Gladbachs Manager Impfpass-Fälschungen sind für Eberl kein Fußball-Problem

Mönchengladbach · Zum Fall des entlassenen Physiotherapeuten von Borussia Mönchengladbach will sich der Verein nicht weiterführend äußern. Manager Max Eberl bemängelte vor dem Hintergrund gehäufter Impfpass-Fälschungen mangelnde Solidarität in der Gesellschaft.

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Der Fall eines Physiotherapeuten von Borussia Mönchengladbach, der einen gefälschten Impfpass verwendet haben soll, beschäftigt auch die Polizei. Der Verein will den Vorgang aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht weiter kommentieren. „Wir haben einen Mitarbeiter entlassen, das stimmt“, sagte Manager Max Eberl am Donnerstag. „Der Rest ist eine Angelegenheit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ich glaube, jeder hat Verständnis dafür.“

Nach Informationen unserer Redaktion hatte Borussia die Nachweise seiner Profis, des Trainer- sowie des Betreuerstabes einer Prüfung unterziehen lassen, nachdem Werder Bremens Chefcoach Markus Anfang zurückgetreten war – der 47-Jährige hat dem Gesundheitsamt in Bremen mutmaßlich einen gefälschten Nachweis über eine Corona-Impfung vorgelegt. Er wurde angezeigt, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Gladbachs Eberl äußerte sich indes zur allgemeinen Entwicklung, dass sich solche Fälle häufen und von einer großen Dunkelziffer auszugehen ist. Das Landeskriminalamt (LKA) in NRW veröffentlichte gerade erst offizielle Zahlen zu dieser Thematik: Zwischen dem 1. April und dem 23. November 2021 seien 1041 Impfpassfälschungen registriert worden.

„Es ist generell in Deutschland ein Problem, keines des Fußballs an sich, im Gegenteil“, sagte Eberl, allerdings nehme er den Fußball schon immer als „Spiegelbild der Gesellschaft“ wahr. „Ich glaube dadurch, dass wir so präsent sind, versuchen wir mit einigen Themen viel sorgsamer umzugehen und müssen auch offener sein“, so Eberl. Davon zeugten seiner Meinung nach die umfassende Berichterstattung und das öffentliche Interesse.

„Es ist leider wie immer in solchen Zeiten: Alle reden von Solidarität, aber am Ende leben sie nicht mehr so viele“, sagte Eberl. Dieses Problem habe der Fußball nicht exklusiv und sei nur gemeinsam zu lösen.

(jaso)
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