Wegen der Corona-Krise Borussia mit größtem Marktwert-Einbruch in der Liga

Mönchengladbach · Das Portal transfermarkt.de hat seine Marktwert-Einschätzungen aufgrund der Corona-Krise verändert. Borussia ist prozentual sogar der größte Verlierer in der Bundesliga.

Borussias Mannschaft ist nun laut transfermarkt.de nur noch 249,5 Millionen Euro wert.

Borussias Mannschaft ist nun laut transfermarkt.de nur noch 249,5 Millionen Euro wert.

Foto: Dirk Päffgen

Eine signifikante Veränderung, die die Corona-Krise hervorrufen wird, findet wohl auf dem Transfermarkt statt. Die Annahme ist, dass die Ablösesummen aufgrund der hohen finanziellen Verluste durch Geisterspiele oder sogar Saisonabbrüche stark sinken könnten. Nun hat auch das populärste Portal, wenn es um Einschätzungen geht, seine Angaben dieser Situation angepasst. Am Mittwoch veröffentlichte transfermarkt.de neue Marktwerte, die eine deutliche Herabstufung beinhalteten – und Borussia ist der größte Verlierer in der Bundesliga.

Pauschal wurden die Werte vieler Profis um 20 Prozent gesenkt, ausgenommen von dieser Regelung sind Spieler, die im Jahr 1998 oder früher geboren wurden. „Die Börsenkurse sind eingebrochen, zahlreichen Vereinen könnte eine Insolvenz drohen und die Transferplanungen sind aufgrund der vielen Unsicherheiten bei den meisten Klubs zum Erliegen gekommen. Es ist aktuell kaum vorstellbar, dass die Transferpreise in absehbarer Zeit weiter so ansteigen wie in den vergangenen Jahren“, begründet Transfermarkt-Gründer Matthias Seidel.

Borussia hat es in Sachen Marktwerte am härtesten getroffen, da lediglich drei Spieler 21 Jahre alt oder jünger sind. Mit Mamadou Doucouré, Torben Müsel und Keanan Bennetts sind das auch noch Akteure, mit einem sehr geringen Marktwert, ihre Einschätzung bleibt unverändert. Um 20,2 Prozent (wegen Aufrundungen über 20 Prozent) ist der gesamte Wert der Gladbacher abgesackt. Nach Einschätzung der Experten war der Kader vor der Herabstufung 312 Millionen Euro wert, nun sind es nur noch 249,5 Millionen Euro.

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Denis Zakaria ist als wertvollster Borusse der Spieler, der den größten Millionen-Verlust hinnehmen muss. Sein Marktwert rutschte von 45 Millionen Euro auf „nur“ 36 Millionen Euro ab. Fraglich ist jedoch, dass sich Gladbach davon beeindrucken lässt. Viele Vereine sind interessiert an einer Verpflichtung von Zakaria, ob eine Ablöse um die 36 Millionen Euro auch in Zeiten der Corona-Krise dafür reichen würden, darf bezweifelt werden.

Trotzdem ist der Schweizer Nationalspieler noch deutlich vor seinen Kollegen. Matthias Ginter und Nico Elvedi sind nun mit 28 Millionen Euro bewertet, zuvor lagen sie bei 35 Millionen Euro. Es folgen Alassane Plea (24 Millionen Euro), Marcus Thuram (22,5 Millionen Euro) und Florian Neuhaus (17,5 Millionen Euro). Hier können Sie sich die neuen Marktwerte der Borussen ansehen:

Für alle Klubs wird die Corona-Krise ein finanzielles Desaster. In der Bundesliga sind die Hoffnungen aber groß, dass der Schaden durch die Fortsetzung des Spielbetriebs noch eingedämmt werden kann. Mit Geisterspielen soll die Saison beendet werden. Borussia verliert durch jede Heimpartie ohne Zuschauer zwei Millionen Euro, insgesamt also zehn Millionen Euro. Ein Abbruch der Saison würde weitere Verluste in Höhe von 22 Millionen Euro durch TV-Gelder bedeuten, hinzu kämen noch Schäden durch Sponsorengelder. Wie groß die Auswirkungen auf dem Transfermarkt sein werden, werden trotz der neuen Marktwerte aber auch die nächsten Monate erst zeigen.

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