Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf
EILMELDUNG
Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Borussias neuer Trainer Rose Ein Coup mit gewolltem Risiko

Meinung | Mönchengladbach · Marco Rose wird neuer Trainer von Borussia Mönchengladbach. Das ist nun offiziell. Max Eberl ist damit ein großer Transfer gelungen, der aber auch Gefahren mit sich bringt.

Marco Rose verlässt den BVB: Ex-Gladbach-Trainer im Porträt
24 Bilder

Das ist Marco Rose

24 Bilder
Foto: dpa/Matthias Balk

Max Eberl ist gelungen, was einige seiner Kollegen in der Bundesliga vergeblich probiert hatten: Er hat Marco Rose davon überzeugt, zu seinem Klub zu kommen. Bei Leipzig, Hoffenheim, Schalke und Wolfsburg war der 42-Jährige im Gespräch, die Gladbacher bekommen ihn. Wer so einen umworbenen Trainer für einen Wechsel begeistert, darf sich auf die Schulter klopfen. Denn Eberl ist nicht bei einem Klub, der mit riesigen Gehältern überzeugen kann, sondern mit Visionen und Perspektiven punkten muss. Von denen ist Rose scheinbar angetan.

Es ist aber auch ein Risiko, das Eberl eingeht. Lediglich bei Salzburg hat Rose bislang im Profigeschäft als Trainer gearbeitet. In einer Liga, die deutlich schwächer einzuschätzen ist als die deutsche Bundesliga. 74 von 104 Pflichtspielen hat er mit RB Salzburg gewonnen. Das spricht für Qualität, aber auch gegen die Konkurrenz. Bei Borussia wird er auch schlechtere Zeiten erleben, und darin zeigt sich die Stärke eines Trainers.

Ein Beispiel dafür ist Domenico Tedesco, der in seinem ersten Jahr auf Schalke Vizemeister wurde, es in seiner zweiten Saison aber nicht schaffte, die Königsblauen aus der Krise zu führen. Das ist die Gefahr, die man eingeht, wenn man einen jungen Trainer verpflichtet. Doch genauso ist es die Möglichkeit, einen kommenden Star-Coach zu bekommen. Denn als solchen bezeichnen Rose viele, beispielsweise in Mainz, wo er als Co-Trainer von Thomas Tuchel seine ersten Erfahrungen machte.

Die Bundesliga und Borussia werden Neuland für Rose sein. Junge, unerfahrene Trainer machen genauso Fehler wie junge Spieler. Das weiß auch Eberl, und er wird sie seinem neuen Trainer sicherlich zugestehen. Der Sportdirektor will den Klub in höhere Sphären bringen. Infrastrukturell hat er das bereits getan, sportlich ist Borussia auf einem guten Weg. Die nächsten Schritte soll sie nun unter Rose machen.

Eberl bezeichnete Roses Verfügbarkeit als „Chance“. Und die ist für den Sportdirektor so groß, dass er dafür die Zusammenarbeit mit Dieter Hecking trotz einer überdurchschnittlichen Gesamt-Saison beendet. Wenn sich Eberls Hoffnungen in Rose bestätigen, wird sich dieses Risiko jedoch lohnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort