Unzufriedenheit bei Borussia "Nicht so toll in die Rückrunde gestartet"

Mönchengladbach · Patrick Herrmann war ehrlich. "Es ist nicht so toll, wie wir in die Rückrunde gestartet sind", sagte Borussias Außenbahnspieler nach dem 0:1 gegen RB Leipzig. Es war die dritte Niederlage im vierten Rückrundenspiel, jahresübergreifend wurden in den letzten acht Spielen nur sieben Punkte eingesammelt.

Glücklos: Patrick Herrmann.

Glücklos: Patrick Herrmann.

Foto: dpa, mb hak

"Das entspricht natürlich nicht unseren Ansprüchen", stellte Trainer Dieter Hecking klar. Seine Mannschaft ist mit 31 Punkten weiterhin Siebter, könnte am Sonntag aber noch einen Platz abrutschen, wenn Augsburg Frankfurt besiegt. Die Chance, sich wieder weiter nach oben zu orientieren, wurde erneut nicht genutzt: Gladbach ist von Platz vier, der für die Teilnahme an der Champions League berechtigt, genauso weit entfernt wie von Platz acht, der definitiv eine Niete im Europarennen wäre (je drei Punkte).

Was das Treffen mit RB angeht, machte Hecking zwei Probleme aus: "Das Spiel lief auf ein Unentschieden hinaus. Um solche engen Spiele zu gewinnen, hätte hinten die Null stehen müssen, und vorne hätten wir die eigenen Möglichkeiten nutzen müssen. Wenn man drei, vier Mal alleine auf den Torwart zuläuft, muss man irgendwann auch das Tor machen. Das müssen wir uns heute vorwerfen lassen."

Leipzig war in der Rubrik Torschüsse im Plus (16:10), doch die qualitativ hochwertigeren Chancen hatte Gladbach, konnte das aber nicht zum ersten Sieg gegen RB überhaupt nutzen. Stattdessen gab es die zweite Heimniederlage gegen die Sachsen. Für Patrick Herrmann, der einer derer war, die allein auf den Torwart zuliefen, ging das Spiel in die Verlängerung. Er musste nach dem Abpfiff zur Dopingkontrolle. Vermutlich wird ihn seine Szene des Tages noch länger verfolgen: Jene, in der er nach Vincenzo Grifos Pass freistehend zum Schuss kam vor Torhüter Peter Gulacsi. Herrmann scheiterte — und im Nachschuss auch Lars Stindl. In der Nachspielzeit vergab zudem Thorgan Hazard allein vor Gulacsi.

"Es ist momentan so, dass die Dinger bei mir nicht reingehen. Ich hatte in Köln zwei Chancen, in Frankfurt treffe ich die Latte und jetzt hält der Torwart gut", haderte Herrmann mit seiner persönlichen Torflaute, die nun seit über einem Jahr anhält. Der letzte Einschuss gelang dem 26-Jährigen am 4. Februar 2017 beim 3:0 gegen Freiburg. Nun hätte er den Verlauf der Geschichte gegen Leipzig in die andere Richtung zu beeinflussen können. So aber steht unter dem Strich das eine Tor des Leipziger Neulings Ademola Lookman in der 89. Minute.

"Es ging hin und her, aber leider ist das Spielglück momentan nicht auf unserer Seite. Das ist auch keine Ausrede. Ich finde, dass die Mannschaft in den vier Spielen nach der Winterpause ordentliche Leistungen gezeigt hat, sich dafür aber mit zu wenig Punkten belohnt hat. Ich bin mir aber sicher, dass wir uns irgendwann auch belohnen werden, wenn wir so weitermachen", sagte Manager Max Eberl.

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21. Spieltag: Elf des Tages
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"Dass wir das Spiel verloren haben, ist sehr bitter. Wir wollten mit einem Sieg ein Ausrufezeichen setzen und haben meines Erachtens auch eine gute Leistung gezeigt. Wenn man 0:1 verliert und ohne Punkte da steht, nützt es auch nichts, dass wir es wie schon in den vorigen Wochen nicht schlecht gemacht haben", sagte derweil Torwart Tobias Sippel, der den verletzten Stammkeeper Yann Sommer ersetzte und gegen Leipzig bester Borusse war. Er geht davon aus, dass Sommers "kleiner Muskelfaserriss im Adduktorenbereich" (so heißt es bei Borussia) bald ausgeheilt ist und der Schweizer am Sonntag in Stuttgart wieder spielen kann.

(kk)
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