Borussia Mönchengladbach Borussia Mönchengladbach macht der Bundesliga Mut

Düsseldorf · Der Stuttgarter Trainer Armin Veh beklagt, dass im Fußball die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht.

Die Schweizer sind zurück im Borussia-Training
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Der VfB Stuttgart muss am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) beim FC Bayern München antreten. Das ist für den Stuttgarter Trainer Armin Veh der willkommene Anlass, mal wieder lautstark über die Ungerechtigkeiten der Fußball-Bundesliga zu klagen. Weil die Bayern im Sommerschlussverkauf für 40 Millionen Euro Xabi Alonso und Medhi Benatia erworben haben, findet Veh: "Da wird nicht mehr mit gleichen Waffen gekämpft." Die Schere zwischen Arm und Reich in der Liga gehe immer weiter auseinander. Und weil die Reichen auf Dauer nicht mehr zu erreichen seien, werde es keine Überraschungsmeister mehr geben. Veh könnte nun das Traineramt niederlegen und wegen erklärter Aussichtslosigkeit künftig Rosen züchten oder wieder mal einen Kreisligisten betreuen wie zu frühen Augsburger Zeiten. Aber das macht er nicht. Er bleibt in diesem Zirkus, weil die Armen der Liga allemal reich genug sind, ihm ein höchst komfortables Leben zu ermöglichen.

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Foto: rpo

Er jammert also auf hohem Niveau. Trotzdem steckt etwas Wahres in seiner Beobachtung. Die Bundesliga hat sich zu einer Dreiklassengesellschaft entwickelt. Ganz oben schweben die Bayern und ihr jüngster Herausforderer Dortmund. Dahinter wird um die internationalen Plätze gebalgt — und die Aussichten, dahin zu gelangen, sind für die am besten, die das meiste Geld an den Start bringen. Und dann gibt es eine größere Gruppe von Teams, die sich um den Klassenerhalt bemühen.

Es ist eine Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung auf Veränderung, weil die Einnahmen aus der Champions League, an der München und Dortmund fast selbstverständlich jährlich für ein garantiertes Antrittsgeld von 20 Millionen Euro teilnehmen, den Abstand nach unten vergrößern. Dennoch gibt es Hoffnung. Und es gibt Wege, auf denen es nach oben geht.

Borussia Mönchengladbach: Training am Dienstag
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Gladbach-Training am Dienstag

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Nur zur Erinnerung: Bevor Jürgen Klopp Trainer bei Borussia Dortmund wurde (2008), dümpelte der BVB im tiefen Mittelfeld, und er hatte beinahe die Insolvenz erlebt. Borussia Mönchengladbach war bis zum Beginn des Jahrzehnts ein Klub, der zwischen dem unteren Mittelfeld der Bundesliga und der zweiten Liga pendelte. Heute spielt der Verein mit dem berechtigten Anspruch auf einen Platz im oberen Drittel. Beide Klubs haben sich Schritt für Schritt höhere Ziele gesetzt und Zeit zur Entwicklung gegeben. Und sie haben eine fußballerische Identität entwickelt.

Das trug Dortmund zu zwei Meisterschaften, von denen zumindest die erste eine dieser Überraschungen war, die Veh nun auschließt. Das sollte Mut machen. Über Ungerechtigkeiten zu klagen, ist Unsinn. Schließlich haben die Bayern ihre Stellung ja nicht mit unlauteren Mitteln erlangt. Und sie waren auch schon vor sieben Jahren in einer ähnlichen Position. Damals wurde übrigens der VfB Stuttgart deutscher Meister. Mit Trainer Veh.

(RP)
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