Borusse seit 688 Minuten torlos Thurams Krise auf hohem Niveau

Mönchengladbach · Der Franzose Marcus Thuram wartet seit 688 Minuten auf ein Tor für Borussia Mönchengladbach, ist aber dennoch produktiv. In den letzten beiden Spielen trug er mit seinen Aktionen wesentlich zum 2:2 in Leipzig und zum 4:1 in Düsseldorf bei.

 Kaum zu stoppen: Marcus Thuram.

Kaum zu stoppen: Marcus Thuram.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Marcus Thuram holte sich das Trikot von Lars Stindl und spießte es auf die Düsseldorfer Eckfahne. Stindl war zweifacher Torschütze beim 4:1 der Borussen bei Fortuna, zudem hatten Jonas Hofmann und Florian Neuhaus den Ball ins Tor des Gegners befördert. Thuram selbst hat das zuletzt am 12. Dezember geschafft, das war im Europa-League-Spiel gegen Basaksehir, es war ein bitteres Tor, weil es nicht reichte für die nächste Runde.

Seit diesem Einschuss sind 58 Minuten des Basakehir-Spiels und sieben komplette Partien á 90 Minuten vergangen, 688 Minuten insgesamt. Man darf von einer Torkrise sprechen. Doch bei Thuram ist es derzeit eine Krise auf einem hohen Niveau. Denn in den letzten beiden Spielen hat Thuram entscheidend dazu beigetragen, dass es vier Punkte gab. Zunächst bahnte er mit seinem starken Lauf die 1:0-Führung beim 2:2 in Leipzig an, die Borussia den Mut zur wohl stärksten Halbzeit der Saison gab.

Borussia Mönchengladbach: Scorerliste - Alassane Plea und Jonas Hofmann top
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Borussias Scorerliste 2021/22

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Und nun in Düsseldorf, das er im Hinspiel mit seinem Joker-Doppelpack ganz allein besiegt hatte, legte er zunächst Jonas Hofmann das 1:0 auf und dann Lars Stindl das vorentscheidende 2:1. Auch an der Entstehung des 3:1 war Thuram beteiligt. Sein Tor jedoch schaffte er nicht. Die große Chance war da, als Fortunas Torwart Florian Kastenmeier abwehrte und Thuram parat stand, doch Kastenmeier war nochmal da.

Thuram schaute genervt in den Himmel über Düsseldorf. Er braucht keine Tore für sein persönliches Fußballer-Glück, das sagte er zuletzt im Interview mit unserer Redaktion. Doch tun Tore Stürmern gut, wie Stindl nach dem Düsseldorf-Spiel gestand, zumal, wenn das letzte Erfolgserlebnis schon länger zurückliegt. „Marcus fehlt im Moment vielleicht ein bisschen die Leichtigkeit, er macht sich viel Druck. Und er arbeitet viel für das Team, das zieht natürlich einige Energie“, sagte Trainer Marco Rose. „Aber es war sehr wichtig, dass er die beiden Tore vorbereitet hat.“

Damit hat Thuram zwei Scorerpunkte eingesammelt. 18 davon hat er nun wettbewerbsübergreifend zusammen, mehr als jeder andere Borusse. Zudem ist er der einzige Gladbacher, der in allen drei Wettbewerben getroffen hat: Sechsmal in der Bundesliga und je zweimal in der Europa League und im DFB-Pokal. Diesen Topwert wird ihm keiner mehr nehmen, da die letztgenannten Wettbewerbe für Borussia schon beendet sind.

Was seine Tore angeht, kann ihm die eigene Statistik Mut machen. Mit dem Fortuna-Spiel begann in der Hinrunde seine produktivste Phase, in den folgenden sieben Spielen erwirtschaftete er neun Scorerpunkte. Beim 3:0 bei 1899 Hoffenheim, dem Gegner am Samstag (15.30 Uhr) traf er und bereitete ein Tor vor. Wiederholt sich das, darf er bald auch wieder das eigene Trikot „hissen“.

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