Weil Leverkusen verliert Borussia nach 0:0 wieder Vierter

Bremen · Borussia kam beim Abstiegskandidaten Werder Bremen nicht über ein 0:0 hinaus. Das reichte aber, um wieder auf den Champions-League-Rang zu klettern, wegen Leverkusens überraschender Niederlage.

Bundesliga 19/20: Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach - die Bilder des Spiels
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Bremen - Borussia: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Fabian Bimmer

Borussia ist zurück auf dem vierten Platz. Ein 0:0 beim Abstiegskandidaten Werder Bremen reichte, um wieder am rheinischen Konkurrenten Bayer Leverkusen vorbei auf den Champions-League-Rang zu ziehen. Bayer verlor beim VfL Wolfsburg, weswegen der wenig ambitionierte Auftritt der Borussen belohnt wurde.

Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach: die Borussen in der Einzelkritik
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Bremen - Borussia: die Borussen in der Einzelkritik

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Foto: AFP/FABIAN BIMMER

Trainer Marco Rose tat in Bremen, was zu erwarten war: Er rotierte, brachte vier neue Spieler im Vergleich zur Startelf beim 1:3 gegen Bayer Leverkusen. Tony Jantschke, Oscar Wendt, Christoph Kramer und Lars Stindl spielten von Beginn an, zudem wechselte der Trainer das System. Im 3-4-1-2-System wollte sich Borussia beim Abstiegskandidaten wieder in die Erfolgsspur hieven.

Zuletzt hatten die Borussen dreimal in Folge in Bremen gesiegt, zudem hatten sie die letzten drei Auswärtspartien dieser Saison erfolgreich gestaltet. Nun ging es darum, den Anschluss nach oben nicht zu verlieren, da die Gladbacher nach der Leverkusen-Niederlage auf Rang fünf abgerutscht waren.

Mit hohem Pressing versuchten die Borussen, Werder zu verunsichern. Den Schwung, den sich Werder vom 1:0-Sieg in Freiburg erhoffte, wollte Roses Team so abfedern. Das gelang zu Beginn, Florian Neuhaus gab nach vier Minuten den ersten Torschuss ab, doch der war kein Problem für Jiri Pavlenka. Werder arbeitete sich aber ins Spiel und hatte durch Davy Klaassen die beste Chance. Doch den Schuss des Niederländers wehrte der wie beim 3:1 in Frankfurt ganz in Weiß gekleidete Yann Sommer stark ab (12.).

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Einen Blitzstart wie in Frankfurt schafften die Borussen nicht. Und mehr und mehr wurde klar, dass es ein komplizierter Abend werden würde an der Weser. Weil sich beide Teams taktisch weitgehend neutralisierten, entwickelte sich ein Geplänkel ohne große Aufreger vor den Toren.

Borussia war das spielerisch reifere Team. Stark war, wie die Offensiven Alassane Plea, Marcus Thuram und Stindl nach hinten arbeiteten. So standen die Borussen mit der Fünferkette, die sich gegen den Ball formierte, sicher und ließ nach Klaassens Schuss keine weiteren Aktionen der Bremer zu.

Doch nach vorn fehlten die Kreativität, für die Stindl verantwortlich war, und die Wucht, die Thuram nicht wie sonst entfalten konnte. Werders Rauten-System machte die Wege in der Mitte einigermaßen dicht, über die Flügel kamen die Borussen zu selten, weil sie ihrerseits recht mittig zentriert spielten. Die offensiv ausgerichteten Außenverteidiger Stefan Lainer und Wendt kamen zu selten durch.

Wie es gehen konnte, zeigte erneut Neuhaus, der nach einer Einzelaktion schoss, aber erneut an Pavlenka scheiterte (38.). Neuhaus scheint den Fernschuss für sich entdeckt zu haben, schon gegen Leverkusen hatte er sich in der Disziplin versucht. In Bremen war er der Mann mit dem größten Zug zum Tor, er gab vier der fünf Torschüsse vor der Pause ab. Aber eben ohne Ertrag.

Rose gab seinem Team einen entschlossenen Applaus mit auf den Weg in die zweite Halbzeit. Marcus Thuram bekam noch einen kleinen Privatvortrag auf dem Weg zurück aufs Spielfeld. Mehr Dynamik war nötig, um mehr Wirkung zu erzielen, das dürfte Roses Ansage gewesen sein. Doch erstmal war Sommer gefragt. Beim Freistoß von Milot Rashica war er unten, dann wehrte er den Nachschuss von Marco Friedl mit dem Fuß ab.

Das Spiel wurde temperamentvoller. Borussia war immer dann gefährlich, wenn sie ins Tempo kam. Das aber gelang nach wie vor zu selten, weiterhin war es ein taktisch geprägtes Spiel. Borussia versuchte es auch mehr über die Flügel, schaffte es aber weiterhin nicht entscheidend durchzukommen oder mehr Standards zu erzwingen, bei denen Bremen anfällig ist. Neuhaus blieb der Borusse, der sich um Action-Momente mühte.

Es war ein typisches Spiel, in dem letztlich der Favorit noch ein Tor machen würde. Zumal, als Sargent einen Sommer-Patzer nicht nutzen konnte, weil Lainer seinen Schuss blockte. Doch auch Borussia kam vor dem Tor nicht mehr zum Zug, es blieb in einem am Ende vogelwilden Spiel beim 0:0. Dank des Wolfsburger Ausrufezeichens war das aber genug, um wieder auf Rang vier zu klettern.

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