Borussia-Mannschaft soll so bleiben Darum will Eberl auf Kader-Veränderungen verzichten
Mönchengladbach · Obwohl Borussia nur noch in der Bundesliga vertreten ist, will Max Eberl nicht reagieren. Nach wie vor würden alle Spieler weiter gebraucht, meint Gladbachs Sportdirektor. Weder Ver- noch Zukäufe sind derzeit angedacht.
Borussia hat es sich selbst zuzuschreiben, dass sich etwas Grundlegendes ändern wird im neuen Jahr. Im Gegensatz zur Hinrunde wird es keine englischen Wochen mehr geben. In der Folge bedeutet das: deutlich weniger Spiele und damit weniger Einsatzmöglichkeiten für die Profis. Trainer Marco Rose wird nicht mehr so oft rotieren können (und müssen), die (Stamm-)Spieler müssen im Rhythmus bleiben.
Deswegen das Aufgebot, das mit etwa 20 Feldspielern bestückt ist, die Startelf-Ambitionen haben, auszudünnen, liegt aber nicht im Interesse der Gladbacher. „Wir haben einen Kader, mit dem wir den größtmöglichen Erfolg wollen. Dafür brauchen wir alle Spieler“, sagt Sportdirektor Max Eberl, der darauf baut, dass alle Spieler weiter um ihre Chancen kämpfen. „Dann haben wir eine Konkurrenzsituation. Es gibt für keinen eine Garantie, jeder muss sich seinen Platz hart erarbeiten. Die Jungs müssen im Training arbeiten, um ihren Platz im Team zu bekommen.“
Dass im Endeffekt dann Profis ohne Einsatzzeiten bleiben werden, obwohl sie sich im Training anbieten, befürchtet Eberl nicht. „Dass wir alle oder sehr viele Spieler brauchen, hat die Hinrunde gezeigt, auch wegen Verletzungen oder Formschwankungen. Wir wollen den größtmöglichen Erfolg und man erwartet von uns auch etwas, dafür brauchen wir einen guten Kader.“
Den hat Borussia, das zeigte die erste Halbserie der Saison. Trotz vieler Verletzungen hat es Gladbach in die Spitzengruppe der Bundesliga geschafft, deswegen sieht „Stand heute so aus, dass wir mit diesem Kader auch in die Rückrunde gehen werden“, sagt Eberl. Auch weitere Zukäufe seien nicht geplant. „Ich wüsste nichts, was in zwei, drei Wochen anders sein sollte. Einfach Spieler dazuholen, bedeutet vielleicht Unruhe in der Chemie des Kaders. Man hat dann womöglich mehr Qualität, aber in der Chemie in der Kabine auf einmal größere Probleme. Dann nützt dir etwas mehr Qualität auch nichts.“
Zumal Borussia die in ihrem Kader hat. Eher quantitativ zu viel nur für eine Wettbewerb, in dem Gladbach nach dem Ausscheiden in der Europa League und dem DFB-Pokal nur noch vertreten ist. „Es ist ja auch nicht so, wie es von außen dargestellt wird, dass man sich einen Spieler dazunimmt und automatisch besser ist. Das ist schon mehr, was wir da zu betrachten haben“, sagt Eberl.
Zwei Themen werden den Sportdirektor aber ganz sicher beschäftigen: Er wird darüber nachdenken, junge Spieler in der Rückrunde zu verleihen. Das funktionierte bei Laszlo Bénes schon sehr gut, der nach einem halben Jahr bei Zweitligist Holstein Kiel bei Borussia zur Stammkraft wurde. Und Eberl wird bereits an Transfers für die nächste Saison feilen. Dann ist wieder die Zeit für Umbauarbeiten.