60 Millionen für den Mittelfeldspieler Eberls Statement bei Zakaria

Mönchengladbach · Dass Borussias WM-Fahrer auf dem Transfermarkt begehrt sind, verwundert nicht. Für Manager Max Eberl gibt es keine unverkäuflichen Spieler. Doch er macht auch deutlich, dass Jungstars wie Denis Zakaria ihren Preis haben.

Borussias Manager Max Eberl hatte im Interview mit unserer Redaktion angemerkt, dass es sicherlich im aktuellen Transfermarkt-Modus „Alles ist möglich“ keine unverkäuflichen Spieler mehr gibt. „Letztendlich bedeutet das ja, auch bei 80 oder 90 Millionen Euro abzulehnen. Natürlich gibt es immer Situationen, in denen wir als Borussia gar nicht anders können. In dem Fall sollten Ideen bereitliegen“, sagte Eberl.

Dass die Borussen Männer im Kader haben, die bei anderen Klubs Interesse geweckt haben, ist wahrscheinlich. Dass alle sieben WM-Fahrer Spekulationsobjekte sind, liegt in der Natur der Dinge. Jannik Vestergaard, der Däne, wird mit Lazio Rom in Verbindung gebracht, Yann Sommer unter anderem mit dem FC Liverpool, bei Thorgan Hazard ist die Liste der Interessenten dem Vernehmen nach besonders lang.

 Borussias Manager Max Eberl.

Borussias Manager Max Eberl.

Foto: dpa/Thomas Frey

Auch Denis Zakaria ist einer, den andere gern hätten. Borussia Dortmund zum Beispiel, mit dem neuen Trainer Lucien Favre. Der BVB soll, so berichtet „Sport-Bild“, auch konkret wegen des langen Mittelfeldspielers angefragt haben – doch sei das Interesse, so das Blatt, erloschen, als Eberl den Preis aufgerufen habe: 60 Millionen Euro müsse der BVB berappen für Zakaria, der bei der WM beim 1:1 der Schweizer gegen Brasilien mitwirkte. Am Mittwochabend treffen die Schweizer – neben Sommer und Zakaria sind Nico Elvedi und Josip Drmic dabei - im entscheidenden Gruppenspiel auf Costa Rica. Matthias Ginter kämpft mit Deutschland gegen Südkorea um den Einzug ins Achtelfinale.

Zakaria kam im vergangenen Jahr für zwölf Millionen Euro von Young Boys Bern nach Gladbach. Er machte in seiner Debüt-Saison 33 Pflichtspiele, schoss zwei Tore und bereitete drei Treffer vor. Vor allem in der Hinserie verblüffte Zakaria mit seinem kraftvollen und mutigen Spiel. Dass er nicht unverkäuflich ist, dabei bleibt es. Aber Zakaria soll in der neuen Saison eine wichtige Rolle im Gladbacher Team spielen – darum wird Borussia ihn nur unter ganz besonderen Umständen abgeben nach nur einem Jahr.

„Kaderplanung betrifft natürlich die einzelnen Spieler, aber die generelle Ausrichtung ist auch eine Planungsgrundlage. Da versuchst du, mittelfristig zu planen und dich nicht nur von Jahr zu Jahr zu hangeln. Wenn sich Spieler gut entwickeln, ist das schön. Und wenn es mich nicht täuscht, haben wir Spieler selten nach einem Jahr verkauft, sondern sie waren mindestens zwei, drei Jahre bei uns. Das ist schon die Zeit, über die wir beim Stichwort Mittelfristigkeit reden“, sagte Eberl im Interview.

Eberl hätte mit der Ansage an den BVB wohl eine Marke gesetzt, die zugleich ein Statement wäre: Wer Zakaria haben will, muss ganz groß denken. Dass in der Größenordnung die meisten Interessenten aus dem Rennen sind, ist wohl einkalkuliert. Eine Ausstiegsklausel aus dem bis 2022 datierten Vertrag Zakarias soll es nicht geben. „Erstmal ist es schön, dass wir diese Spieler haben und alle Lust auf Gladbach haben. Das gibt uns ein gutes Gefühl“, sagte Eberl unserer Redaktion.

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