„Meine Jungs sollen so viele Emotionen zeigen, wie sie in sich haben – solange sie leistungsfördernd sind“, sagt Trainer Marco Rose. „Denn wenn man überdreht, hilft dir das auch nicht. Man muss mit Herz und Feuer an die Sache rangehen, aber auch einen klaren Kopf behalten. Das ist ganz wichtig." Bedeutet: Die Spieler sollen sich gerne vom Derbyfieber anstecken lassen, aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Die eigenen Aggressionen sollen nicht zu groß werden.

Im Hinspiel zeigte Borussia schon, dass diese Kombination aus Lockerheit und Gefühlen die richtige in einem Derby ist. Sie begannen sehr euphorisch und offensiv, zeigten die bis zu diesem Zeitpunkt wohl beste erste Halbzeit in dieser Saison. In der zweiten Halbzeit behielt Gladbach dann die Nerven, brachte das 1:0, das Alassane Plea erzielt hatte, mit einer beherzten Defensivleistung über die Runden.

Am Sonntag dürfte es anders laufen, wenn Borussia wieder die Führung gelingen dürfte. Das Team hat sich unter Rose weiterentwickelt, auch mit einem 1:0 im Rücken geht es auf das zweite Tor. Mit dieser Attitüde hat es Gladbach wieder geschafft, aus dem heimischen Borussia-Park eine Festung zu machen, acht Heimsiege feierte die Fohlenelf in der Bundesliga in Folge – jedoch dürfte das gegen die Kölner, die fünf der vergangenen sechs Ligaspiele gewonnen haben, keine leichte Aufgabe werden. „Sie sind gut, haben viel Selbstvertrauen, weil sie richtig gepunktet haben zuletzt“, sagt Rose. „Köln hat sich stabilisiert in ihrem Spiel, arbeiten gut und aggressiv gegen den Ball. Sie haben gute und wuchtige Umschaltspieler, das wird ein spannendes Derby. Man kann davon ausgehen, dass es intensiv wird, aber wir wollen unsere Heimserie ausbauen.“