Borussia-Fans singen vom Titel Gladbach bleibt nach Embolo-Show Spitzenreiter

Mönchengladbach · Gladbach und Freiburg liefern sich ein actiongeladenes Spiel. Startelf-Rückkehrer Breel Embolo wird mit zwei Toren und einer Vorlage der Mann des Tages – obwohl er einen Elfmeter vergab.

Borussia Mönchengladbach gegen SC Freiburg: die Bilder des Spiels
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Borussia - SC Freiburg: die Bilder des Spiels

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Foto: AP/Martin Meissner

Borussia bleibt auch nach dem 13. Spieltag Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Mit dem 4:2 gegen den SC Freiburg haben die Gladbacher ihren Spitzenplatz, den sie seit dem 6. Oktober innehaben, erneut verteidigt. So empfangen sie am Samstag den FC Bayern im Klassiker als Spitzenreiter – und mit vier Punkten Vorsprung. Es war ein wilder Ritt gegen die Freiburger, die nie aufsteckten und sich ausgesprochen gut verkauften. So war es ein Fußball-Spiel voller Action, das Roses Team den sechsten Heimsieg in Folge brachte.

Trainer Marco Rose hatte sein Team im Vergleich zum 1:0-Sieg beim Wolfsberger AC in der Europa-League erneut markant verändert. Fünf neue Spieler und ein anderes System gab es zu bestaunen. Tony Jantschke und Nico Elvedi bildeten die Innenverteidigung, im Mittelfeld kam Florian Neuhaus ins Spiel und vorn hatte Breel Embolo seinen ersten Startelf-Einsatz seit er sich beim 4:2 gegen Frankfurt verletzt hatte. Patrick Herrmann war ebenfalls von Beginn an dabei.

In dieser Konstellation formierten sich die Borussen im 4-3-3-System. Über die Flügel wollten die Borussen den immer gut organisierten Freiburgern beikommen.

Dass es ein intensives Spiel werden würde, hatte Rose vorab vermutet. Dass es aber in den ersten Minuten ein Action-Feuerwerk sein würde, das fast einer wilden Vorgeschichte von James-Bond-Filmen gleichkam, damit hatte wohl auch er nicht gerechnet. Nach sechs Minuten waren schon die ersten beiden Tore gefallen.

Borussia Mönchengladbach gegen SC Freiburg: die Fohlen in der Einzelkritik
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Borussia gegen SC Freiburg: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Gladbach legte vor. Laszlo Bénes schnibbelte einen Freistoß in den Freiburger Strafraum, Ramy Bensebaini zielte mit dem Kopf auf das Tor, Keeper Mark Flekken ließ den Ball los und Marcus Thuram staubte ab. Mit seinem sechsten Liga-Tor sorgte er für das 1:0. Doch Freiburg rappelte sich gleich wieder auf: Nach einem unnötigen Foul von Neuhaus am Strafraum zirkelte Jonathan Schmid den Ball gekonnt zum 1:1 ins Gladbacher Tor, Yann Sommer war machtlos.

Danach wurde das Ganze etwas ruhiger, weniger atemlos. Dafür wurde es in der 21. Minute wieder richtig aufregend. Thuram, der extrem heiß wirkte an diesem frostigen ersten Advent, tanzte durch den Freiburger Strafraum, seinen Schuss wehrte Flekken ab vor die Füße Embolos, der das vermeintliche 1:1 erzielte. Doch die Freude wurde jäh gebremst, als Schiedsrichter Felix Zwayer auf Abseits entschied. Kurzzeitig gab es Hoffnung für die Gladbacher, denn Zwayer und der Videoassistent diskutierten die Szene noch einmal. Doch es blieb dabei: Abseits statt Tor.

Der Reiz der Partie war, dass von einer Sekunde auf die andere etwas passieren konnte, auch wenn es Phasen gab, in denen es auch mal beharrlicher zuging. Patrick Herrmann stand zweimal im Zentrum: Erst rannte er über rechts los, schloss dann aber zu zögerlich ab, so dass Flekken halten konnte. Dann legte Embolo den Ball auf ihn zurück, aber Herrmann verzog.

Dann kamen die Minuten nach der Pause, in denen Embolo der große Action-Man war: Erst schoss er nach Patrick Herrmanns Hereingabe das 2:1 (dieses Mal hielt das Tor der Überprüfung stand), dann holte er einen Elfmeter heraus, zu dem er selbst antrat. Doch der schwache Schuss landete am Pfosten. Da war Embolo sichtlich traurig.

Wenige Minuten später war er aber wieder obenauf: Nach einer tollen Kombination über Elvedi und Zakaria legte der steil geschickte Embolo quer auf Herrmann, der vollstreckte zum 3:1. Nun war der Weg geebnet, die Tabellenführung erneut zu verteidigen und die am Samstag vorbeigezogenen Leipziger wieder zu verdrängen.

Doch so einfach machte Freiburg den Weg nicht frei. Lucas Höler erzielte nach einer Freistoß-Flanke von Christian Günter den erneuten Anschluss-Treffer und kurz darauf verhinderte Bensebaini mit einer Rettungsaktion auf der Torlinie sogar den Ausgleich. Rose brachte Kramer, um einen zu haben, der mehr Ruhe ins Spiel brachte. Das tat schlussendlich vor allem Embolo, als er das 4:2 erzielte nach der Vorlage von Florian Neuhaus.

Mann des Tages für Gladbach war somit Embolo, der auch bei der Torparty vor der Nordkurve dann im Mittelpunkt stand. Und die Fans sangen: „Que Sera Sera, Borussia ist wieder da, Deutscher Meister im nächsten Jahr.“

Statistik:

Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Jantschke, Elvedi, Bensebaini - Neuhaus, Zakaria - Benes (65. Kramer) - Herrmann, Embolo (84. Plea), Thuram (89. Thuram). - Trainer: Rose

Freiburg: Flekken - Gulde (72. Kwon), Heintz, Schlotterbeck (56. Sallai) - Schmid (90.+1 Frantz), Koch, Höfler, Günter - Haberer - Höler, Petersen. - Trainer: Streich

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Tore: 1:0 Thuram (3.), 1:1 Schmid (6.), 2:1 Embolo (46.), 3:1 Herrmann (51.), 3:2 Höler (58.), 4:2 Embolo (71.)

Zuschauer: 51.080

Beste Spieler: Embolo, Thuram, Herrmann - Schmid

Besonderes Vorkommnis: Embolo schießt Foulelfmeter an den Pfosten (49.)

Gelbe Karten: Herrmann (3), Benes (2), Jantschke (2) - Heintz, Koch (2)

Torschüsse: 22:12

Ecken: 2:3

Ballbesitz: 51:49 %

Zweikämpfe: 97:88

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