Reaktionen zum 1:1 Nur einer widerspricht Borussias Meinung zum Spiel

Mönchengladbach · Manager Max Eberl ärgert sich genau wie Trainer Adi Hütter darüber, dass es gegen den VfB Stuttgart nicht mit den nächsten drei Punkten geklappt hat. Im Lager der Borussen war man sich bei der Einordnung des 1:1 einig. Die Stimmen zum Spiel.

Borussia Mönchengladbach: Noten und Einzelkritik gegen VfB Stuttgart
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Borussia - Stuttgart: die Fohlen in der Einzelkritik

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„Unter dem Strich geht der Punkt aufgrund der Intensität und Energie, die wir auf den Platz gebracht haben, in Ordnung – auch wenn Gladbach statistisch deutlich überlegen war“, sagte Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo nach dem 1:1 am Samstagabend im Borussia-Park.

Damit verwies er auf die Zahlen, die aus Borussias Sicht eine klare Feldüberlegenheit widerspiegelten: 31:5 Torschüsse, knapp 60 Prozent Ballbesitz, 9:1 Ecken. Doch, und das ist bekannt, ist der Fußball nun mal ein Ergebnissport, bei dem am Ende nicht mehr als ein Unentschieden für die Gladbacher heraussprang, die damit den dritten Sieg in Folge verpassten.

„Ich finde persönlich, dass das Resultat nicht das Spiel wiedergibt“, sagte Borussias Manager Max Eberl. Damit widersprach er Matarazzos Sichtweise, schlug aber den Tenor der übrigen Borussen ein. „Wir haben Stuttgart in der ersten Halbzeit richtig gut eingeschnürt. In der zweiten Halbzeit war es für mich ein offenes Spiel. Wir hatten dann eine Phase, wo wir im Umschaltspiel zu schlampig gespielt haben, aber wenn man die Torchancen nimmt, hätten wir den Sieg verdient gehabt. Das 1:1 ist mir deshalb eine Spur zu wenig“, sagte Hütter, der auch den Auftritt der Stuttgarter, die in der Länderspielpause insgesamt mit sechs Corona-Fällen zu kämpfen hatten, zu würdigen wusste. „Sie haben das gut wegverteidigt“, befand Hütter.

Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart: die Bilder des Spiels
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Auf die Frage, was den Borussen am Ende genau zum Sieg gefehlt habe, antwortete Eberl: „Nichts. Du hast einen Gegner, der ohne Fehler verteidigt hat. Im Fußball passieren Tore durch Fehler. Stuttgart hat einfach keinen Fehler gemacht“, sagte Eberl, der dann doch noch etwas fand, was zu bemängeln war: „Wir waren aktiv, hatten aber nicht den ganz klaren Abschluss.“

Dazu passte, dass Jonas Hofmann kurz vor der Pause ein Tor zum 1:1 erzielte, dass eine Trefferwahrscheinlichkeit (Expected Goals) von zwei Prozent aufwies. Auch Stuttgarts Konstantinos Mavropanos, der die zwischenzeitliche Führung erzielt hatte, münzte mit seinem Fernschusstor eine Trefferwahrscheinlichkeit von zwei Prozent in einen Treffer um.

„Wir sind sehr gut reingekommen, sind aber durch einen Sonntagsschuss in Rückstand geraten. Wir haben uns davon aber nicht beirren lassen und weiter gemacht“, schilderte Gladbachs Kapitän Lars Stindl. „Wir hatten viel Personal in der Box, haben immer wieder zweite Bälle gewonnen und hatten viele Chancen. So haben wir auch den Ausgleich erzielt. Wir haben es in dieser guten Phase leider verpasst, mehr aus unserer Überlegenheit zu machen“, sagte er.

Die angesprochene Überlegenheit bekam Yann Sommer zu spüren, der den Ball einmal aus dem Netz holen musste, ansonsten aber einen ruhigen Arbeitstag vor seinem Tor erlebte. „Solche Spiele gibt es. Die wenigen Schüsse vom Gegner sind immer ein gutes Zeichen“, sagte Sommer. „Dass wir die Champions-League-Teilnehmer schlagen, bedeutet nicht, dass wir danach einfach durchmarschieren. Man hat einmal mehr gesehen, wie ausgeglichen die Bundesliga ist“, ergänzte der Schweizer.

Stindl brachte dann noch einmal das auf den Punkt, worüber sich alle, zumindest auf Gladbacher Seite, einig gewesen waren: „Es ist schade, dass wir uns für eine reife Leistung nicht mit drei Punkten belohnt haben.“

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