Gerüchte um Rückkehr in die Schweiz Borussias Lang hat auch Argumente gegen einen Wechsel

Mönchengladbach · Bis 2022 steht Michael Lang noch bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag. Spielpraxis wird er aber wohl nur bei einem neuen Klub bekommen. Den könnte er in seiner Heimat finden, doch für ihn persönlich gibt es auch Argumente, zu bleiben.

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Das ist Michael Lang

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Foto: Dirk Päffgen

Für Michael Lang ist die Situation nicht neu: Die Transferperiode hat begonnen und er wird bei Borussia Mönchengladbach als möglicher Abgang gehandelt. Das ist bereits seit 2019 so, nachdem er ein Jahr zuvor für knapp drei Millionen Euro vom FC Basel an den Niederrhein gewechselt war. Durchgesetzt hat er sich bis heute nicht, auf regelmäßige Spielzeit kam er nur anfangs unter Ex-Trainer Dieter Hecking. Nach einer 1:5-Pleite gegen den FC Bayern im März 2019 spielte er nur noch eine einzige Minute in der Bundesliga.

Auch seine Leih-Saison beim SV Werder Bremen verlief unglücklich, weil er dort zum Ende der Hinrunde bei den beiden Klatschen gegen die Bayern (1:6) und Mainz 05 (0:5) in der Startelf gestanden hatte – und in der restlichen Saison nur noch acht Minuten zum Einsatz kam.

Eine Sache ist in diesem Sommer aber anders als in den Jahren zuvor: Verliehen werden kann der 30-Jährige nicht mehr, sein Vertrag endet in einem Jahr. Für Borussia ist es zudem, wenn man beachtet, dass ein Transfer im kommenden Winter höchst unwahrscheinlich ist, die letzte Möglichkeit, eine Ablösesumme zu kassieren.

Damit würde zwar nicht das Geld reinkommen, das der Klub vor drei Jahren an Basel gezahlt hat, aber der Verein könnte sich ein Jahresgehalt sparen – ein Punkt, der in Zeiten, in der Borussia die Folgen der Corona-Pandemie finanziell arg zu spüren bekommt, nicht zu verachten ist. Zumal Langs Vertrag zu einem Zeitpunkt ausgehandelt wurde, als dieser mit 27 Jahren, einer Erfahrung von 272 Spielen in der Schweizer Super League und zwei WM-Teilnahmen im Gepäck nach Gladbach kam.

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Foto: AP/Martin Meissner

Manager Max Eberl wird Lang allerdings nicht verscheuchen, das hat er in der Vergangenheit immer wieder betont. Gegen einen Wechsel von Lang, der seiner Karriere 36 Europapokal- und 31 Länderspiele vorzuweisen hat, sprechen nicht nur die Gehaltseinbußen, mit denen er bei einem Wechsel leben müsste, sondern auch die Tatsache, dass er sich in der Mannschaft, in der er voll akzeptiert ist, und in seinem privaten Umfeld seit jeher wohlfühlt. Im Training hängt er sich rein, obwohl er weiß, dass seine Chancen auf Einsatzzeiten sehr gering sind. Ärger machen und Unruhe stiften – das sind zwei Attribute, die keiner im Verein mit Lang verbindet.

Zudem ist er kürzlich zum ersten Mal Vater geworden. Das Familienglück kann er in Düsseldorf, wo er auch in seiner Freizeit mit Mitspielern unterwegs ist, in Ruhe genießen. Das sind Punkte, die er in diesen Tagen, wenn er beispielsweise mit einer Rückkehr zum FC Basel oder seinem Heimatklub St. Gallen in Verbindung gebracht wird, im Kopf haben dürfte und die wohl er dafür sprechen, dass er noch ein Jahr am Niederrhein bleibt.

Die Option, zurück in die Heimat zu gehen, dürfte er auch im kommenden Jahr noch haben. Spätestens dann werden sich die Wege von Borussia und Lang aber trennen.

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