Borussia Mönchengladbach Mit "Wut" gegen Florenz — und vielleicht doch mit Raffael

Borussia Mönchengladbach präsentiert sich einen Tag vor dem Europa-League-Rückspiel beim AC Florenz sehr selbstbewusst. Dazu trägt auch die ungewohnt entspannte Personalsituation bei.

Borussia Mönchengladbach trainiert in Florenz
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Borussen trainieren in Florenz

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Foto: dpa, mb pil

Erfolge in Europa sind dem internationalen Bekanntheitsgrad zuträglich. "Willkommen zur Pressekonferenz vor dem Spiel zwischen dem AC Florenz und Borussia Dortmund", sagte die Dolmetscherin und bemerkte das allgemeine Schmunzeln im Raum zunächst nicht. Doch auch so sind die Borussen aus Mönchengladbach motiviert genug, um nach dem 0:1 im Hinspiel noch ins Achtelfinale der Europa League einzuziehen. "Ich hoffe, dass die Wut über das Ergebnis bei allen noch im Bauch ist. Das wird uns helfen, es zu drehen", sagte Torwart Yann Sommer.

Raffael ist nicht dafür bekannt, wütend das gegnerische Tor zu bestürmen. Aber seine Klasse kann an guten Tagen so überwältigend sein, dass der Effekt der gleiche ist. "Zu 100 Prozent" werde der Brasilianer im Kader stehen, verriet Trainer Dieter Hecking und klang am Ende doch ein wenig danach, als würde er die Frage, ob Raffael beginnt, am Donnerstag auch mit "zu 100 Prozent" beantworten. "Ein gesunder Raffael wird uns gut zu Gesicht stehen", sagte Hecking. Gewissheit wird es allerdings erst eine Stunde vor dem Anpfiff geben. Doch die Zuversicht in den Aussagen des Trainers hat sich in der vergangenen Woche kontinuierlich gesteigert.

Insgesamt stellt sich die Personallage deutlich besser dar als noch vor ein paar Wochen. Hecking konnte 22 gesunde Profis mitnehmen. Neben Ersatztorwart Christofer Heimeroth muss er noch drei Feldspieler streichen. Da er die Nachwuchs-Fraktion zu Hause bei der U23 gelassen hat, wird es also auch einen des Kalibers Nico Schulz oder Julian Korb treffen. So viel Auswahl hatte zuletzt Vorgänger André Schubert zu Saisonbeginn.

Borussia präsentiert sich sehr selbstbewusst und genießt die Reise nach Italien. "Das sind genau die Spiele, die man mag — raus aus dem Bundesliga-Alltag, andere Stadien, andere Gegner", sagte Hecking. Selbst als er über ein mögliches Aus sprach, steckte Zuversicht zwischen den Zeilen. "Wenn es nicht reicht, werden wir faire Verlierer sein, denn dann hat es Florenz gut gemacht", sagte der 52-Jährige. Sollte heißen: Gegen Gladbach muss man erstmal nicht verlieren.

(jaso)
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