Trainerwechsel bei Borussia Max Eberl verrät neue Details zum Rose-Deal

Mönchengladbach · Borussias Sportdirektor Max Eberl hat bei der Mitgliederversammlung erklärt, wie und warum es zur Verpflichtung des künftigen Trainers Marco Rose kam.

 Borussias Sportdirektor Max Eberl

Borussias Sportdirektor Max Eberl

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Es war ein Einblick in das Tagesgeschäft eines Fußball-Managers. Zugleich gewährte Borussias Sportdirektor Max Eberl aber auch einen Blick in das Gefühlsleben in den Tagen, als er entschied, sich von Trainer Dieter Hecking zu trennen und Marco Rose zu holen. Eberl schilderte bei der Mitgliederversammlung im Borussia-Park, wie es zur Verpflichtung des Noch-Trainers von RB Salzburg kam. „Ich hatte das Gefühl, dass wir eine Veränderung vornehmen wollen“, sagte Eberl.

Rose hatte er bereits 2018 im Sommer im Visier, da aber kam dieser nicht aus dem Vertrag bei RB Salzburg heraus. Eberl hatte den Trainer 2018 am Rande eines Europa-League-Spiels kennengelernt. „Wir haben uns sehr gut und intensiv über Fußball unterhalten“, berichtete Eberl. „Ende Januar, Anfang Februar gab es dann eine Möglichkeit, als er signalisiert hat, dass er den Verein verlassen würde. Damit wollte ich mich beschäftigen – und ich glaube, sie erwarten auch von mir, dass ich mir Gedanken mache: Was kann man verändern, was kann man anders machen, wie kann man den Schritt gehen?“

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Es gab lange Gespräche und Telefonate: „Wir haben uns über den Kader, die Zukunft, das Team, die Spielweise und den Staff unterhalten. Da reifte in mir die Idee: Ja, das kann ein Trainer für Borussia Mönchengladbach werden.“ Nach dem Freiburg-Spiel habe er sich eine Woche komplett zurückgezogen und dann dem Klub den Vorschlag unterbreitet, „dass wir die Chance haben, den nächsten Schritt zu gehen“. Ende März habe man sich dann geeinigt. „Die Gründe: Es gab ein Gefühl, aber ein Gefühl allein reicht nicht. Für mich war der Punkt gekommen, dass ich einen einen anderen Weg gehen wollte. Es gibt einen neuen Ansatz, eine neue Grundidee, eine neue Ansprache“, erklärte Eberl, was er mit dem „strategischen Wechsel“ auf der Trainer-Position meint.

„Es war auch der Moment gekommen, wo ich gesagt habe: Warum kann ein Klub immer nur in der Not einen Trainer verpflichten. Warum steht ihm nicht zu, wenn ein Trainer auf dem Markt ist, ihn zu verpflichten, wenn man es auch planen kann“, sagte Eberl. Bisher habe Borussia in seiner Zeit immer nur Trainer entlassen und dann den „Trainer, der der Beste war, der auf dem Mark ist“, genommen. „Nun konnte ich einen Trainer haben, von dem ich glaube, dass wir einen nächsten Schritt machen können. Darum war ich bereit, das zu tun“, sagte Eberl.

Der scheidende Dieter Hecking habe seinen Ansatz, „der Borussia sehr geholfen hat“, weil er den Klub in einer schwierigen Situation wieder stabilisiert habe. „Marco Rose hat seinen Ansatz, von dem ich glaube, dass er für Borussia in der nächsten Zeit interessant sein kann“, sagte Eberl.

„Es geht nicht um besser oder schlechter. Und es geht auch nicht darum, dass ich unzufrieden bin mit Tabellenplätzen. Es darf nicht der Schluss sein, dass ich Platz vier, fünf oder sechs als Misserfolg sehe und daher den Trainer wechsele, auf keinen Fall. Denn das sind Tabellenregionen, in denen Gladbach spielen kann, wenn es optimal läuft“, stellte Eberl klar.

Und warb um Geduld. „Wir wollen den größtmöglichen Erfolg haben, auch nächste Saison. Aber ich bitte um Verständnis, dass, wenn wir etwas neues machen, etwas Zeit benötigen werden, um das umzusetzen, was der neue Trainer will. Wir werden nicht von heute auf morgen einen fantastischen Schritt in der Tabelle machen, sondern wir wollen die Zukunft gut vorbereiten, was den Fußball betrifft“, sagte Eberl.

Marco Rose wird sich derweil mit mindestens einem Titel aus Salzburg verabschieden. Am Mittwoch gewann er mit RB durch einen 2:0-Erfolg gegen Rapid Wien den österreichischen Pokal. Am kommenden Wochenende kann Rose dann auch den Meistertitel klar machen.

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