Borussia Mönchengladbach Favre: "Wir waren spielerisch besser"

Mönchengladbach · Aufopferungsvoll gekämpft, trotzdem ausgeschieden. Nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Sevilla im Europa-League-Rückspiel herrscht bei den Borussen-Spielern und Trainer Lucien Favre Enttäuschung.

Es war ein wildes und turbulentes Europa-League-Spiel der Borussia am Donnerstagabend gegen den FC Sevilla. Trotz eines aufopferungsvollen Kampfes unter Flutlicht sollte es am Ende nicht reichen. Das 2:3 (2:2) bedeutete nach der 0:1-Hinspielniederlage das Aus im Sechzehntelfinale.

Dabei hatte die Borussia von Anfang an alles in die Waagschale geworfen und war offensiv in die Partie gestartet, leistete sich in der Abwehr aber zu viele Nachlässigkeiten "Es war ein gutes Spiel von uns, wir haben viel nach vorne gespielt, viel Risiko genommen, viele Chancen kreiert. Letztlich zählt aber das Resultat. Wenn man solche Tore kriegt wird es schwer gegen eine Mannschaft wie Sevilla", sagte Borussen-Coach Favre nach der Partie.

Unglücksrabe beim 0:1 in der 8. Minute war Routinier Martin Stranzl, der den Ball ins eigene Tor bugsierte. "Wir sind unglücklich gestartet, indem ich den Ball unglücklich abfälsche. Ich will den Ball wegspielen und er tritt mir ein bisschen in die Hacken rein. Bacca trifft den Ball nicht einmal sauber und ich verlängere den Ball im Endeffekt ins eigene Tor", beschreibt der Abwehrspieler die Situation beim ersten Gegentor.

"Klarer Elfmeter"

Nach dem 2:2-Pausenstand sah es eine Zeit lang so aus, als könnte die Borussia noch ein Europapokal-Feuer entfachen. Die "Fohlen" erarbeiteten sich weitere Torchancen. In der 68. Minute reklamierten die Gladbacher dann lautstark einen Handelfmeter. Auch nach Abpfiff beschäftigte der nichtgegebene Strafstoß die niederrheinischen Gemüter. "Meiner Meinung nach war das ein klarer Elfmeter. Er stoppt den Ball mit der Hand", sagte Stranzl. Christoph Kramer stimmt zu: "Es war erst ein Foul und dann Handspiel."

Doch der kroatische Schiedsrichter Marijo Strahonja entschied anders, seine Pfeife blieb stumm. Kurz darauf ertönte sie wieder und er zückte die Gelb-Rote Karte für Mittelfeldmann Granit Xhaka, der sich den Platzverweis nach wiederholtem Foulspiel eingehandelte hatte. Zwischendurch wurde das Spiel hektisch — nach dem Spiel kritisierte Kramer die Gäste aus Spanien, die durch zahlreiche Nickligkeiten auffielen, scharf: "Mag sein, dass man jetzt schreibt, dass es clever war, dass sie sich immer hingelegt haben. Ich könnte so niemals spielen. Das ist zwischen clever und unsportlich."

Trotz des Ausscheidens zog Trainer Favre eine positive Bilanz: "Wir haben eine gute Europa-League-Saison gespielt. Wir waren jetzt gegen Sevilla in beiden Spielen spielerisch besser. Wir müssen aus diesen beiden Spielen lernen: Man muss die Konzentration über die gesamten 90 Minuten halten. Wir haben unnötige Tore bekommen. Trotzdem war noch alles möglich. Wenn wir das 3:2 machen, wäre ich mir sicher gewesen, dass wir es geschafft hätten."

Lob für die Fans

Ein Lob für die Fans gab es vom spansichen Profi in Diensten der Borussia. "Wir müssen uns bei den Fans bedanken, sie waren immer da für uns, auch nach dem Spiel haben sie gefeiert", sagte Alvaro Dominguez nach dem Abpfiff.

Einig waren sich die Borussen darin, dass das Ausscheiden nicht nur Negatives mit sich bringt. "Wir haben jetzt keine englischen Wochen mehr, also ein bisschen mehr Freizeit. Man kann aus allem etwas Positives mitnehmen", sagte Kramer. Und Dominguez dachte schon an die Vorteile in den an deren Wettbewerben: "Wir können uns jetzt auf die Bundesliga und den Pokal konzentrieren. Vielleicht tut uns das gut, denn wir wollen den Champions-League-Platz behalten."

(rpo)
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