Eberl nach Fan-Eklat bei Borussia „Beim nächsten Mal gehen wir vom Platz“

Mönchengladbach · Borussia hat die vergangenen Tage genutzt, um die Vorkommnisse beim Spiel gegen Hoffenheim aufzuarbeiten, als beleidigende Banner gegen Dietmar Hopp ausgebreitet wurden. Beim nächsten Mal will Gladbach ein klares Zeichen setzen.

 Schon beim Spiel versuchte Max Eberl, die Verunglimpfungen zu beenden.

Schon beim Spiel versuchte Max Eberl, die Verunglimpfungen zu beenden.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Am vergangenen Wochenende kam es im Borussia-Park zu einem Fan-Eklat, bei dem eine kleine Gruppe heimischer Fans beleidigende Banner gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp ausgebreitet haben. Auf einem dieser Plakat war das Gesicht des 79-Jährigen in einem Fadenkreuz abgebildet. Am Donnerstag hat sich Max Eberl zu den Erkenntnissen seit diesen Vorfällen geäußert.

Borussias Sportdirektor über ...

... die Abläufe seit vergangenen Samstag: „Was passiert ist, hat uns alle sehr belastet. Wir haben seitdem sehr viele Gespräche geführt, auch mit der Fanszene, und haben noch viele Gespräche vor uns. Es hat sich gezeigt, dass es unser aller Meinung im Verein ist, dass das, was dort gemacht wurde, nicht Borussia ist. Wir stehen für Vielfalt und Toleranz, sind gegen jede Form von Abgrenzung und Hetzjagd. Das wurde in diesen Gesprächen nochmal klar und das fühlt sich gut an.“

Borussia Mönchengladbach: Ultras zeigen Plakate gegen Dietmar Hopp
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Borussia-Anhänger zeigen Schmähplakate gegen Hopp

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Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

... die Folgen: „Wir wollen nicht nur die Täter, die das Banner hochgehalten haben, sondern auch die Mittäter und Unterstützer herausfinden. Wir wollen nicht kollektiv bestrafen, sondern die Zerstörer finden, die dem Verein schaden wollen. Wir haben uns außerdem als Verein und in Abstimmung mit Trainer Marco Rose und der gesamten Mannschaft entschieden, dass wir als Team vom Platz gehen, wenn sowas nochmal vorkommt und der Schiedsrichter das Spiel unterbricht. Wir wollen damit ein klares Zeichen setzen und Haltung zeigen.“

... die Identität der Täter: „Wir können die Gruppe eingrenzen, daher sage ich ja auch, dass wir nicht kollektiv bestrafen. Über 99 Prozent unserer Fans stehen für unsere Werte, wir kennen diese Fans, die es nicht tun und wissen, woher sie kommen, wir müssen sie nun aber identifizieren. Eine Einsicht gab es in den Gesprächen mit diesen Fans mehr oder weniger, es gab händeringende Erklärungen, aber diese Banner sind in jedem Fall zu verurteilen. Deswegen würden wir beim nächsten Mal auch ein Zeichen setzen und vom Platz gehen.“

... die Ermittlungen: „Wir versuchen das zu lösen, was im Stadion passiert ist und werden natürlich Stadionverbote aussprechen. Ansonsten arbeiten wir eng mit den Behörden zusammen und versuchen, das Thema gemeinsam zu lösen. Es geht ja auch darum, jetzt ein Zeichen zu setzen, dass wir nicht klein bei geben, sondern diesen Leuten die Stirn bieten mit dieser großen Mehrheit, die wir sind.“

... die zu erwartende Strafe für Borussia: „Die Ermittlungen laufen und wir warten ab, was da auf uns zukommt. Wir wissen nicht, wie diese Banner ins Stadion gekommen sind, aber Menschen mit diesen kriminellen Gedanken sind auch sehr kreativ. Es ist aber auch sehr bedenklich, dass diese Leute zuvor in der Schweigeminute nicht auf die Idee kommen, dass das, was sie vorhaben, nicht falsch sein könnte.“

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