Borussia Mönchengladbach Masken beim Karnevalsderby verboten

Mönchengladbach · Die Deutsche Fußball-Liga hat sich nicht davon abbringen lassen, das brisante Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln auf den Samstag ( 15.30 Uhr/Live-Ticker) zu legen. Die Polizei findet das nicht lustig.

1. FC Köln feiert als Karnevalsverein
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"Heimstärke Alaaf!": Karnevalssitzung des 1. FC Köln

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Foto: dpa, ve hak

Die Deutsche Fußball-Liga hat sich nicht davon abbringen lassen, das brisante Duell zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln auf den Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) zu legen. Die Polizei findet das nicht lustig.

Im Rheinland schunkelt die karnevalistische Session ihrem Höhepunkt entgegen. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat sich einen besonderen Knaller ausgedacht und ausgerechnet an diesem Samstag das Derby zwischen den ewigen Rivalen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln terminiert. Das bringt im Hintergrund viele der Handlungsbeteiligten gehörig ins Schwitzen.

Um den Überblick zu behalten, bittet die Borussia um Mithilfe der Anhängerschaft. Alle Jecken, versichert Geschäftsführer Stephan Schippers, dürften natürlich kostümiert ins Stadion: "Sie sollten dabei allerdings auf Masken und Gesichtsverhüllungen verzichten." Das Dilemma von Schippers: Er will der überwiegenden friedlichen Mehrheit das Feiern nicht vermiesen, muss sich aber Spielraum lassen, um Unruhestifter identifizieren zu können und spricht damit ein Maskenverbot mit vielen Ausnahmen aus. "Ein Maskierungsverbot an Karneval ist schlecht umsetzbar", urteilt Gladbachs Polizeisprecher Willi Theveßen.

Rund um das Borussia-Stadion wurde ein flächendeckendes Dosen- und Glasverbot verhängt. Alle Supermärkte und Kioske in dem Bereich sind angehalten, keine Getränkedosen und Glasflaschen zu verkaufen. In Bahnhöfen und Zügen, die zum Spielort fahren, gilt ebenfalls ein Glasflaschenverbot. Außerdem wird kontrolliert, ob Fahrgäste Pyrotechnik dabei haben. Die Polizei will dafür sorgen, dass Fan-Ströme strikt voneinander getrennt werden, um ein Aufeinandertreffen verfeindeter Gruppen zu verhindern.

Massive Ausschreitungen 2014

Beim letzten Derby im September 2014 in Köln war es zu massiven Ausschreitungen zwischen rivalisierenden Fangruppen gekommen. Schon vor dem Anpfiff der Partie gerieten Anhänger beider Teams aneinander, schlugen mit Dachlatten aufeinander ein. Es gab Verletzte, darunter auch Polizisten. Am Ende wurden rund 80 Krawall-Hooligans festgenommen.

130 gewaltbereite Anhänger beider Vereine dürfen am Karnevalssamstag zur Bundesliga-Partie in Mönchengladbach gar nicht erst anreisen. Für die Kölner - etwa die Hälfte der 130 "Ausgesperrten" - ist an der Stadtgrenze Schluss. Den Mönchengladbacher Hooligans wurden so genannte Bereichsbetretungsverbote auferlegt. Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehört auch, dass im Stadion kein Alkohol ausgeschenkt wird.

Kein stadtweites Alkoholverbot

Ein stadtweites Alkoholverbot wie beim rheinischen Derby im Jahr 2009 wird es diesmal nicht geben. Damals kursierten im Internet Videos, in denen Bomben auf den Borussiapark abgeworfen wurden. Die Mönchengladbacher Ultra-Szene plante einen "Derby-Marsch". Der berüchtigte "Schwarze Block", eine der "Problemgruppen in der Fanszene", rief öffentlich zur Teilnahme auf. Auf Flugblättern hieß es: "Keinen Fußbreit den Kölnern - es ist deine Stadt". Kölner Ultras hatten den Friedensaufruf des FC-Geschäftsführers beim Heimspiel gegen Mainz 05 mit dem Sprechchor "Stein auf Stein - auf die Fans vom Niederrhein" beantwortet.

Solche massiven Drohungen habe es im Vorfeld des Karnevalsderbys laut Polizei nicht gegeben. Es bleibt die Hoffnung auf ein friedliches Spiel.

(RP)
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