,9 auf 3,2. Auch Nico Elvedi hat einen Sprung nach vorne gemacht (von 3,6 auf 3,3), ansonsten gibt es allerdings keinen Borussen, der sich gegenüber der vergangenen Spielzeit signifikant gesteigert hätte.

Die Absteiger Deutlich verschlechtert haben sich dagegen einige Gladbacher. Bei André Hahn, der bei seiner Gesamtnote des Vorjahres vor allem von seinem bärenstarken Saisonendspurt profitierte, ist es gar eine ganze Note — von 2,7 auf 3,7. Ihm folgen in Andreas Christensen und Mo Dahoud die beiden Shootingstars der Vorsaison, die sich jeweils um eine halbe Note verschlechterten.

Die Liga-/Cupspiele-Diskrepanz Da die Gesamtbenotung der Mannschaft in den Pokalwettbewerben deutlich besser ausfiel als im Ligabetrieb, ist es nur logisch, dass bei vielen Spielern deutliche Unterschiede auftraten. Extrem ist dies bei Raffael der Fall, der im Europapokal bis auf das Spiel in Manchester nur bärenstarke Leistungen zeigte (Durchschnittsnote: 1,9), in der Liga zuletzt aber auch schwächelte und nur auf eine 3,7 kommt. Groß ist die Diskrepanz auch bei Tobias Strobl (2,8 in den Cupspielen/4,1 in der Bundesliga) und Thorgan Hazard (2,7/3,7).

Verbesserungspotenzial besteht demnach für Borussia vor allem in der Meisterschaft, in der die Gladbacher nicht nur in Sachen Benotung derzeit den eigenen Ansprüchen hinterherhinken.

(togr)
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