Gladbachs Dauerbrenner Elvedi ist Borussias flexibler Stabilisator

Mönchengladbach · Nico Elvedi hat bisher kein Spiel in dieser Saison verpasst. Dafür wechselten häufig seine Partner in der Innenverteidigung. Zuletzt in Dortmund gab es zwei neue Kollegen und die Rückkehr zu seinen Wurzeln.

 Nico Elvedi kommt vor Dortmunds Thorgan Hazard an den Ball.

Nico Elvedi kommt vor Dortmunds Thorgan Hazard an den Ball.

Foto: AP/Martin Meissner

Für Nico Elvedi war das Pokalspiel bei Borussia Dortmund auf gewisse Weise eine Reise zurück zu seinen Wurzeln. Der Schweizer war im Pokalspiel ein Teil der erstmals unter dem neuen Trainer Marco Rose formierten Dreierkette, eben jene Abwehrformation, die ihm vor gut vier Jahren den Weg in die Bundesliga frei machte. Da nämlich setzte Trainer André Schubert plötzlich auf diese Variante, und Elvedi war beim bemerkenswerten 3:1 gegen die Bayern am 5. Dezember 2015 überraschend Startelf-Teilnehmer. Seither hat sich der 23-Jährige zu einem Fixpunkt im Gladbacher Team entwickelt.

Nico Elvedi im Porträt: Seit 2015 bei Borussia Mönchengladbach
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Das ist Nico Elvedi

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Auch in dieser Saison. 19 Spiele hat er seit Mitte Juni gemacht: Neun in der Bundesliga, drei in der Europa League, zwei im DFB-Pokal und fünf im Schweizer Nationalteam. In 16 dieser Partien stand er 90 Minuten auf dem Feld, nur zweimal gehörte er nicht zur Startelf: Gegen Düsseldorf und gegen Augsburg, in beiden Fällen kam er aber noch ins Spiel. Einmal, in Mainz, musste er raus, weil es ihm nicht gut ging. Elvedi ist ist also einer der Gladbacher Dauerbrenner.

An seiner Seite indes gibt es reichlich Wechselei. Matthias Ginter, Tony Jantschke und Jordan Beyer standen in der Innenverteidigung schon an Elvedis Seite, zuletzt in Dortmund kam noch Denis Zakaria dazu, der in der neuen Konstellation eine Art Libero gab. „Für den Spielaufbau ist es gut, weil wir Überzahl haben, wenn die Gegner mit zwei Stürmern anlaufen. Es ist mehr Risiko da, sicher, aber wenn man gegen ein Team wie gegen Dortmund spielt, muss man auch mit Risiko spielen, wenn man etwas holen will“, erklärte Elvedi die Vorzüge der Dreierkette.

„Es hat mir sehr gut gefallen, wie Jordan Beyer es gemacht hat. Er ist ein Mann für die Zukunft. Denis ist einfach top. Er ist ein super Spieler, hat es auch in der Verteidigung gut gemacht, er ist im Hoch“, lobte Elvedi, der in dieser Kette der Abwehrchef und Älteste war mit seinen 23 Jahren. „Ich denke, wir drei haben es sehr gut gemacht, haben die Dortmunder schon früh unter Druck gesetzt. Klar, wir haben mit Risiko gespielt und standen oft eins gegen eins, aber wir haben es gut hingekriegt. Die Dreierkette war nicht eingespielt, wir haben uns aber wohl gefühlt.“

Fühlen sich Fußballer wohl in einer taktischen Formation, ist diese immer eine mit Zukunft. „Ob wir in Leverkusen wieder so spielen, weiß ich nicht, aber die Dreierkette ist sicherlich auch für weitere Spiele eine Option. Es ist gut, dass wir mehrere Systeme spielen können, das macht uns weniger berechenbar“, sagte Elvedi.

Er muss in dieser Saison sehr variabel sein. „Wir haben viele Verletzte momentan, da muss man sich mit allen auf dem Platz gut verstehen. Aber es ist kein Problem“, versichert Elvedi. Der Schweizer ist sehr flexibel, was seine Kollegen angeht, und zugleich stabil. Mit wem er am Samstag im Spiel bei Bayer Leverkusen im defensiven Zentrum spielen wird, hängt von der Lage im Gladbacher Lazarett ab. Matthias Ginter wird zurückkehren, so sieht es zumindest aus, auch bei Tony Jantschke könnte es reichen. Und natürlich ist auch Jordan Beyer noch da. Ist Ginter bereit, dürfte der Nationalspieler die erste Wahl sein. Indes: der einzige Verteidiger ohne Fragezeichen ist auch am Samstag Nico Elvedi.

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