Rose-Elf verliert 1:2 in Wolfsburg Borussia braucht dringend die Winterpause

Meinung | Wolfsburg · Borussia Mönchengladbach hat beim VfL Wolfsburg 1:2 verloren und die Tabellenführung in der Bundesliga abgegeben. Das Spiel zeigte, dass Gladbach nach den vergangenen intensiven Monaten die Kräfte fehlen. Der bisher gute Eindruck steht auf dem Spiel.

Bundesliga 19/20: Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach: die Bilder des Spiels
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Wolfsburg - Borussia: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Swen Pförtner

Die bisherige Saison der Borussen ist eine erfolgreiche. Mehr als zwei Monate waren sie Tabellenführer in der Bundesliga – dem Hauptgeschäft der Profifußballer. Das zeigt, dass vieles richtig lief, zumindest in diesem Wettbewerb, auch wenn der Platz-1-Nimbus nach dem 1:2 in Wolfsburg erstmal weg ist.

Bundesliga 19/20: Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach: Noten für die Fohlenelf
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Wolfsburg - Borussia: die Fohlenelf in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Ronny Hartmann

Dass dies so gekommen ist, ist auch eine Folge dessen, was in den vergangenen Wochen und Monaten passiert ist. Es war ein sehr harter Weg für das Team von Marco Rose an die Spitze. Und es blieb ein sehr steiniger auch dann, als es dort war. Zwischenzeitlich gab es eine zweistellige Anzahl an Verletzten, viele Spieler mussten sich durch diese Zeit quälen, Pausen gab es kaum für die gesunden Akteure. Und dafür muss Borussia nun den Tribut zollen.

Dem Team ist anzumerken, dass die Kräfte schwinden, die Luft ist – rein körperlich – raus. Zwar kämpfen die Gladbacher nach wie vor, aber es fehlt die – und das ist das Wort, dass Rose derzeit wohl am häufigsten verwendet – Frische. Am besten ist das daran zu sehen, dass das Paradestück der bisherigen Borussen-Saison, die Nachspielzeit, zur Achillesferse geworden ist. Gegen Basaksehir gab es das Gegentor zum 1:2, das das Aus in der Europa League bedeutete, in der Extrazeit, in Wolfsburg fiel das 1:2 durch Maximilian Arnold ebenfalls nach Ablauf der 90 Minuten.

Es gibt nur noch wenige Borussen, die Kraft versprühen. Ramy Bensebaini ist einer davon, die Innenverteidiger Nico Elvedi und Matthias Ginter können auch weitgehend überzeugen. Aber es gibt zu viele Spieler, bei denen die Müdigkeit einfach offensichtlich ist.

Marcus Thuram ist nicht mehr mit dem Spieler zu vergleichen, der von den eigenen Fans dreimal hintereinander von September bis November zum besten Borussen des Monats gekürt worden ist. Stefan Lainer hat ebenfalls große Probleme, gerade in der Defensive ist das offensichtlich, wenn der Gegner Druck macht. Laszlo Bénes spielt seine erste Saison als Stammkraft, hat erstmals mehrere Wettbewerbe in den Beinen, die nun immer schwerer werden.

Das sind nur drei von vielen Beispielen, die ganz klar zeigen: Borussia braucht dringend die Winterpause. Denn auch Akteure, die am Samstag gar nicht oder als Joker zum Einsatz kamen, gehen auf dem Zahnfleisch. Florian Neuhaus und Patrick Herrmann sind an dieser Stelle zu nennen.

Das Plus der Borussia: Sie hat gezeigt, dass sie sich durch schwierige Momente kämpfen und Widerstände überwinden kann. Zwei Spiele sind es noch, bis die ersehnte und benötigte Winterpause ansteht, Paderborn im Borussia-Park und auswärts Hertha BSC sind die Gegner. Es wird die letzte Englische Woche für Gladbach in dieser Saison sein – und sie wird nochmal richtig wehtun.

Es wird darum gehen, noch zweimal die Zähne zusammenzubeißen, alle Kräfte zu bündeln und – egal wie – gute Ergebnisse einzufahren. Denn für Borussia steht nach dem Ausscheiden in der Europa League schon auch der gute Eindruck der bisherigen Saison auf dem Spiel. Nach zwei verpassten Zielen (Überwintern im DFB-Pokal und in der Europa League) muss ein Abrutschen in der Bundesliga verhindert werden, sonst drohen dem Rose-Projekt erste Turbulenzen. Die nächsten Partien werden deswegen zum bislang größten Härtetest für Borussia.

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