Viel Arbeit für Roses Borussia „Wir haben noch viel Luft nach oben“

Mönchengladbach · Marco Rose lobt den Willen seines Teams, fußballerisch sieht er aber noch viel Arbeit vor sich und Borussia. Gerade beim 0:2 gegen Bilbao wurde das offenbart.

 Alassane Plea traf zwar zweimal ins Tor, beide Male soll er jedoch zuvor im Abseits gestanden haben.

Alassane Plea traf zwar zweimal ins Tor, beide Male soll er jedoch zuvor im Abseits gestanden haben.

Foto: Dieter Wiechmann

Mit einem 0:2 gegen Athletic Bilbao endete für Borussia am Sonntag die Zeit des Testens. Im fünften 90-minütigen Spiel erlebte Marco Rose seine erste Niederlage als Gladbach-Trainer. Und sie offenbarte, dass es noch ein weiter Weg ist, bis die Borussia auf dem Platz steht, die sich der neue Coach vorstellt. „Die Herangehensweise der Jungs, die Einstellung, ist sehr gut, aber bei dem, was wir auf dem Platz sehen, haben wir noch viel Luft nach oben. Es hat jeder gesehen, dass wir inhaltlich noch einiges abzuarbeiten haben“, sagte Rose.

Gegen Bilbao wie einen Tag zuvor gegen den SCO Angers (2:1) ließ er seine Spieler erstmals über 90 Minuten auflaufen, verzichtete also auf jegliche Wechsel. „Das war sehr wichtig für uns, dass die Jungs nun mal über 90 Minuten belastet wurden und sich keiner dabei verletzt hat“, sagte Rose. In den beiden Wochenend-Tests schickte er jeweils Teams gemischt aus gestandenen Profis und jungen Spielern auf das Spielfeld. Für einige Akteure war es die letzte Gelegenheit, sich in den Fokus des Trainers zu spielen. Denn im letzten Vorbereitungsspiel des Sommers wird Rose am kommenden Samstag gegen den FC Chelsea (17 Uhr) sein Stammpersonal aufstellen, das sich für den Pflichtspielstart knapp eine Woche später im Pokal beim SV Sandhausen (Freitag, 9. August, 20.45 Uhr) einspielen soll. „Wir haben zuvor alle Spieler immer 45 Minuten spielen lassen, nun über 90 Minuten. Gegen Chelsea wird es darum gehen, dass wir uns finden, das ist ganz klar“, sagte Rose.

Für die Entscheidungsfindung, auf welche Spieler der Trainer dann setzen wird, waren die beiden Tests gegen Bilbao und Angers noch einmal wichtig. „Wir wollten alle nochmal über 90 Minuten ausbelasten und das nicht auf einem Niveau, wo wir schon vorher wissen, dass wir gewinnen, sondern gegen richtig gute Gegner“, sagte Rose. „Dass wir bei der Art und Weise noch Abstriche machen müssen und es noch nicht so aussieht, wie wir uns das vorstellen, hat jeder gesehen. Das ist aber auch erklärbar. Es ist klar, dass die Abläufe noch nicht so sind, wie sie sein sollen.“

Was der Coach bei seiner Mannschaft erkennt, ist jedoch der absolute Wille, die Idee ihres Chefs möglichst schnell möglichst gut umsetzen zu können. „Aber es wird noch Zeit brauchen“, betonte Rose. „Es ist wichtig, dass man mit Widerständen, Rückständen und Müdigkeit umgehen kann. Das haben die Jungs bisher angenommen und gut hinbekommen. Gegen Angers haben sie den Sieg erzwungen. Gegen Bilbao haben wir mal kein Erfolgserlebnis gehabt.“

Das zu erleben, erhofft sich Rose am kommenden Wochenende wieder in der Partie gegen Chelsea, den englischen Spitzenklub, das Spiel wird im Zuge der Saisoneröffnung im Borussia-Park ausgetragen. „Das ist wichtig für das Gefühl“, betonte der Trainer schon häufiger während der Vorbereitung nach Siegen in den Testspielen. Die Partie wird die Generalprobe für eine mit Spannung erwartete Saison sein. Auch Rose steht, nachdem er Dieter Hecking abgelöst hat, unter besonderer Beobachtung. Er hat Borussia nach einem fünften Platz übernommen, in einer guten Verfassung, anders als so oft bei Trainerwechseln. Der Klub hat sich zu dieser Maßnahme entschieden, um eine neue Idee zu integrieren. Es ist klar, dass dies Zeit und viel Arbeit benötigt, aufgrund des vorherigen Erfolgs sollte es dennoch möglichst schnell gehen.

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