Borussias Nationalspieler Ginter hat bei WM in Russland den „Spirit“ von 2014 vermisst

Rottach-Egern · Matthias Ginter hat sich im Borussia-Trainingslager am Tegernsee erstmals zum frühen WM-Aus der deutschen Mannschaft und seinem neuen Partner in der Gladbacher Innenverteidigung geäußert.

 Matthias Ginter kam als einziger deutscher Feldspieler bei der WM nicht zum Einsatz.

Matthias Ginter kam als einziger deutscher Feldspieler bei der WM nicht zum Einsatz.

Foto: dpa/Christian Charisius

Matthias Ginter glaubt trotz der Affäre um den zurückgetretenen Mesut Özil an die integrative Kraft des Fußballs. „Der Fußball ist generell ein gutes Bindeglied zwischen Spielern aus verschiedenen Nationen und verschiedene Religionen, er hat immer noch eine verbindende Kraft“, sagte der 24-jährige Nationalspieler von Borussia Mönchengladbach im Trainingslager in Rottach-Egern am Tegernsee. Zum Fall Özil speziell wollte er sich nicht äußern, „ich weiß zu wenig über die Hintergründe“.

Die WM selbst war für Ginter, 2014 Weltmeister ohne Spiel und 2017 Confed-Cup-Sieger als Stammkraft, „enttäuschend, wie für alle, weil wir uns viel mehr vorgenommen hatten“. Ein Grund dafür war in Ginters Augen, dass „wir als Team nicht so einen Spirit hatten wie 2014“, ein Grüppchen-Problem der Weltmeister und der Confed-Cup-Sieger konnte er aber nicht feststellen. „Wir haben unsere Qualität eben nicht den Platz gebracht.“

Dass er als einziger Feldspieler keine Sekunde zum Einsatz kam, ist für ihn kein Problem. „Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich auch gern wieder ohne Einsatz Weltmeister geworden“, sagte Ginter. Dass er bei der Neuordnung des Nationalteams nach dem WM-Debakel eine Rolle spielen will, liegt auf der Hand. Dass er in der Hierarchie gern vorrücken würde, auch.

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In Gladbach wird er künftig wohl den Schweizer Nico Elvedi als neuen Nebenmann in der Innenverteidigung haben. Jannik Vestergaard, mit dem Ginter in seiner ersten Spielzeit als Borusse meist ein Duo bildete, ist zum FC Southampton gewechselt. Für die Gladbacher Defensive wird ein Hauptthema sein, die Zahl der Gegentore zu reduzieren. 52 gab es, „daran wollen wir natürlich arbeiten“. Insgesamt habe es in der vergangenen Saison „nicht ganz so harmonisiert, wie es sein sollte“, sagte Ginter.

„Ich glaube, dass sich einiges getan hat“, sagte der Ex-Dortmunder. „Unser medizinisches Team ist noch breiter aufgestellt. Wenn mehr Spieler gesund sind, steigert sich auch das Trainingsniveau und man bringt mehr Konstanz rein“, sagte Ginter. Er will als Führungsspieler vorangehen und sich als Persönlichkeit auf dem Platz weiterentwickeln. „Das geht in erster Linie über Leistung“, weiß Ginter. „Und wenn ich im Klub meine Leistung bringe, wir mir das auch im Nationalteam voranbringen.“

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