Borussia Mönchengladbach Ein Tor der Geduld mit dem entscheidenden Tänzchen

Wie schon nach dem 1:0 gegen Köln durfte Trainer Dieter Hecking seine Mannschaft für die gemeinsame Arbeit bei den Toren gegen Augsburg loben. Auf der anderen Seite machte sie es dem Gegner aber viel zu leicht.

Borussia Mönchengladbach: Analyse der Tore beim 2:2 gegen FC Augsburg
21 Bilder

So fielen die Tore beim 2:2 gegen Augsburg

21 Bilder
Foto: afp, CS

Während die Borussen bei den Treffern von Denis Zakaria und Oscar Wendt eine breite Palette ihrer Fähigkeiten präsentierten, wurden sie von Augsburg in der ersten und der 89. Minute jeweils nach dem gleichen Schema düpiert: mit einem langen Ball. Beim 1:0 verlor Jannik Vestergaard das Kopfballduell und schaltete anschließend ab, beim 2:2 verhinderte Wendt die Flanke nicht und Matthias Ginter vergaß Sergio Córdova in seinem Rücken.

90 Minuten lang fand Gladbach auf Augsburgs lange Bälle keine Antwort. Dass die Gegentore ganz früh und ganz spät fielen, war eher eine Laune des Zufalls. Dazwischen gab es zahlreiche weitere Szenen dieser Art, weshalb Heckings Mannschaft sich glücklich schätzen konnte, dass sie das 2:2 erst kurz vor Schluss hinnehmen musste.

Für den Hauruck-Stil muss sich der FCA nicht entschuldigen, er führte zum Erfolg. Die deutlich bessere fußballerische Anlage zeigte allerdings Borussia. Das 1:1 war eine herausragende Einzelleistung Zakarias mit Lars Stindl als Nebendarsteller. Tief in der eigenen Hälfte begann der Schweizer seinen Lauf, gefühlt nur fünf Schritte später blieb er frei vor dem Tor beeindruckend cool.

Eine noch größere Kollektivleistung als Nico Elvedis Derby-Siegtor war in der 29. und 30. Minute zu bestaunen — ja, so lange dauerte der Angriff. Bei Sommer ging es los, alle Borussen bis auf Thorgan Hazard berührten in den folgenden 67 Sekunden den Ball, wieder vollendete ein Außenverteidiger in Mittelstürmer-Manier.

Dass FCA-Trainer Manuel Baum ihnen auch wegen dieses Angriffs eine "sensationelle Qualität" bescheinigte, war ein schönes Lob — und in gewisser Weise Eigenlob. Denn gegen ununterbrochen drückende Augsburger war von Borussias Klasse in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen.

(jaso)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort