Borussias Nummer zwei durfte wieder ran Mit Pokal-Torwart Sippel ins Viertelfinale

Mönchengladbach · Nach 94 Sekunden kassierte Borussias Pokal-Torwart Tobias Sippel schon das 0:1. Doch es gab in Stuttgart noch ein Happy-End für ihn und sein Team. Seine Chancen für weitere Einsätze stehen gut.

 Beim Tor von Silas Wamangituka (2.v.r) war Tobias Sippel ohne Chance.

Beim Tor von Silas Wamangituka (2.v.r) war Tobias Sippel ohne Chance.

Foto: dpa/Marijan Murat

Borussia liegt im Trend. Viele Klubs haben in dieser Saison einen Pokal-Torwart. In Gladbach ist das Tobias Sippel, die etatmäßige Nummer zwei. Er stand bei den Siegen gegen den FC Oberneuland (8:0) und bei der SV Elversberg (5:0) im Tor. Und nun im Achtelfinale beim VfB Stuttgart am Mittwochabend. Da ging es für ihn auch darum, sich selbst in der Rolle als Pokal-Torwart für weitere mögliche Spiele in diesem Wettbewerb zu qualifizieren. Es gelang mit dem 2:1-Sieg.

Für Sippel begann das Spiel indes albtraumhaft. In der Liga hat Gladbach in dieser Saison noch kein Tor eines Gegners in den ersten 15 Minuten zugelassen, so war es Sippel vorbehalten, es im Pokal zu kassieren. 94 Sekunden waren gespielt, als Sippel erstmals überwunden wurde mit dem ersten Torschuss des VfB. Entsprechend entgeistert schaute Sippel, doch genau genommen hätte er seine Teamkameraden böse anschauen müssen. Denn die ließen sich leicht auskontern. Lars Stindl verlor den Ball an Silas Wamangituka, der Christoph Kramer überlief, loszog bis in den Strafraum, wo er erst Stefan Lainer ausspielte und dann Florian Neuhaus abschüttelte, um schließlich flach in die rechte Ecke abzuschließen. Sippel war ohne Chance, 0:1.

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Die schlechte Konterabsicherung bescherte Sippel einen unschönen persönlichen Einstand ins Fußball-Jahr 2021 und das 13. Gegentor im 13. Gladbach-Spiel. „Es war ein denkbar unglücklicher Start, wir sind nach einem eigenen Standard in den Konter reingelaufen, das darf nicht passieren“, gestand Sippel nach dem Abpfiff. Seinen letzten Einsatz hatte er am 22. Dezember 2020 beim 5:0 im Pokal in Elversberg.

Gegen den VfB spielte Sippel zum dritten Mal als Borusse, zuvor gab es in der Bundesliga ein 2:0 und ein 0:1, dies in der Mercedes-Benz-Arena. Dort konnte er sich nach dem frühen Gegentor auch auszeichnen. Zunächst griff er sich einen 17-Meter-Schuss von Orel Mangala, dann klärte er außerhalb des Strafraums mit dem Fuß gegen Wamangituka.

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Foto: dpa/Marijan Murat

Kurz vor der Pause lag der Ball wieder in Sippels Tor, doch Daniel Didavi stand im Abseits. Wenig später war Sippel derjenige auf dem Rasen, der am weitesten entfernt war beim wunderbaren Schuss Marcus Thurams, der zum 1:1 im Tor seines Gegenübers Fabian Bredlow traf. Sippel ballte beide Hände zur Faust, für ihn war das Tor nach dem Schock nach nicht mal zwei Minuten eine Erlösung in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Das nächste sah er kurz nach der Pause, als Plea nach Bredlows Ausrutscher das 2:1 erzielte.

Nun war es an Sippel, mintgrün gewandet, weiteres Ungemach zu verhindern und so zum Einzug ins Viertelfinale beizutragen. Der VfB kam immer wieder mal mit Flanken in den Strafraum und fand dann auch die Stirn von Sasa Kalajdzic, doch auf Sippels Tor brachte der VfB-Mittelstürmer den Ball nicht mehr gefährlich. Rund 90 Sekunden vor Schluss lag Sippel nochmal auf dem Rasen, er hatte sich zuvor im Rutschen den Ball gegriffen. In der Nachspielzeit rückte ihm Stuttgarts Torwart Bredlow noch auf die Pelle im Bemühen um den Ausgleich, doch der blieb Sippel erspart, anders als seinem Kollegen Yann Sommer beim 2:2 im Liga-Spiel. „Heute haben wir es etwas cleverer gemacht“, sagte Sippel.

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So blieb der 32-Jährige nach dem frühen Schock unbehelligt an diesem Abend, große Taten wurden ihm insgesamt nicht abverlangt. Nun wird er am Sonntag, wenn der Weltumsegler Boris Herrmann die nächste Runde im Rahmen der ARD-Sportschau auslost, gespannt darauf sein, welches der nächste Gegner der Borussen sein wird. Es dürfte, so Rose seinen Pokal-Plan weiterhin durchzieht, auch sein nächster Einsatz werden am 2. oder 3. März, wenn die drittletzte Runde dieses Wettbewerbs gespielt wird.

Mit dem 1. FC Kaiserslautern schaffte es Sippel in der Saison 2010/11 schon mal ins Viertelfinale, in der Spielzeit 2013/14 ging es sogar bis ins Halbfinale. So weit wollte er aber noch nicht denken. „Warten wir erstmal die Auslosung ab, dann sehen wir weiter“, sagte Sippel.

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