Fast alle Borussen fit für Berlin Roses bisher schönste schwerste Entscheidung

Mönchengladbach · Weil die meisten Verletzten wieder zurück sind, hat Marco Rose erstmals die Qual der Wahl. Borussias Trainer wird nun auch zum Team-Manager.

 Marco Rose hat es diesmal schwer bei der Aufstellung.

Marco Rose hat es diesmal schwer bei der Aufstellung.

Foto: AP/Martin Meissner

Kostenpflichtiger Inhalt Im Inteview mit unserer Redaktion hatte René Maric beschrieben, dass munter diskutiert wird, wenn er, Trainer Marco Rose, Frank Geideck und Chef-Analyst Philipp Schützendorf zusammensitzen und die Aufstellung für das nächste Spiel herausarbeiten. Es ist eine der größten Aufgaben eines Trainers, die richtigen elf Männer für ein Spiel zu bestimmen. Doch vor der Partie am Samstag beim Auswärtsspiel bei Union Berlin (15.30 Uhr) wird diese Aufgabe für Borussia-Coach Marco Rose erstmals so richtig schwierig, er und sein Trainerstab werden also so sehr diskutieren können wie zuvor noch gar nicht in dieser Saison. Grund dafür ist, dass der Großteil der verletzten Spieler – die Anzahl der Ausfälle bewegte sich teilweise im zweistelligen Bereich – zurück ist.

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„Grundsätzlich ist es schön, wenn fast alle Spieler gesund sind. Die Jungs fühlen sich dann insgesamt besser und wir im Trainerteam haben die Wahl“, sagt Rose. „Das ist eine positive Situation, in der es aber auch heißt, die Dinge weiter so anzugehen wie bisher, was zum Beispiel den Teamgedanken angeht.“

Was Rose damit sagen will: Dass es in der jetzigen Konstellation (auch prominente) „Opfer“ geben wird, ist klar, Spieler dürfen auch unzufrieden sein, wenn sie auf der Bank sind, aber müssen immer den Blick für die Mannschaft haben. Bislang hatte Borussia in dieser Hinsicht keine Probleme, weil nahezu alle Spieler, die gesund blieben, häufig spielten, da verletzte Profis ersetzt werden mussten. „Ich habe das zu moderieren und für die Jungs ist es wichtig, dass wir das dann auch richtig einordnen. Es gibt Dinge im Mannschaftssport, die in die eine und in die andere Richtung laufen können – und unsere Aufgabe als Mannschaft und als Verein ist es, dass alles auf Kurs bleibt“, sagt Rose.

Zu Saisonbeginn war Michael Cuisance ein Spieler, der der Teamchemie mit seiner Unzufriedenheit geschadet hat. Deswegen entschloss sich Borussia, das französische Talent zu Bayern München ziehen zu lassen. Seitdem herrscht ein bislang ungebrochener Teamgeist bei den Gladbachern, der Gemeinschaftsgedanke ist einer der Gründe für den bisherigen Erfolg der Borussen in dieser Spielzeit.

Besonders im Mittelfeld hat Rose im Spiel beim Aufsteiger aus Berlin die Qual der Wahl. Denis Zakaria ist der einzige Spieler aus diesem Bereich, der gesetzt sein dürfte. Um zwei oder drei weitere Plätze – je nachdem, ob Borussia im 3-5-2, 4-Raute-2 oder 4-3-3 agiert – konkurrieren mehrere Spieler. Jonas Hofmann, Laszlo Bénes, Tobias Strobl, Florian Neuhaus und Christoph Kramer streiten sich um die Plätze im Zentrum. Hinzukommen Lars Stindl, Raffael und auch Breel Embolo als mögliche Zehner.

Beim Schweizer, das betonte Rose, will Borussia jedoch keinerlei Risiko eingehen, schließlich sei das aufgrund der jetzigen Auswahlmöglichkeiten auch gar nicht notwendig. Embolo kehrte vor kurzem erst nach einem Muskelfaserriss ins Training zurück. Er wird wahrscheinlich zum Kader in Berlin gehören, aber noch kein ernsthafter Kandidat für die Startelf sein.

Spannend wird auch sein, für welche Formation sich Rose im Angriff entscheiden wird. Marcus Thuram ist aufgrund seiner Form der vergangenen Wochen eigentlich nicht aus dem Team wegzudenken, Alassane Plea zeigte sich im Training schon wieder in Topform und Patrick Herrmann hat ebenfalls einen Lauf. Will Rose deswegen mit drei Angreifern die „Alte Försterei“, das Stadion von Union Berlin, stürmen? Es wird seine bisher schönste schwerste Entscheidung.

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