Beim Top-Spiel gegen Leverkusen Elvedi war Borussias tragischer Held

Mönchengladbach · Nico Elvedi zeigte gegen Bayer Leverkusen zunächst eine großartige Rettungstat, war dann aber an zwei Gegentoren beteiligt. Borussias Verteidiger wurde so vom Helden zur unglücklichen Figur.

 In dieser Szene machte es Nico Elvedi gegen Moussa Diaby gut mit seiner Grätsche, beim Elfmeter geriet er zu nah an Karim Bellarabi.

In dieser Szene machte es Nico Elvedi gegen Moussa Diaby gut mit seiner Grätsche, beim Elfmeter geriet er zu nah an Karim Bellarabi.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Kurz vor der Halbzeitpause fühlten sich viele Borussen an die Vorwoche erinnert. Da hatte Jonas Hofmann kurz vor Schluss eine Mega-Chance gegen Frankfurts Martin Hinteregger, der auf der Linie klärte, vergeben - und so Fußball-Deutschland zum Schmunzeln gebracht. Diesmal war Borussia jedoch das Team, das davon profitierte, dass ein Spieler ein sicheres Tor aufgrund eines unzureichenden Abschlusses vergab – mit dem weiteren Unterschied, dass es nicht ein Zeitpunkt war, an dem die Partie bereits entschieden war wie beim 3:1 in Frankfurt.

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Beim Stand von 0:1 bewahrte Nico Elvedi sein Team mit einer tollen Rettungstat vor dem 0:2. Nach einem Lattenschuss von Kai Havertz kam Kerem Demirbay kurz vor dem Tor zum Nachschuss, doch der Schweizer Nationalspieler streckte sein Bein im richtigen Moment aus und lenkte den Ball über das Tor. Es wäre wohl der Genickschlag im Spiel gegen Leverkusen gewesen, doch so schöpfte Gladbach dank der Elvedi-Aktion neue Hoffnung.

Ohne diese Aktion wäre das Comeback in der zweiten Halbzeit wohl ausgeblieben. Borussia war da deutlich besser, kam durch Marcus Thuram zum Ausgleich und hätte wenig später auch in Führung gehen können. Dass das Spiel dann aber doch noch ein für das Team von Trainer Marco Rose trauriges Ende nahm, hatte auch mit Elvedi zu tun.

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Denn bei beiden weiteren Toren, dem 1:2 per Elfmeter durch Havertz und dem 1:3 durch Sven Bender, war der 23-Jährige entscheidend beteiligt. In der 55. Minute stellte er sich ungeschickt an bei seiner Grätsche, mit der er den Schuss von Karim Bellarabi blocken wollte. Elvedis Tackling war zu unpräzise, deshalb rutschte er in den Leverkusener, der zu Boden ging. Schiedsrichter Sören Storks entschied auf Elfmeter. Auch nach Ansicht der Videobilder blieb er bei seinem Entschluss, da es sich zumindest nicht um eine klare Fehlentscheidung gehandelt hatte.

Elvedis Aktion brachte Borussia also wieder ins Hintertreffen, und eine weitere Unzulänglichkeit sorgte für die Entscheidung. Nach einer Freistoßflanke von Demirbay verlor Elvedi im Duell gegen Bender die Übersicht und das Timing, um den Ball zu erreichen. Während er rückwärts zu Boden ging, stieß sein Gegner den Ball mit der Schulter über die Linie. Es war der Moment, der das Spiel endgültig entschied. Und der die Geschichte abrundete: Elvedi war Borussias tragischer Held.

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