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Borussia-Trainer Rose schwärmt von Plea „Wenn er zum Schuss kommt, kann man sich fast schon zum Jubeln bereit machen“

Mönchengladbach · Marco Rose richtete vor dem ersten Pflichtspiel der Saison lobende Worte an Alassane Plea. Sein Vertrauen in den Franzosen geht sogar so weit, dass er sich auch mal freut, bevor der Ball überhaupt über der Linie ist.

 Alassane Plea (rechts) bereitet seinem Trainer Marco Rose mit seinen Leistungen sehr viel Freude.

Alassane Plea (rechts) bereitet seinem Trainer Marco Rose mit seinen Leistungen sehr viel Freude.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Es gibt Momente, in denen Marco Rose einfach mal sagt, was er denkt. Dann spürt man, dass der Mann, der seit dem 1. Juli Borussias Trainer ist, im Grunde seines Herzens immer auch ein großer Fan des Fußballspiels ist. Er gerät dann nahezu ins Schwärmen.  So war es, als er über die besonderen Fähigkeiten des Rechtsverteidigers Stefan Lainer, den er aus Salzburg mitgebracht hat, sprach. Eine „Naturgewalt“ sei dieser, gab Rose bekannt. Als es nun um den Tor-Instinkt seines Stürmers Alassane Plea ging, war die „innere Bremse“ des Trainers auch ausgestellt, er sprach aus dem Bauch heraus: „Lasso ist richtig gut, er ist ein Topspieler, ich bin schwer angetan“, sagte Rose.

„Eine solche Abschlussqualität habe ich bislang noch nicht oft erlebt. Wenn er am oder im Strafraum zum Schuss kommt, kann man sich fast schon zum Jubeln bereit machen“, sagte Rose zudem mit einem genießerischen Grinsen. Was er meint, belegt die Szene, die sich am Samstag im Testspiel gegen den Europa-League-Sieger FC Chelsea (2:2) zutrug: Jonas Hofmann hatte Plea den Ball zugespielt, dieser schaute, holte kurz vor der Strafgraumgrenze aus und schoss den Ball präzise unten links ins Tor, Chelseas Torhüter Kepa hatte keine Abwehrchance. Es war Pleas viertes Tor in der Vorbereitung und ein nahezu typisches für ihn, eben weil der Schuss mit extremer Genauigkeit den Weg ins Ziel fand. In der vergangenen Saison überwand Plea unter anderem Deutschlands Nummer eins Manuel Neuer, diesen indes mit einem Drehschuss in die lange Ecke. Da passte kein Blatt Papier zwischen Ball und Pfosten.

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Das ist Alassane Plea

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Foto: dpa/Daniel Karmann

Rose wird sich die zwölf Liga-Tore, die Plea in der vergangenen Saison erzielt hat, genau angeschaut haben. Er hat keinen besseren Abschlussspieler im Team. Plea wirkt gerade sehr fit und konzentriert, so wie in seiner Hochphase in der vergangenen Spielzeit, als er traf und traf und traf. Darauf hofft Rose jetzt auch, gerade in Spielen wie am Freitag in der ersten Pokalrunde in Sandhausen wird es darauf ankommen, konsequent vor dem Tor zu sein. Denn der Gegner wird vermutlich tief stehen und versuchen, den Borussen kaum Räume vor dem Tor zu gönnen. Plea ist einer, der nicht viel Platz braucht.

Das war der Grund, warum er vor einem Jahr geholt wurde. Ex-Trainer Dieter Hecking brauchte einen Mann, der im 4-3-3-System vor dem Tor eiskalt agiert. Oft ließ er Plea über links kommen, was dem Franzosen im zweiten Saisonteil vielleicht etwas die Durchschlagskraft nahm. Bei Rose ist Plea nun wohl gesetzt im Zweierangriff, am Freitag wird entweder Patrick Herrmann neben ihm spielen oder aber Marucs Thuram, der neue Franzose. Thuram dürfte im Vorteil sein, er und Plea haben gut zusammengespielt gegen Chelsea. Zudem ist Thuram der wuchtige Mann, den es vielleicht braucht gegen einen massiv verteidigenden Gegner, der Sandhausen vermutlich sein wird.

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Foto: dpa/Matthias Balk

Wer auch immer an Pleas Seite spielt, ein Teil seines Jobs wird es sein, ihn in Szene zu setzen. „Wir müssen versuchen, Alassane so häufig wie möglich in Abschlussaktionen zu bringen“, stellte Rose klar. Dass Plea in seinem 4-Raute-2-System sein Spiel auch etwas anpassen muss, liegt auf der Hand. Ein klassischer Pressingspieler ist er nicht. „Lasso ist sehr bemüht, die neuen Vorgaben im Anlaufen umzusetzen. Er investiert viel, aber er muss auch noch lernen, noch häufiger die richtigen Entscheidungen zu treffen“, sagte Rose.

Es ist bei Plea wie mit dem Rest der Borussen: Rose will das Beste aus der Vergangenheit mit seinem eigenen Ansatz verbinden. In Sandhausen wird zu besichtigen sein, wie es die Gladbacher unter dem Druck eines Pflichtspiels machen. „Wir müssen den Spagat hinkriegen, an unserem Spiel zu arbeiten und Ergebnisse zu bringen“, sagte Rose. Ein Mann, der aus wenigen Chancen viel macht – wie Plea –, kann dabei sehr hilfreich sein.

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