So lief es für Borussias Nationalspieler Hazard und Vestergaard sammeln Minuten – Ginter muss zuschauen

Sind 37 Minuten der Gradmesser für die Antwort auf die Frage, ob die drei Borussen Matthias Ginter, Thorgan Hazard und Jannik Vestergaard mit ihren Nationalteams zur Weltmeisterschaft in Russland reisen? 37 Minuten jedenfalls sind die kumulierte Einsatzzeit des Trios am Samstag.

 Thorgan Hazard kam beim Länderspiel der Belgier gegen Portugal für seinen Bruder Eden in die Partie.

Thorgan Hazard kam beim Länderspiel der Belgier gegen Portugal für seinen Bruder Eden in die Partie.

Foto: AFP/JOHN THYS

Die Minuten waren bei Borussias Nationalspielern allerdings recht ungleich verteilt: Vestergaard spielte 27 für Dänemark gegen Schweden, Hazard zehn für Belgien gegen Portugal, beide waren Teilnehmer an torlosen Spielen, und Ginter schaute sich das 1:2 der Deutschen in Österreich als sicherlich interessierter Beobachter komplett von der Bank aus an.

Dabei musste er lange warten aufs Warten, denn wegen eines Unwetters wurde das Spiel 90 Minuten später angepfiffen als geplant. Weil auch Marc-André ter Stegen, der gebürtige Gladbacher und Ex-Borusse, nicht eingesetzt wurde (es war ja der große Test für Manuel Neuer), war die erste Niederlage gegen Österreich seit 1986 Gladbach-frei. Vor 32 Jahren traf ein späterer Borusse: Toni Polster. Nun war es in Martin Hinteregger ein Ex-Borusse, der Österreichs 1:1-Ausgleich erzielte mit seinem fulminanten Direktschuss aus spitzem Winkel.

Was der Nicht-Einsatz für Ginter bedeutet, ist Spekulation. Zumindest jedoch gehörte er nicht zu denen, die Bundestrainer Joachim Löw regelrecht erzürnten mit dem, was sie im finalen Test vor der Nominierung darboten. Zudem darf man mutmaßen, dass Löw weiß, was er an Ginter hat und ihn deswegen nicht mehr vorspielen lassen musste. Ter Stegen wird ganz sicher mitfahren – wohl aber als Nummer zwei, nachdem Neuer den Test trotz der beiden Gegentore bestanden hat.

Thorgan Hazard hätte seinen Kureinsatz natürlich gern genutzt, um sich mit einem Aufsehen erregenden Tor gegen den Europameister Punkte zu machen in Sachen WM-Bewerbung. Daraus wurde aber nichts, so dass Trainer Roberto Martinez andere Kriterien anlegen muss beim jüngeren Bruder seines Superstars Eden Hazard, den der Borusse gegen Portugal ersetzte.

Verraten Matratzen den WM-Kader von Belgien?

Auch hier die Frage: Was sagt das? Man weiß es nicht. Die Auflösung gibt es spätestens am Montag, wobei Hazard dabei sein dürfte – was auch die belgische Matratzen-Affäre vermuten lässt. Auf einem Foto waren die Schlafunterlagen zu sehen, auf denen Belgien beste Kicker ruhen werden in Russland. Die Matratzen sind mit den Namen von 23 Nationalspielern beschriftet und Hazards Name stand auf einer Matratze.

Jannik Vestergaard kam für Simon Kjaer nach 63 Minuten ins Spiel und half anschließend, die defensive Null gegen den deutschen Gruppengegner zu halten. Die Schweden waren zwar recht harmlos, doch Gegentorfreiheit ist immer ein Argument für eine Defensive und ihre Mitarbeiter. Wie Ginter und Hazard dürfte Vestergaard dabei sein in Russland, sicher ist das aber erst, wenn sich Age Hareide offiziell festgelegt hat.

Ein Ex-Borusse weiß hingegen schon Bescheid: Mathew Leckie, inzwischen tätig für Hertha BSC, gehört zum finalen Aufgebot Australiens, mit dem der niederländische Trainer Bert van Marwijk zum Weltturnier reist. Nach dem 4:0 seines Teams gegen Tschechien am Donnerstag legte sich van Marvijk am Samstag fest. Spätestens bis Montag, 12 Uhr, müssen das alle seine WM-Kollegen tun.

Dass der Schweizer Coach Vladimir Petkovic die vier Borussen Yann Sommer, Nico Elvedi, Denis Zakaria und Josip Drmic benennen wird, gilt als sicher. Wenn überhaupt, dann ist einzig Drmic ein Wackelkandidat. Er dürfte im letzten Test am Sonntagabend beim WM-Favoriten Spanien eher nicht starten, aber hinten raus eine Chance bekommen. Da Ex-Borusse Granit Xhaka, der zum großen Taktgeber des Schweizer Teams geworden ist, am Knie verletzt war, könnte Zakaria von Beginn an spielen. Petkovic wird bei Xhaka, der schon wieder trainiert, sicherlich kein Risiko eingehen.

(kk)
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