Für mehr Freistoßtore Darum sollte Bénes einen Rat von Herrmanns Opa beherzigen
Mönchengladbach · Freistoß- und Fernschusstore haben immer noch Seltenheitswert. Borussia hat aber einen Hoffnungsträger. Laszlo Bénes soll der neue Herr der ruhenden Bälle werden.
Alassane Plea hat ein Alleinstellungsmerkmal. Er hat in der Hinrunde das einzige Tor der Borussen aus der Distanz erzielt. Das passierte gleich im dritten Pflichtspiel und war der dritte Treffer dieser Saison: Laszlo Bénes legte ihm den Ball beim Freistoß in Mainz auf und Plea traf mit seinem Flachschuss. In dieser Szene kam zusammen, was ansonsten seit Jahren extrem unüblich ist bei Borussia und auch bei Rose extremen Seltenheitswert hat: Fernschusstore und direkt verwandelte Freistöße.
Borussias Eckfahnen-Jubel
Wie schön ein Freistoßtor sein kann, führte der Freiburger Jonathan Schmid im Borussia-Park vor. Er zirkelte beim Gastspiel seines Teams den Ball aus 22 Metern passgenau ins Netz hinter Yann Sommer. Versucht haben es die Borussen. 14 direkte Freistöße stehen in der Bundesliga-Statistik, doch nur Plea war erfolgreich. 68 Schüsse gab es zudem aus Positionen außerhalb des Strafraums, auch hier ist der Treffer von Plea das einzige Erfolgserlebnis.
68 Schüsse für ein Fernschuss-Tor, das ist nach 17 Spielen indes die schwächste Quote der vergangenen Jahre. Da lag sie zwischen 18 und 33 Prozent pro Saison. Freistoß-Tore jedoch waren auch da Raritäten. In der vergangenen Saison gab es keinen Treffer per Freistoß bei 16 Versuchen, immerhin siebenmal trafen die Gladbacher bei 173 Schüssen aus der Distanz. 2017/18 gab es ein Freistoß-Tor (15 Versuche) und fünf Fernschuss-Treffer (147 Versuche). Zwei direkt verwandelte Freistöße gab es zuletzt 2015/16, da war auch die Weitschuss-Bilanz zweistellig (zehn Tore bei 181 Schüssen).
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Einer, der in der Rückrunde ganz besonders als Hoffnungsträger in dieser Sache gelten darf, ist Laszlo Bénes. Er ist ein feiner Standardschütze und kann es auch aus dem Spiel heraus, sein Debüt-Tor für Gladbach im April 2017 gegen Hertha BSC, als er aus 22 Metern entschlossen schoss und traf, ist unvergessen.
Dabei setzte der Slowake um, was sein Kollege Patrick Herrmann einst mit auf den Weg bekommen hat: „Mein Opa hat immer gesagt: Wenn du nicht weißt, wohin mit dem Ball, dann schieß‘ ihn einfach rein“, sagte Herrmann nach seinem 20-Meter-Traumtor am 26. Januar 2019 gegen den FC Augsburg.
Dieser Tipp sei allen Borussen als guter Vorsatz mit auf den Weg gegeben für die Rückrunde: Haltet bei Gelegenheit einfach mal drauf aus der Ferne und bei Freistößen. Es kann sich lohnen. Denn Herrmanns Treffer wurde von den Fans zu Borussias Tor des Jahres gewählt. Auch im Vorjahr hatte ein Fernschuss-Treffer vorne gelegen: Christoph Kramer siegte mit seinem Tor in Hannover.
